Terrorexperten sehen in der Dschihadistenmilz
Islamischer Staat und auch dem Terrornetzwerk Al-Kaida eine immer größer werdende Gefahr für Europa und die
USA. Angesichts der stetig steigenden Zahl von Anschlägen warnen nun der
Islamwissenschaftler Amer Albayati und der deutsche Politikwissenschaftler Peter
Neumann vor einer neuen "Welle des Terrorismus", die die westliche Welt
zumindest eine Generation lang beschäftigen werde.
Noch heuer müsse mit
einer weiteren "quantitativen und qualitativen Steigerung terroristischer
Anschläge und Attentate durch ein heterogenes Täterspektrum gerechnet werden",
schreibt der in Bagdad geborene Albayati, der Präsident der Initiative Liberaler
Muslime Österreich ist, in
seinem Blog.
Amer Albayati: "Quantitative und qualitative Steigerung terroristischer
Anschläge"
Albayati sowie auch der
Sozialwissenschaftler und Experte für salafitischen Islam in Deutschland und
Österreich, Thomas Tartsch, sehen den Anschlag in Istanbul als Fanal weiterer
Entwicklungen.
Seit der Ausrufung eines Kalifats im Juni 2014 habe sich der
IS zusammen mit der Gruppierung Boko Haram in Nigeria (sie hat sich im März
vergangenen Jahres formell dem Islamischen Staat angeschlossen) zur aktivsten
Dschihadisten-Organisation
entwickelt.
Extremisten des IS, der aus einem Al-Kaida-Ableger entstanden ist und mittlerweile riesige Gebiete im
Irak sowie in Syrien kontrolliert, haben über 70 Anschläge in 20 Ländern
begangen, bei denen rund 1200 Menschen getötet und mehr als 1700 weitere
verletzt wurden, berichtet Albayati.
Selbst wenn das Kalifat des IS zerschlagen und der seit Jahren
tobende blutige Bürgerkrieg in Syrien offiziell beendet werde, bleibe die
Terrormiliz weiterhin eine Gefahr. Wobei Westeuropa und Nordamerika immer noch
zu den sichersten Regionen im Hinblick auf mögliche terroristische Anschläge
zählen dürften, betont Neumann.
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