Diverses Metaweltliches - Nr. 4/2016

Immer mehr Menschen ohne Religion

Diese frohe Botschaft verbreitete Zentralplus.ch am 29.1.: "Fast jede vierte Person in der Schweiz ist konfessionslos. Das zeigt eine Befragung des Bundesamts für Statistik BfS. So gehörten 2014 fast doppelt so viele Menschen keiner Glaubensgemeinschaft an wie noch im Jahr 2000.Die evangelisch-reformierte Kirche hatte 2014 rund 87.000 Mitglieder weniger als drei Jahre zuvor. Sie zählte noch 1,74 Millionen Mitglieder. Die Zahl der Katholiken, heute die größte Konfessionsgemeinschaft der Schweiz, erhöhte sich um rund 53.000 auf 2,59 Millionen. Allerdings schrumpfte auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der islamischen Glaubensgemeinschaft wuchs von 3,6 Prozent im Jahr 2000 auf 5,1 Prozent. (..)"

Wanderausstellung in der Nordkirche -
Wo nach '45 braune Pastoren Unterschlupf fanden

Deutschlandradio am 29.1.: "In so mancher Nordkirche begann nach '45 die Nazifizierung: Einige Geistliche mit brauner Gesinnung fanden hier Unterschlupf und eine neue Anstellung. Das war viele Jahre ein blinder Fleck in der Geschichte der nordelbischen evangelische Kirche - nun leuchtet eine Wanderausstellung ihn erstmal aus. (..)"

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Bundeswehr - Humanistischer Verband will Seelsorge leisten

Deutschlandradio am 31.1.: "In der Bundeswehr leisten hauptsächlich Pfarrer Seelsorge - dabei sind rund die Hälfte der Soldaten gar nicht gläubig. Nun fordert der Humanistische Verband, an den Schulungen mitwirken zu dürfen.
Nach dem Tod ist das Leben einfach vorbei. Kein Himmel, kein Nirvana - nichts. Davon sind Humanisten wie Ralf Schöppner überzeugt. Schöppner ist Bundesbeauftragter des Humanistischen Verbandes Deutschlands für Soldatenberatung. Schon 2013 haben ihn die Verbandsmitglieder dazu ernannt. Doch regelmäßige humanistische Schulungen gibt es bei der Bundeswehr bis heute nicht. Dabei ist das dringend nötig, findet Schöppner: 'Wenn man sich mit solchen Fragen wie Tod und Sterben beschäftigt, ist es in der Tat in Krisensituationen, in Situationen, in denen ich über das Leben nachdenke und den Sinn meines eigenen Tuns, weitaus günstiger, wenn ich dann mit jemandem zusammensitze, der einen ähnlichen weltanschaulichen Hintergrund hat. Und da macht es einen großen Unterschied, ob ich diese Glaubensgewissheit und die damit verbundenen Trostvorstellungen im Gepäck habe oder nicht.' (..)"

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Baptistische Charismatiker -
Für mehr Ehrfurcht: Gott ist nicht nur Liebe

Idea.de am 1.2.: "Die Christen sollten mehr für die Regierungen beten - nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dazu hat der Vorsitzende der Geistlichen Gemeindeerneuerung (GGE) im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Pastor Stefan Vatter (Kempten), aufgerufen. Wie er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf einer Tagung seiner Organisation vom 29. bis 31. Januar in Schmitten-Dorfweil (Taunus) sagte, empfiehlt auch die Bibel, für die 'Obrigkeit' zu beten. Christen könnten so 'den Arm Gottes bewegen'. Auf diese Weise beteiligten sie sich an der Lösung der Probleme der Erde, etwa der Flüchtlingskrise. Gott wirke auch durch Regierungen, die keinen christlichen Hintergrund hätten. (..)Vatter regte ferner an, in den Gemeinden stärker die Heiligkeit Gottes in den Blick zu nehmen. Gott sei eben nicht nur Liebe, die großmütig alles verzeihe. Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes, unterstreiche gerade seine Heiligkeit. Die Kirchengeschichte zeige, dass Gemeinden immer dort aufgeblüht seien, wo die Menschen in Ehrfurcht vor Gott gelebt hätten. (..)"

