Der Nachfolger des jetzigen SPÖ-Bundespräsidenten Fischer steht seit 24.4.2016 in den Startlöchern, der FPÖ-Kandidat liegt im ersten Durchgang vorne, der grüne Kandidat wurde zweiter, der SPÖ-Kandidat Vorletzter, die Menschen sind mit dem traditionellen österreichischen Politsystem höchst unzufrieden. Dazu passt die Presseaussendung von Betroffenen des katholisch-klerikalen Missbrauchs:
Bundespräsident Fischer hat kurz vor Ende seiner Amtszeit
noch schnell ein würdeloses Zeichen gesetzt und unter Beisein von Kardinal
Schönborn die "Klasnic-Kommission" mit dem "Goldenen Verdienstzeichen
der Republik" ausgezeichnet.
Die Kommission hat sich aus Sicht der Betroffenen kirchlicher Gewalt vor
allem für den Schutz der Täter engagiert: "Die Klasnic-Kommission
wurde von der Kirche eingesetzt, um teure Klagen abzuwenden und Opfer auszuhorchen",
moniert Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. "Sie
hat den Opfern Almosen ausbezahlt, ihre intimen Daten klammheimlich mit der
Bischofskonferenz geteilt und die Täter gedeckt, anstatt ein Justizverfahren
gegen selbige zu unterstützen." Und sie habe eine Vernetzung Betroffener
verhindert und damit eine zivil- und strafrechtliche Verfolgung massiv erschwert.
Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt hat stets eine staatliche Kommission zur Aufklärung der Missbrauchsverbrechen in der r.k. Kirche nach irischem Vorbild verlangt. Dort wurden 15.000 Betroffene mit durchschnittlich 206.000 EURO entschädigt - im Gegensatz zur Klasnic Kommission, der, das zerstörte Leben von rd. 1.600 Betroffenen nur durchschnittlich rd. EUR 14.000 wert war. Die Plattform schätzt, dass wenigstens 16.000 Menschen in Österreich Opfer von sexueller und körperlicher Gewalt durch Kirchenangehörige geworden sind.
Im Gegensatz zu Fischer bewies die verstorbene Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer hier Anstand und sagte eine PR-Veranstaltung der Klasnic-Kommission
im Parlament kurzerhand ab. "Fischer ist da leider anders", so Rothwangl.
Während seiner Amtszeit hat der Bundespräsident Missbrauchsbetroffenen
das Gespräch beharrlich verweigert. Die von Kardinal Schönborn eingesetzte
Klasnic-Kommission hingegen wurde mehrmals von ihm eingeladen. Damit wurde die
Privat-Justiz der röm.-kath. Kirche vom Bundespräsidenten legitimiert.
"Herr Bundespräsident, Sie werden uns stets als Vertuschungs-Helfershelfer
des größten Verbrechens der österreichischen Nachkriegszeit
in Erinnerung bleiben. Wir weinen Ihnen jedenfalls keine Träne nach",
sagt Rothwangl abschließend.