Obermufti schützt weiterhin die Frauen...

... in Saudi Arabien vor dem gefährlichen Autofahren!

Das war am 11./12.4.2016 verschiedenen Medien zu entnehmen. Der 1943 geborene Abdulaziz Al-Sheikh ist dort Großmufti, stellvertretender Justizminister und Chef der Religionspolizei. In der Welt wurde er u.a. schon berühmt durch das Verbot von Barbie-Puppen, weil diese keinen Schleier tragen und unverschleierte Frauen das Tor zum Bösen und zum Schlechten öffnen. Aprilscherze untersagte er, weil ein Muslim auch aus Spaß nicht lügen dürfe. 2012 forderte er in einer Fatwa das Verbot von Kirchenbauten und die Zerstörung bestehender Kirchen auf der gesamten arabischen Halbinsel, als unmoralisch untersagte er 2015 während eines Schachturniers in Riad das Schachspiel, das Turnier fand jedoch trotzdem statt.

Hier der YouTube-Clip mit dem Schachverbot:

Aber das nur zur bildlichen Vorstellung dieser Person.

Es hatte sogar im klerikalfaschistischen Saudi Arabien in den letzten Jahren Debatten darüber gegeben, auch den Frauen das Lenken eines Autos zu erlauben
, als ein auch islamisch schlüssig klingendes Argument wurde dazu angeführt, dass Mohammed den Frauen das Reiten auf Kamelen gestattet hätte und die Autos die Kamele der heutigen Zeit wären. Aber das ging nicht durch, Abdulaziz ist weiterhin dagegen und findet immer wieder neue Argumente. Ein anderer Mufti hatte verkündet, dass das Autofahren den Eierstöcken und Embryos schaden täte.

In einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Маjd erklärte nun Abdulaziz Al-Sheikh, warum das Autofahren von Frauen unakzeptabel ist. Auf die Frage des Interviewers, dass Frauen auf Kamelen reiten dürften und warum das für das Autofahren nicht gelte, sagte der Obermufti, in Saudi-Arabien gebe es besondere Umstände, wenn eine Frau von einer Stadt zur anderen reist und das Auto mit einer Panne auf der Straße liegen bleibe, dann sollte man sich vorstellen, was mit ihr passieren könnte. Wenn die Frauen zuhause blieben, wären sie unter der Kontrolle ihrer Männer und diese müssten sich keine Sorgen machen.
Auf die Frage, warum in allen anderen Ländern die Frauen autofahren dürfen, gab es die Antwort, dort kümmere sich niemand darum, ob die Frauen vergewaltigt am Straßenrand liegen, in Saudi-Arabien mache man sich Gedanken darüber. Und überhaupt! Wenn Männer autofahrende Frauen sähen, könnte sündiges Verlangen angefacht werden.

In Saudi Arabien gehört das eben zur voll islamisch geformten Gesellschaft! Schließlich ist das Land in einer Reihung der Pressefreiheit auf Rang 161 von 173, allgemein bei den Menschenrechten liegt es auf Platz 163 von 167 gereihten Staaten, eine Reihung bei Frauenrechten und der Religionsfreiheit gibt es nicht, aber da wäre Saudi Arabien sicherlich ein Bewerber um den letzten Platz, bei der Christenverfolgung ist man hingegen ganz vorne, dort ist man Zweiter, bei den ökonomischen Freiheiten liegt das Land unter 179 Staaten auf Platz 74, weil der Ölhandel und das Prassertum der Herrscher braucht Freiheiten!

Das wissen auch die Republik Österreich und der noch amtierende Bundespräsident Fischer
, die Republik ließ in Wien das mit Diplomatenstatus versehene saudische Abdullah-Zentrum für den interreligiösen Dialog errichten und der Herr Bundespräsident sagte im Februar 2016 anlässlich seines Besuches in diesem saudischen Propagandatempel, das Zentrum habe "das Potenzial, durch seine Tätigkeit ein besseres Verständnis zwischen den Religionen zu schaffen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung und Weiterentwicklung der Menschenrechte zu leisten".

Die Moral des Herrn Fischer passte sich mit dieser Äußerung dem Niveau der in Saudi Arabien herrschenden Menschenrechte an, aber Moral ist ja kompatibel mit der Ökonomie, je ökonomischer etwas ist, desto unmoralischer darf es sein...