Die schlichte Geisteswelt evangelikaler Köpfe kann einen immer wieder überraschen...

Trump: Peinlicher Patzer in Kirche -
Die ganzen USA lachen über das peinliche Missgeschick des Milliardärs.

OE24 am 1.2.: "Donald Trump will unbedingt ins Weiße Haus. Um im als sehr religiös geltenden Bundesstaat Iowa, wo die erste Vorwahlen stattfinden, bei den Wählern zu punkten, versuchte sich Trump als Kirchgänger zu präsentieren. Ein Vorhaben, das ordentlich in die Hose ging.
Zunächst zeigte sich Trump noch mit der Bibel seiner Mutter und erklärte im TV: 'Meine Mutter hat sie mir einst geschenkt, sie ist mir sehr wichtig'. Während eines Kirchbesuchs am Sonntag bewies Trump aber, dass er nicht sehr bibel- oder kirchfest ist. Als der Teller mit der Kommunion herumgereicht wurde, legte Trump völlig verwirrt Geld auf die Platte. 'Ich dachte, es wäre für die Spenden', gestand er später lachend ein. (..)"

Donald Trump wurde als der am wenigstens religiöse Kandidat bewertet, wie der Friendly Atheist am 27.1. berichtete:


Er verlor vermutlich auch deshalb die ersten Vorwahlen, die zweite Runde am 9.2. gewann er dann aber. In den USA ist Religion immer noch so wichtig wie bei uns vor 100 Jahren. Durch die Religionsfreiheit von Anbeginn hat es dort keine Auseinandersetzungen über eine diktatorische Staatsreligion gegeben, dadurch unterblieb die Etablierung des Säkularismus. Und das elendigliche Sozialwesen der USA orientiert die Seufzer der bedrängten Kreatur immer noch in Richtung "Opium des Volkes"...

Aktuelle Zahlen zeigen:
Religiöse Menschen sind meist glücklicher als Atheisten

Das meldete die "Huffington Post" am 2.2.: "Religiöse Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen sind glücklicher als Menschen 'ohne Religion'. Dies geht aus Umfragen hervor, deren offizielle Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.
Von den Mitgliedern aller in Großbritannien vertretenen Glaubensrichtungen sind Hindus am glücklichsten. Laut Zahlen des Office for National Statistics liegen sie weit über dem nationalen Durchschnitt und knapp unter den demografischen Werten von Menschen, die sich selbst für 'sehr gesund' halten.
Unter allen Spitzenreitern lagen Christen auf der zweiten Position in der Kategorie 'Glück', gefolgt von Sikhs und Buddhisten. Menschen, die diesen Religionen angehörig sind, sind glücklicher als Durchschnittsmenschen, die in der Kategorie 'Glück' mit einem Ergebnis von 7,38 von 10 abschnitten. Im Durchschnitt schätzten Hindus ihr Glück mit einem Wert von 7,57 ein, gefolgt von Christen mit 7,47, Sikhs mit 7,45 und Buddhisten mit 7,41. Mit einem Wert von 7,37 lagen Juden in der Kategorie 'Glück' unter dem nationalen Durchschnitt. Muslime schätzten sich von allen aufgeführten Religionen als am wenigsten glücklich ein. Ihr Wert lag bei 7,33. Angehörige 'anderer Religionen' schnitten mit 7,26 ab. Und Menschen, die 'keiner Religion' angehören, empfanden sich mit einem Ergebnis von nur 7,22 als am unglücklichsten. (..)"

Was wohl damit zusammenhängt, dass Ungläubige mehr denken und sich darum vielleicht auch mehr Sorgen machen. Die Hindus erreichten 7, 57, Christen 7,47, Buddhisten 7,41. Denn Religionsfreien fehlten also 0,19 Glückspunkte auf den Buddhismus und gar 0,25 auf die Christen. Trotzdem gibt es in Großbritannien mehr Regionslose als Christen, Buddhisten, Muslime und Hindus zusammen:

Grafik aus dem Guardian über die Umfrage von 2010 in der die Religionslosen erstmals die Mehrheit erreichten.

