Genießen Sie den bevorstehenden Sommer. Genießen Sie den
Augenblick des Lebens, auch wenn es anhand der persönlichen Lebensumstände
manchmal schwer fällt. Leben Sie jeden Tag, als sei es der letzte in ihrem Leben.
Wenn man sich die Welt außerhalb der Glaskuppel, in der wir leben, ansieht,
dann erkennt man, dass die für uns alltägliche Normalität in vielen Ländern als
solche nicht vorhanden ist.
In zahlreichen Ländern gehören Bedrohung und der Tod vor
Augen zum Alltag. Gewalt, Mord, Raub, Vergewaltigung stehen in den Failed
States (gescheiterte Staaten) auf der Tagesordnung. Die Liste der scheiternden
Regionen und Länder wird immer länger. "Dank" einer Politik, welche
sich unter das Diktat der kapitalistischen Globalisierung gestellt hat! Die
Grenzen der Globalisierung sind unsichtbar, aber von außen unüberwindlich.
Drinnen in der Glaskuppel sitzen wir, die Gewinner der Globalisierung, draußen
drängen die Massen der Verlierer herein und wollen ihren Anteil.
Peter Sloterdijk beschreibt in seinem Buch "Im
Weltinnenraum des Kapitals", dass die kapitalistische Globalisierung nicht
nur für Offenheit und Eroberung steht, sondern auch für ein geschlossenes
System, wo das Innere vom Äußeren getrennt wird. Terroristische Gewalt tritt in
Europa, wenn überhaupt, nur zeitlich und örtlich begrenzt in Erscheinung.
Selbst diese Gewalt- und Gefahrensituationen in Europa könnten in einen länger
andauernden Zustand übertreten.
Das Säbelrasseln der NATO gegenüber Russland ist ein Spiel
mit dem Feuer. Gegenwärtig findet die größte militärische Verlegeübung seit dem
Ende des Kalten Krieges unter dem Namen "Dragon Ride II" statt. Es
werden Militärtruppen direkt vor der russischen Grenze zusammengezogen und Raketen
in Stellung gebracht. Derartige Militärübungen bergen ein großes
destabilisierendes Potenzial in sich und werden sicherlich nicht als Beitrag
zur Entspannung auf Seite Russlands wahrgenommen.
Dass manche Politiker einen derartigen Keil zwischen
Russland und Europa treiben lassen, sollte uns mehr als beunruhigen.
Anscheinend dürften wir so konditioniert worden sein, dass längere Phasen des
guten Lebens, des Glücks als nicht erstrebenswert angesehen werden und manche
darin einen Einkommensrückgang sehen, welcher mit allen Mitteln bekämpft werden
muss. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Glück und Glücklichsein nicht zu
den Stärken der Politik und der Religion zählen. Die entscheidende Frage ist,
wie wir lebensbejahende Einstellungen gewinnen und lebensverneinende Werte
fallen lassen. Das Leben ist wie ein Rosenbusch. Es hat Dornen, aber auch
Blüten. Worauf wir den Blick richten, liegt in uns, und beides ist voneinander
untrennbar. Was wir aus unserem Leben und jenen für die künftigen Generationen
machen, liegt in unserer Verantwortung.
Anmerkung von atheisten-info: In der "Glaskuppel" sitzen auch die Verlierer des globalen neoliberalen Ausbeutungssystems, die Klasse der arbeitenden Menschen verliert an Einkommen, an Rechten und erlebt die ständige Verschärfung der Ausbeutung: Innerhalb der "Glaskuppel" werden deswegen die rechtspopulistischen Parteien überall stärker, weil nach dem völligen Versagen der politischen Linken gegenüber der neoliberalen Ausbeutungsdiktatur vom Volk (vom "populus") Parteien wie die FPÖ zunehmend als letzte Hoffnung wahrgenommen werden - dass der Kandidat der FPÖ bei der Bundespräsidentenwahl fast 50 % bekommen hat, ist die Folge davon, dass unter der "Glaskuppel" die Mehrheit der Menschen zumindest zu relativen Verlierern geworden ist...