USA auf dem Weg zur Normalisierung?

Religionsbezüglich ist dazu des öfteren was zu erfahren - am 15.3.2016 stand auf der Site idea.de zu lesen:

USA: Der christliche Glaube verliert an Bedeutung
In "Gottes eigenem Land", als das sich die Vereinigten Staaten von Amerika gern selbst bezeichnen, wächst die Zahl derer, die keiner Kirche angehören. Dies berichten die Soziologen Mark Chaves von der Duke-Universität in Durham und David Voas vom University College London in einem Beitrag für das "American Journal of Sociology". (..) Demnach stieg der Anteil der nicht konfessionell gebundenen US-Amerikaner von nahezu null in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf 21 Prozent im Jahr 2014. Während von den vor 1935 Geborenen 94 Prozent behaupten, religiös gebunden zu sein, sind es bei den Bürgern ab Jahrgang 1975 nur noch 71 Prozent. Weitere Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der über 65-Jährigen zweifeln nicht an der Existenz Gottes; unter den 18- bis 30-Jährigen ist nicht einmal jeder Zweite (45 Prozent) sicher, dass es Gott gibt. 41 Prozent der über 70-jährigen US-Bürger besuchen mindestens einmal pro Monat den Gottesdienst. Von den unter 60-Jährigen tun das nur 18 Prozent. Die Zahl derer, die nie in den Gottesdienst gehen, hat sich laut Studie innerhalb von zweieinhalb Jahrzehnten verdoppelt: von 13 Prozent (1990) auf 26 Prozent (2014). Die Zahlen zeigten, dass sich die US-Gesellschaft ähnlich entwickle wie etwa Europa, Australien oder Neuseeland. Der Trend in westlich geprägten Ländern gehe in Richtung Verweltlichung. Die USA seien da keine Ausnahme. Fazit der beiden Soziologen: "Wir sind nicht so außergewöhnlich, wie wir einst dachten."

Soweit die idea-Meldung. Derweilen sind die USA zweifelsohne noch um Jahrzehnte hinter Europa zurück, sie sind vielleicht auf einem ähnlichen Niveau wie hier Polen oder Malta. Aber es kann nun schneller gehen.

Der Anteil der Nichtkonfessionellen liegt schon recht gut, das trifft ebenfalls auf die Ungläubigen unter dreißig zu. Sehr überproportional ist noch der Kirchenbesuch, der liegt in unseren Breiten deutlich darunter. So gab die katholische Kirche in Österreich für 2014 den Durchschnittsbesuch der beiden Zählsonntage mit ca. 600.000 an, das wären knapp 12 % der Mitglieder, wenn man Kleinkinder nicht mitrechnet. Da in den Ballungszentren der Kirchbesuch bei zwei bis drei Prozent liegt, erscheint die Zahl doch eher als etwas zu optimistisch erhoben, aber man sieht: sie ist deutlich niedriger als in den USA!

Die Amerikaner haben eben oft gegen persönliche oder allgemeine Probleme kein anderes Mittel, als auf göttliche Hilfe zu hoffen. Wer z.B. gar keine oder keine ordentliche Krankenversicherung hat, der wird eben beten müssen, statt sich operieren lassen zu können.

Das zeigte jetzt auch konkret im US-Wahlkampf der Kandidaten, am 11.3. gab der republikanische Kandidat Marco Rubio das Versprechen ab, am Tag seiner Wahl zum Präsidenten ein Massengebet zu organisieren, um den Klimawandel zu bekämpfen!

Da kann ja nichts mehr passieren, wenn Gott gegen den Klimawandel hilft! So eine Strategie eines Kandidaten braucht natürlich ein Umfeld, wo mit Millionen und Abermillionen passender Dummköpfe gerechnet werden kann. Allerdings könnte es natürlich sein, dass der Herr Rubio das falsch einschätzt, weil er seine möglichen Wähler an Dummheit noch stark überbietet...