Erzbistum Freiburg:
Kritik am Auftritt des Erzbischofs vor Erzkonservativen

"Badische Zeitung" am 3.2.: "Stephan Burger spricht im April bei einer Veranstaltung des erzkonservativen Forums Deutscher Katholiken. Angekündigt ist auch Limburgs ehemaliger Bischof Tebartz-van Elst. Nun wird Kritik laut. Der frühere Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, steht nach dem Skandal um den Bau des Limburger Bischofssitz, vor seinem ersten größeren öffentlichen Auftritt in Deutschland. Ende April soll er bei einem Kongress des Forums Deutscher Katholiken in Aschaffenburg einen Vortrag halten.
Bei der Veranstaltung spricht auch der Freiburger Erzbischof Stephan Burger - wenn auch nicht am selben Tag. Im Erzbistum werden nun Stimmen laut, die davor warnen, dass sein Auftritt von rechten Kirchenkreisen instrumentalisiert werden könnte. (..)"

Beten heißt nicht, dass Gott tatsächlich existiert

Watson.ch/Sektenblog am 3.2.: "Schreckensmomente bringen uns rasch an den Rand der Verzweiflung. Wenn es ganz arg kommt, flehen die meisten Menschen reflexartig Gott an, er möge die Katastrophe abwenden oder das Unglück ungeschehen machen. Gott schießt selbst Menschen in den Kopf, die eigentlich nicht an ihn glauben. Für Fromme ist dieser Reflex ein Zeichen für die Existenz Gottes, der angeblich unser Bewusstsein prägt. Dies entspricht aber eher einem Wunschdenken. Der Rückgriff auf Gott ist ein Archetyp unserer christlich geprägten Mentalität. In Notsituationen hoffen wir auf ein Wunder. Da wir nicht mehr an Märchenfiguren mit dem Zauberstab glauben, kommt uns halt Gott in den Sinn. (..)"

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Obama:
Der Glaube an Gott hilft gegen Furcht

Idea.de am 4.2.: "US-Präsident Barack Obama hat davor gewarnt, auf die aktuellen Krisen und Herausforderungen mit Furcht und Ausgrenzung zu reagieren. Angst dürfe niemals den Alltag und den Umgang mit anderen Menschen bestimmen, sagte er am 4. Februar beim 64. Nationalen Gebetsfrühstück im Hilton Hotel in Washington. Dazu versammeln sich jedes Jahr am ersten Donnerstag im Februar Führungspersonen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion, um über politische, nationale und kulturelle Grenzen hinweg zu beten und auf Worte aus der Bibel zu hören. Dieses Mal nahmen über 3.000 Gäste aus mehr als 130 Ländern teil. Für Obama war es die letzte Ansprache beim Gebetsfrühstück als Präsident. Anfang November wird sein Nachfolger gewählt. Obama sagte, dass die Welt sich derzeit gewaltig verändere. Er verwies unter anderem auf Naturzerstörungen, Terrorismus und die wachsende Zahl der Flüchtlinge. Das verängstige viele Bürger und führe zur Ausgrenzung von Menschen, die anders seien. Der Glaube aber helfe, die Angst zu überwinden und zu heilen. In Bezug auf den Bibelvers 'Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit' (2. Timotheus 1,7) sagte Obama: 'Die Liebe Jesu gibt uns die Kraft, Angst und Anfechtung zu widerstehen.' (..)"

Der Herr Obama verkauft dem Volke Opium. In den USA ist es ja Alltag, dass die bedrängte Kreatur zu Gotte kriecht, weil man sich oft nicht anders helfen kann, als auf göttliche Wunder zu hoffen...

