Am 29. Januar 2015 forderte das Duisburger Wählerbündnis "Ummah"
gesonderte Schwimmzeiten für Muslime. Unter Berufung auf die islamische
Religion wollte und will "Ummah - Unabhängige multikulturelle Menschen
aller Herkunft" in den städtischen Bädern alle Muslime von den
Nichtmuslimen ebenso trennen wie alle Männer von den Frauen.
Durch
Enthaltung der SPD kam die Mehrheit für den Prüfauftrag tatsächlich
zustande. Sitzungstermin war der 9. Februar, die Verwaltung sagte schriftliche
Beantwortung zu und lehnte den Antrag schließlich ab. Extra-Schwimmzeiten
für Muslime gibt es in Duisburg bislang also nicht. Doch kann damit keine
Entwarnung für die Zukunft gegeben werden. Die Aktivisten für
die Lebensweise nach Koran und Sunna werden wiederkommen, die Säkularen
sollten vorbereitet sein.
Ummah hatte also vorausgesetzt, dass die
Stadtbevölkerung, das sind 485.000 Einwohner, aus zwei Kollektiven besteht,
den Muslimen und den Nichtmuslimen. Die Stadt Duisburg hatte damit letztlich
zu prüfen, ob es für die muslimischen Gottesfürchtigen Schwimmzeiten
ohne Gottlose geben soll, ohne die rituell Unreinen. Wenn körperliche
Merkmale Kriterium gewesen wären, hätten wir von Rassismus sprechen
müssen. Hier hingegen hätte vor dem Pool ein Wächter oder
ein Schild klarzustellen: "Heute für Nichtmuslime verboten."
Jahre
eher hatte es bereits einen ähnlichen Prüfauftrag an die Duisburger
Stadtverwaltung gegeben. Damals war in Frage gestellt worden, dass muslimische
Frauen die öffentlichen Hallenbäder nutzen können, sobald sich
dort auch Männer aufhalten. Die örtliche Scharialobby hatte gefordert,
dass in den Bädern die Fenster blickdicht abgehängt werden und das
Badpersonal nur aus Frauen bestehen darf. Im Februar 2015 ging Ummah - wie gehört
- allerdings weiter und forderte nicht nur gesonderte Schwimmzeiten für
muslimische Frauen, sondern generell für Muslime.
"Die Verwaltung
wird gebeten zu prüfen, ob Schwimmzeiten und Schwimmkurse für muslimische
Einwohner eingerichtet werden können. Bereits in den Grundschulen gibt
es oft Probleme bzw. Diskussionen zwischen Eltern und Lehrern, warum Migrantenkinder
nicht schwimmen können. Seitens der muslimischen Bevölkerung besteht
großes Interesse an der Einrichtung regelmäßiger Schwimmzeiten
und Kurse. Diese sollten möglichst wöchentlich und flächendeckend
in allen Duisburger Bädern angeboten werden." (Drucksache 15-0122)
Eine Duisburger Hauptaktivistin für Geschlechterapartheid und Bäder
ohne Ungläubige ist die streng verschleierte Fadime Tekiner, die für
die „Unabhängigen multikulturellen Menschen aller Herkunft“ (Ummah) einen
Sitz im Integrationsrat innehat sowie für Ummah und das Wählerbündnis
SGU („sozial! gerecht! unabhängig!) als sachkundige Bürgerin Beratendes
Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit ist.
Schwimmen
fördert die Gesundheit und die gesunde körperliche Entwicklung aller
Menschen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen gibt der Schwimmsport dabei,
ob in Schule oder Verein, Körpergefühl und Selbstvertrauen. Nicht
zuletzt kann die Fähigkeit, sich aus eigener Kraft über Wasser zu
halten, das Leben retten. Allein im Vorjahr verstarben 392 Kinder und Erwachsene
in deutschen Gewässern. "Bereits jedes zweite zehnjährige Kind
kann laut neuesten Studien nicht mehr schwimmen", warnte der Sprecher der
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Sommer dieses Jahres: "Deutschland
entwickelt sich zu einem Nicht-Schwimmer-Land."
Ob Förderung
der Gesundheit oder Lebensrettung vor dem Ertrinken, der Kompetenzerwerb aktiver
Schwimmfähigkeit muss allen Menschen zugänglich sein. Oft fällt
an Schulen der Sportunterricht aus, weil zunehmend Bäder geschlossen werden.
Nur noch jede vierte Grundschule hat Zugang zu einem Schwimmbad. Auch angesichts
knapper kommunaler Haushalte und drohender Schließung weiterer Badeanstalten
ist hierbei Sachlichkeit und Funktionalität geboten und gerade kein sexualmagisches
Tabu aus Bronzezeit oder Mittelalter.
In modernen Gesellschaften
sollten alle Kinder am Schwimmunterricht teilnehmen. Politiker sollten klarstellen,
dass an den Schulen säkulare Grundsätze gelten und die Integration
das Ziel bleibt. Ebenso wenig wie hierzulande eine rassistische Organisation
Kinder aufgrund der Hautfarbe trennen dürfte, kann es chauvinistischen
islamischen Bewegungen gestattet sein, Mädchen unter Druck zu setzen, sich
zu verschleiern oder sich vom Schwimmunterricht oder gemischten Sportunterricht
abzumelden.
Schon jetzt sind an vielen Orten in Europa insbesondere Frauen
und Mädchen aus den Kreisen der Einwandererfamilien dem Gruppenzwang zu
einem religiös korrekten Verhalten ausgesetzt. Wer als Politiker, Journalist
oder Lehrer zu diesem informellen System der Sittenwächter schweigt, spielt
letztlich den Radikalsten der Islamisten in die Hände.
Heute erhielt der ZdE mehrere Anrufe von muslimischen Frauen, denen klar
ist, dass jetzt etwas getan werden muss, um zu verhindern, dass es schon bald
noch mehr Gruppenzwang zum Kopftuch und Unterdrückung der Frauen durch
die Männer gibt, noch mehr Spaltung zwischen Alteingesessenen und Einwanderern
und noch mehr Scheinargumente gegen ein gemeinsames Zusammenleben, Parolen,
die bekanntlich bei rechtsextremen und rassistischen Gruppen Verwendung finden,
die ja ebenfalls die Bevölkerung spalten wollen.
Von der deutschen
Politik fordert der Zentralrat der Ex-Muslime eine klare Ausrichtung an den
universellen Menschenrechte und der Säkularität. Keine Toleranz gegenüber
islamischen Fanatikern und frauenfeindlichen Organisationen. Kein Kopftuch an
den Schulen und keinen getrennten Schwimmunterricht.