USA: Der christliche Glaube verliert an Bedeutung
In "Gottes
eigenem Land", als das sich die Vereinigten Staaten von Amerika gern selbst
bezeichnen, wächst die Zahl derer, die keiner Kirche angehören. Dies
berichten die Soziologen Mark Chaves von der Duke-Universität in Durham
und David Voas vom University College London in einem Beitrag für das "American
Journal of Sociology". (..) Demnach stieg der Anteil der nicht konfessionell
gebundenen US-Amerikaner von nahezu null in den 50er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts auf 21 Prozent im Jahr 2014. Während von den vor 1935 Geborenen
94 Prozent behaupten, religiös gebunden zu sein, sind es bei den Bürgern
ab Jahrgang 1975 nur noch 71 Prozent. Weitere Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel
(68 Prozent) der über 65-Jährigen zweifeln nicht an der Existenz Gottes;
unter den 18- bis 30-Jährigen ist nicht einmal jeder Zweite (45 Prozent)
sicher, dass es Gott gibt. 41 Prozent der über 70-jährigen US-Bürger
besuchen mindestens einmal pro Monat den Gottesdienst. Von den unter 60-Jährigen
tun das nur 18 Prozent. Die Zahl derer, die nie in den Gottesdienst gehen, hat
sich laut Studie innerhalb von zweieinhalb Jahrzehnten verdoppelt: von 13 Prozent
(1990) auf 26 Prozent (2014). Die Zahlen zeigten, dass sich die US-Gesellschaft
ähnlich entwickle wie etwa Europa, Australien oder Neuseeland. Der Trend
in westlich geprägten Ländern gehe in Richtung Verweltlichung. Die
USA seien da keine Ausnahme. Fazit der beiden Soziologen: "Wir sind nicht
so außergewöhnlich, wie wir einst dachten."
Soweit
die idea-Meldung. Derweilen sind die USA zweifelsohne noch um Jahrzehnte
hinter Europa zurück, sie sind vielleicht auf einem ähnlichen Niveau
wie hier Polen oder Malta. Aber es kann nun schneller gehen.
Der Anteil
der Nichtkonfessionellen liegt schon recht gut, das trifft ebenfalls auf die
Ungläubigen unter dreißig zu. Sehr überproportional ist noch
der Kirchenbesuch, der liegt in unseren Breiten deutlich darunter. So gab die
katholische Kirche in Österreich für 2014 den Durchschnittsbesuch
der beiden Zählsonntage mit ca. 600.000 an, das wären
knapp 12 % der Mitglieder, wenn man Kleinkinder nicht mitrechnet. Da in den
Ballungszentren der Kirchbesuch bei zwei bis drei Prozent liegt, erscheint die
Zahl doch eher als etwas zu optimistisch erhoben, aber man sieht: sie ist deutlich
niedriger als in den USA!
Die Amerikaner haben eben oft gegen persönliche
oder allgemeine Probleme kein anderes Mittel, als auf göttliche Hilfe zu
hoffen. Wer z.B. gar keine oder keine ordentliche Krankenversicherung hat,
der wird eben beten müssen, statt sich operieren lassen zu können.
Das
zeigte jetzt auch konkret im US-Wahlkampf der Kandidaten, am 11.3. gab der republikanische
Kandidat Marco Rubio das Versprechen ab, am Tag seiner Wahl zum Präsidenten
ein Massengebet zu organisieren, um den Klimawandel zu bekämpfen!