Sparprogramm mit Folgen:
Der Religionsunterricht fliegt aus der Schule

Aargauer Zeitung am 5.2.: " Unter dem Sparprogramm des Kantons leiden die Schulen. So auch die Heilpädagogische Schule (HPS) Rheinfelden: «Unser Globalbudget ist viel zu gering. Wir sparen an allen Ecken und Enden, um unseren Bildungsauftrag aufrechterhalten zu können», klagt Schulleiter Alexander Zürcher.
Opfer dieser Sparmassnahmen sind in erster Linie Lektionen, die nicht im obligatorischen Lehrkanon vorgesehen sind. Beispielhaft hierfür ist der integrierte Religionsunterricht an der HPS Rheinfelden, der aufgrund finanzieller Erwägungen aus den regulären Unterrichtsblockzeiten ausgegliedert wurde und nun am frühen Morgen, vor dem eigentlichen Unterricht stattfindet.
Der Religionsunterricht wird zwar von einer Katechetin gehalten, die von der Kirchengemeinde Rheinfelden finanziert wird, jedoch: «Sparen wir durch die Ausgliederung des Religionsunterrichts Personalkosten für pädagogische Kräfte ein, weil diese keine Schüler mehr betreuen müssen, die während der Unterrichtszeiten nicht am integrierten Religionsunterricht teilnehmen» (..)."

Humor und Religion -
Artiges Nachbeten oder schmerzhafte Satire

Deutschlandradio am 7.2.: " Die Diskussion darüber, wie Humor und Religion zusammengehen könnten, das beschäftigt die großen monotheistischen Religionen schon länger. Eine Jüdin, eine Immamin und eine evangelische Theologin sprechen über ihren Umgang mit Glauben und Satire.
Satire hat Hochkonjunktur. Im politischen Diskurs ersetzt sie gelegentlich sogar die Sachinformation. Statt nüchtern zu argumentieren, wird eine beißende Kritik raffiniert und scheinbar harmlos verpackt, um Zustände anzuprangern, die eigentlich mehr zum Heulen, als zum Lachen wären.
Auch die Religionen geraten immer wieder ins Visier der Satiriker. Neu ist das nicht. Der Glaube, seine sehr speziellen Denkschablonen, aber auch seine Schrullen und sein Pathos sind immer schon Anlass von Spötteleien gewesen, und die Autoritäten und Institutionen erst recht. (..)"

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Kirchen bangen um Steuergelder

Der Schweizer "Tagesanzeiger" am 8.2.: "Die Landeskirchen befürchten, dass ihre Steuereinnahmen als Folge der Unternehmenssteuerreform III dramatisch sinken. In den meisten Kantonen müssen auch juristische Personen Kirchensteuern bezahlen. Der Kanton erhebt die Steuer und verteilt sie nach Mitgliederzahl anteilsmäßig auf die reformierte, katholische und christkatholische Landeskirche - egal, ob der Inhaber einer Kirche angehört, konfessionslos ist oder eine andere Religionszugehörigkeit besitzt. Entsprechend wird regelmäßig Kritik an der Kirchensteuer für juristische Personen laut. Und regelmäßig wird mit kantonalen Initiativen und parlamentarischen Vorstößen deren Abschaffung gefordert. (..) Konnten die Kirchen auf kantonaler Ebene bisher Angriffe auf ihre Steuereinkünfte abwehren, droht ihnen nun Ungemach von nationaler Ebene her. Momentan ist im Bundesparlament die Unternehmenssteuerreform III hängig. In deren Rahmen werden auf Druck der EU diverse Steuerprivilegien für Holdings und andere Gesellschaften abgeschafft. Um trotzdem steuerlich attraktiv zu bleiben, wollen mehrere Kantone die Gewinnsteuern senken. Ein bisher kaum beachteter Effekt ist, dass die Kirchen dadurch automatisch weniger Steuereinnahmen von juristischen Personen erhalten, da die Kirchensteuer an die Gewinnsteuer gekoppelt ist.
Und das könnte Geld kosten! Denn: "2014 hat die römisch-katholische Kirche im Kanton Zürich insgesamt knapp 180 Millionen Franken Kirchensteuern eingenommen. Rund 60 Millionen davon stammten von juristischen Personen. «Wir müssen damit rechnen, dass sich dieser Betrag bei einer Senkung der Gewinnsteuer um 20 bis 30 Millionen verkleinert», sagt Daniel Otth, der im Synodalrat für die Finanzen zuständig ist. (..)"

Was für eine sonderbare Situation! Im 21. Jahrhundert müssen Firmen wie im Mittelalter an die Kirchen eine Art Zehent zahlen und das lässt sich nicht abschaffen!

