Neugestaltung des Linzer Neuen Doms fix

Der Neue Dom in Linz, auch "Mariendom" genannt, war das wahnwitzige Lebenswerk des Bischofs Rudigier, eines so extremen vormodernistischen Fanatikers, dass er in der Monarchie wegen seiner andauernden Hetze gegen neue Bürgerrechte sogar zu einer Haftstrafe verurteilt wurde (der Kaiser hat ihn allerdings sogleich begnadigt).

Der Dom wurde ab 1862 erbaut, endgültig fertiggestellt wurde er 1935, seither wird er renoviert, er ist die größte Kirche Österreichs, zwar ist der Turm geringfügig niedriger als der vom Stephansdom in Wien, aber der Rudigier-Dom hat mehr Kubikmeter Innenraum und würde auf den Sitz- und Stehplätzen um die 20.000 Besucher fassen. Da der Dom in einer recht kleinen Pfarre mit etwas über 3.000 Kirchenmitgliedern liegt, ist er mit Sicherheit die flächenmäßig am schlechtesten genutzte Kirche Österreichs, die wenigen sonntäglichen Messbesucher hätten auch im Besprechungszimmer am Pfarrhof genug Platz.


Dieses Bild zeigt die Volksmassen, die sich sonntags bei der 150-Jahrfeier des Domes 2012 am Domplatz nach dem Festgottesdienst noch ein bisschen zusammen niedersetzen.

Der Kostenaufwand für diesen völlig unnützen Tempel ist natürlich hoch, die Kirche zahlt, es werden Spenden gesammelt und die öffentliche Hand wird wohl die Hauptlast tragen.

2014 hat man eine Umgestaltung des Innenraumes überlegt:


Es soll ein neuer "Volksaltar" in der Vierung, der Kreuzung zwischen Längs- und Querschiff, errichtet werden, also in der Nähe der beiden seitlichen Eingänge. Der Innenraum wäre dadurch um die Hälfte kleiner und die paar Messbesucher würden sich dann nicht mehr gar so allein und verlassen fühlen.

Inzwischen war ein Bischofswechsel und nun hat der neue Bischof Scheuer grünes Licht für den Umbau gegeben, der eine Million Euro kosten soll. Da wäre wohl ein Abriss dieses Kirchensauriers kostengünstiger und der Dom würde weder der Kirche, noch sonst wem fehlen. Aber die Diözese denkt jetzt über die Finanzierung nach, was auch unter engagierten Katholiken Kritik hervorruft. Aber wahrscheinlich werden das eh wieder die Stadt und das Land großteils zahlen dürfen, weil die Diözese muss ja sparen. Zur höheren Ehre Gottes, die Diözesen in Österreich besitzen ja nur knapp 500 Millionen Euro Kapitalvermögen...