Katholische Kirchenaustritte 2015

In Österreich hat sich die Zahl der jährlichen Kirchenaustritte auf einem Niveau von um die 55.000 gut verfestigt. Hier die Aufteilung von 2015 auf die einzelnen Diözesen und die Gesamtsumme:


Etwas über ein Prozent der katholisch Getauften haben 2015 ihre fast durchgehend durch die Babytaufe aufgezwungene Mitgliedschaft beendet
, der Katholikenanteil liegt jedoch immer noch über 60 Prozent. Aber es geht vorwärts, bzw. abwärts, denn 2001 bei der letzten Volkszählung bei der es eine staatliche Erhebung der Kirchenmitglieder gab, hatte die r.k. Kirche bei 8.032.926 Einwohnern 5.915.421 Mitglieder, das waren 73,64%, der Anteil an der Bevölkerung ist seither also um rund dreizehn Prozent zurückgegangen.

Hier die Jahreszahlen seit 1995:

Die Austritte stiegen von 2014 auf 2015 um 2,5 %.
In der obigen Tabelle gab es für 2014 und 2013 geringfügige Korrekturen. Die Zahl für 2010 wird seit einigen Jahren von der katholischen Kirche mit 85.960 angegeben, da aber die Summe der Zahlen in den Diözesen immer noch 87.393 ergibt (Diskrepanz in der Diözese Salzburg, dort steht immer noch die Zahl 7.163 online, während in der Gesamtstatistik für Salzburg 5.631 steht), wird die höhere Zahl hier weiterhin weiterverwendet.

Bei den Austritten 2015 hatte es in den einzelnen Diözesen verschiedene Entwicklungen gegeben, in St. Pölten gab es eine Abnahme von 4,53 %, was wohl auch eine Auswirkung der von Landeshauptmann Pröll veranlassten Zunahme des religiösen Druckes in Schulen sein kann, in Tirol hingegen einen Anstieg um 14 %. Ein Teil der Austritte konnte durch Wieder- und Neueintritte ausgeglichen werden, den 56.365 Austritten stand nur ein Mitgliederrückgang von 54.335 gegenüber, die Kirche gibt die Zahl dieser Eintritte mit 5.026 an, es gibt somit keinen Zuwanderungsgewinn wie in früheren Jahren mehr, sondern Wanderungsverluste und der Sterbeüberschuss bringen ein Minus von knapp 3.000.

Die katholische Kirche hat sich mit den Mitgliederverlusten anscheinend abgefunden, man jammert nimmer, sondern redet von einer weitgehend stabilen Mitgliederzahl. Seit 1995 sind 972.341 Mitglieder ausgetreten, 2016 wird man dann in 22 Jahren einen Verlust von über einer Million Mitglieder haben, in den letzten zehn Jahren waren es 532.505, wenn dieser Schnitt bliebe, wäre der Mitgliederbestand in hundert Jahren aus. Aber das kann man ja nicht so hochrechnen, weil sowohl die Prozentanteile, als auch die absoluten Zahlen von der Gesamtzahl der Mitglieder abhängig sind und auch Sterbeüberschuss und Nachwuchsschwund (durch Geburten- und Taufrückgang) nicht linear hochgerechnet werden können.

Aber das ehemals zwangskatholische Österreich ist Jahr für Jahr auf dem Weg zur Besserung! Im ehemals christlichen Abendland schreitet die Säkularisierung ständig fort! Die Kirche kann die Menschen schon länger nimmer so richtig terrorisieren (am ehesten geht das noch in ländlichen Schulen in NÖ), die Bevölkerung wird vernünftiger, die Religionen haben immer weniger Berührungspunkte mit dem realen Dasein der Menschen, die ehemals die Menschen unterwerfende katholische Kirche ist längst eine Nebensache geworden, vor allem auch unter den Kirchenmitgliedern. Nur unsere politischen Schlauköpfe glauben immer noch, man müssen den Kirchen devot und demütig begegnen, aber die haben auch sonst immer weniger Bezug zur Realität und leben in einer anderen Welt als ihre Wähler.

Bei aller Freude über die ständig fortschreitende Säkularisierung im ehemals christlichen Abendland darf keinesfalls vergessen werden, dass religiöse Gefahren aus anderen Richtungen ständig zunehmen: der Islam in seiner strenggläubigen Form ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts. Allerdings wird das immer noch nicht erkannt und verstanden, sondern - wenn es irgendwie geht - schöngeredet, weggeredet, geleugnet und auf Islamkritiker mit der Nazikeule eingedroschen. Was wiederum den Rechtsparteien sehr nützt...