Pfarrer steht am Sonntagmorgen vor leeren Bänken

Diese Frohbotschaft brachte am 8.2. evangelisch.de: "Stell dir vor, es ist Gottesdienst am Sonntag und keiner geht hin. Für den evangelischen Pfarrer Horst Rockel aus Biebertal-Königsberg bei Gießen ist dieser Alptraum am 17. Januar Wirklichkeit geworden. 'Es war ein merkwürdiges Gefühl, um 9.30 Uhr im Talar vor völlig leeren Bänken zu stehen', sagte Rockel am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). 'Wenn ich nicht um 11 Uhr in der Nachbargemeinde Fellingshausen hätte predigen müssen, wäre die Situation noch frustrierender gewesen.' (..)"

Ist doch schön! Da öffnet sich für als Pfarrer Berufstätige endlich der Weg zu einem freien Sonntag!

Mexikos Kirche im Kampf gegen "Piratenpfarrer"

"Immer mehr falsche Priester machen der Kirche in Mexiko Sorgen - Sie bieten an, Sakramente schnell und ohne Vorbereitung zu spenden, die keinerlei Gültigkeit haben - Das Erzbistum Mexiko-Stadt verstärkt seine Bemühungen, damit die Gläubigen nicht auf betrügerische Sakramentenspendung hereinfallen."

So leitete Am 8.2. die "Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur" aus Würzburg ihre Meldung über mexikanische Betrüger ein.
Unsereiner fragt sich dazu allerdings verwundert: Die katholischen Kirche verabreicht gültige Sakramente? Wo mag da der Unterschied liegen?

Bevölkerungsanteil -
Der Protestantismus schrumpft stärker als der Katholizismus

Zu den aktuell endlich bekannt gegebenen Kirchenaustrittszahlen für 2014 im Bereich der protestantischen Kirchen in der BRD schreibt idea.de am 8.2.: "Der landeskirchliche Protestantismus in Deutschland hat zwischen 2004 und 2014 stärker an Boden verloren als der Katholizismus. Während der Bevölkerungsanteil der evangelischen Kirchenmitglieder um 3,2 Prozentpunkte auf 27,9 Prozent zurückging, gab es auf katholischer Seite ein Minus von zwei Prozentpunkten auf 29,5 Prozent. Das zeigt ein Zehn-Jahres-Vergleich der entsprechenden Statistiken der EKD. (..)
Während es inzwischen kein Bundesland mehr gibt, in dem Evangelische über 50 Prozent der Bevölkerung stellen, ist dies auf katholischer Seite noch in zwei Ländern der Fall: dem Saarland (61,2 Prozent) und Bayern (52,1 Prozent). Die Bundesländer mit den höchsten Anteilen an Kirchenmitgliedern sind das Saarland (79,9 Prozent), Rheinland-Pfalz (72,3 Prozent) und Bayern (71,5 Prozent). 'Schlusslichter' sind Mecklenburg-Vorpommern (19,7 Prozent), Brandenburg (19,4 Prozent) und Sachsen-Anhalt (16,7 Prozent)."

Hier eine Grafik dazu von der Site Kirchenaustritt.de:


In der BRD sanken somit die christlichen Bevölkerungsanteile von 2004 mit 62,6 auf 57,4 % im Jahre 2014.

In Österreich lag der Katholikenanteil 2004 bei 69,4 %, der protestantische bei 4,1 %, zusammen waren das 73,5 %. 2014: Katholiken: 61,3 %, Protestanten: 3,6 %, zusammen: 64,9 %. Österreich hatte immer proportional mehr Austritte, aber Wanderungsgewinne und ein geringerer Sterbeüberschuss ließen den Bevölkerungsanteil langsamer schrumpfen, der geringe Protestantenanteil senkte natürlich auch die Auswirkungen des höheren Austritts bei den Protestanten. Der Grund warum die Mitglieder bei den Katholiken besser kleben bleiben, wurde hier ja schon öfters angeführt: die katholische Kirche tritt mit klaren Vorgaben auf. Auch wenn sich die Kirchenmitglieder immer weniger darum scheren, was die Kirche sagt, die Protestanten sagen meist gar nichts Konkretes mehr und binden daher weniger.

