Asyl in Europa 2016, 1. Halbjahr

Am 12.8.2016 wurden von der EU noch unvollständige Zahlen zum EU-Asyl für das erste Halbjahr 2016 bekannt gegeben. Es liegen zum Teil nur die Zahlen bis April vor und für den Juni nur von neun EU-Staaten. Deswegen wurden für die Berechnung der Asylwerber pro Million Einwohner die vorhandenen Zahlen auf sechs Monate hochgerechnet, weil es bei den vollständig vorliegenden Zahlen ein monatlich eher gleichbleibendes Niveau gab. Die monatlichen EU-Zahl waren alle auf null oder fünf gerundet.

Zum Vergleich wurden die Asyl-Zahlen wieder den Einwohnerzahlen gegenübergestellt:


Auffallen tut sogleich, dass das Willkommensland, das alles schafft, erstmals tatsächlich an der Spitze liegt.
Gegen Jahresende 2015 hatte die BRD den Asylzustrom auf 1,1 Millionen geschätzt, als man die mehrbahnig geführte Statistik bereinigt hatte, blieben dann offiziell nur 476.510 übrig. Für das erste Halbjahr 2016 gab Deutschland 370.455 an, man hat also die 1,1 Millionen von 2015 auch bis Ende Juni 2016 nicht erreicht. Aber die BRD hat - dank Merkel - fast das Vierfache des EU-Schnittes.

Ungarn ist auf den dritten Platz zurückgefallen, dort werden zwar alle Asylwerber registriert, aber zum größten Teil nach Österreich weitergeschickt. Der Rückgang ist durch den ungarischen Grenzzaun trotzdem beträchtlich, 2015 hatte es zwar nach der Zaunerrichtung einen Rückgang von 98 % gegeben, aber 2016 ist der Zuzug über Bulgarien stärker geworden, weil dieses Land ist ja auch kein Zielland und der Weg in die vermeintlichen europäischen Schlaraffenländer ist über Ungarn immer noch offen.

Österreich liegt über dem 2,5fachen des EU-Schnittes, der Rückgang durch die Blockierung der Balkanroute beträgt 42 % im Monatsschnitt, gegenüber den stärksten Monaten von 2015 sind es über 63 %. Die offizielle Zahl der Asylanträge von Jänner bis Juni lautet auf 25.600, darin sind noch nicht die Asylwerber enthalten, die von anderen EU-Staaten unzulässig nach Österreich weitergereicht wurden. Weil die werden erst nach sechs Monaten zu offiziellen Asylwerbern, wenn sie von den zuständigen Ländern nicht zurückgenommen werden (können), also hier vermutlich vorwiegend Ungarn und Bulgarien. Die vorgegebene Höchstzahl von 37.500 für 2016 dürfte ohne diese Rechenkunststücke vermutlich bereits erreicht sein.

Bemerkenswert: Griechenland liegt erstmals knapp über dem EU-Schnitt, das ständig am meisten jammernde Italien weiterhin darunter und Frankreich mit 52 % und Großbritannien mit gar nur 27% können sich weniger betroffen fühlen, die Oststaaten sowieso, dorthin verirren sich keine Asylwerber und sind auch nicht willkommen. Man hat ja anderswo auch nie um Asylwerber geworben, das blieb der Frau Merkel vorbehalten. Schweden schaffte mit seiner Grenzschließung ab Dezember 2015 einen Rückgang von 80 %.

Österreich bleibt weiterhin überbelastet, die FPÖ wird's es freuen, wenn auch vorsichtshalber nur inoffiziell...