Volksinitiative für Gottesbegriff vor Petitionsausschuss in Kiel "Etwas Besseres als Gott ist uns nicht eingefallen"

Domradio am 9.2.: "Über 40.000 Unterschriften hat die "Volksinitiative für die Aufnahme eines Gottesbegriffs in die schleswig-holsteinische Landesverfassung" gesammelt - damit muss sich der Landtag wieder mit dem Thema befassen. In einem ersten Schritt sprachen am Dienstag drei Vertrauenspersonen der überkonfessionellen Gruppe vor dem Petitionsausschuss des Parlaments. (..)"

Der Künstler und emeritierter Professor der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel, Bernhard Schwichtenberg hatte den Bezug auf Gott eine "Anti-Hybrisformel" genannt, die daran erinnere, wie klein der Mensch sei. Sicher seien verschiedene Formulierungen notwendig, aber "etwas Besseres als Gott ist uns nicht eingefallen".

Jetzt müssten bloß noch Zweidrittel der Landtagsabgeordneten von den 40.000 Unterschriften beeindruckt sein, Schleswig-Holstein hat 2.841.016 Einwohner...

Und zum Abschluss ein zumindest gut 12 Jahre alter Scherz:

Ist die Hölle exotherm oder endotherm?

Nachfolgend lesen Sie eine Prüfungsfrage aus der aktuellen Zwischenprüfung im Fach Chemie an der Universität von Washington. Die Antwort eines Teilnehmers war "so profund", dass der Professor sie via Internet mit Kollegen in der ganzen Welt teilen wollte. Und darum haben auch wir die Freude, daran teilhaben zu dürfen.

Bonus-Frage: Ist die Hölle exotherm (Wärme abgebend) oder endotherm (Wärme aufnehmend)?
Die meisten Studenten untermauerten ihre Antwort, indem sie das Boyle-Mariotte-Gesetz heranzogen ("Das Volumen und der Druck eines geschlossenen Systems sind voneinander abhängig", d.h. Gas kühlt sich ab, wenn es sich ausdehnt und erwärmt sich bei Kompression).

Einer aber schrieb folgendes:
Zuerst müssen wir feststellen, wie sich die Masse der Hölle über die Zeit ändert. Dazu benötigen wir die Rate der Seelen, die "zur Hölle fahren" und die Rate derjenigen, die sie verlassen. Ich denke, wir sind dar-über einig, dass eine Seele, einmal in der Hölle, die-se nicht wieder verlässt. Wir stellen also fest: Es gibt keine Seelen, die die Hölle verlassen. Um festzustel-len, wie viele Seelen hinzukommen, sehen wir uns doch mal die verschiedenen Religionen auf der Welt heute an.
Einige dieser Religionen sagen, dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht dieser Religion angehört. Da es auf der Welt mehr als eine Religionen mit dieser Überzeugung gibt, und da niemand mehr als einer Religion angehört, kommen wir zu dem Schluss, dass alle Seelen in der Hölle enden. Auf der Basis der weltweiten Geburten- und Sterberaten können wir davon ausgehen, dass die Anzahl der Seelen in der Hölle exponentiell ansteigt.
Betrachten wir nun die Veränderung des Volumens der Hölle, da nach dem Boyle- Mariotte-Gesetz bei gleichbleibender Temperatur und Druck das Volumen proportional zur Anzahl der hinzukommenden Seelen ansteigen muss.
Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten:
1. Expandiert die Hölle langsamer als die Anzahl der hinzukommenden Seelen, dann steigen Temperatur und Druck in der Hölle an, bis sie explodiert.
2. Expandiert die Hölle schneller als die Anzahl der hinzukommenden Seelen, dann sinken Temperatur und Druck in der Hölle, bis sie gefriert.
Zur Lösung führt uns der Ausspruch meiner Kommilitonin Teresa: "Eher friert die Hölle ein, bevor ich mit dir ins Bett gehe..."
Da ich bis heute nicht dieses Vergnügen mit Teresa hatte (und wohl auch nie haben werde), muss Aussage 2 falsch sein, was uns zur Lösung bringt: Die Hölle ist exotherm und wird nie einfrieren. Der Student bekam als einziger Prüfungsteilnehmer die volle Punktzahl.

16 Kurzmeldungen und ein langer Witz brachten am 10.2.2016 weniger als zweieinhalb Laufmeter. Das geht noch!