Reform im Islam!?

Drei You-Tube-Clips von Hayat-TV über Reformen im Islam

Ist der Islam reformierbar?


In Deutschland und auch allgemein im Westen versucht man in religiösen Debatten um den Islam immer wieder Analogien zur Kirchengeschichte zu ziehen. Man glaubt, dass man nur auf die geschichtliche Entwicklung des Christentums blicken muss, um auch für die Entwicklung des Islams vorhersagen treffen zu können.
Aber was bedeutet eigentlich "Reformation"? Das Wort setzt sich aus den beiden Wortteilen "Re", d.h. "zurück", und "Formation", also Gestaltung, zusammen. Wenn eine Religion also eine Reformation durchläuft, dann ist es kein nach vorne gerichteter Erneuerungsprozess, sondern ein Zurückbesinnen auf den Ursprung. Eine Reformation ist also eine Wiederherstellung eines alten Zustands.
Und genau diese Tatsache macht uns stutzig, dass im Islam eine Reformation wirklich zum Guten gereichen kann. Denn der Gründer des Islams, Mohammed, auf den sich die gesamte Religion des Islams zurückführt war gemäß der anerkannten islamischen Quellen Prophet, Staatsführer und Feldherr in einer Person. Seine Biographie ist durchzogen von Kriegen, Auftragsmorden und Überfällen. Das hört sich sehr hart an, man lese aber nur einmal die älteste Biographie, die uns schriftlich über diesen Propheten überliefert wurde - die Biographie Mohammeds von Ibn Hisham. Seit dem Mohammed im Jahr 622 nach Medina ausgewandert war, ist die restliche Biographie eine einzige Kriegsgeschichte. Ein Kriegszug reit sich an den Nächsten. Die Kriegserzählungen werden unterbrochen von Erzählungen über Auftragsmorde, die Mohammed erließ - und es geht weiter mit Kriegserzählungen. Die Biographie endet dann mit Erzählungen zur letzten Wallfahrt, der Krankheit und der Beisetzung Mohammeds. Nach dem Tod des Propheten setzt sich die islamische Geschichte, diesmal unter den "rechtgeleiteten Khalifen", wieder mit Kriegserzählungen und politischen Machtkämpfen unter den Gefährten des Propheten Mohammeds fort.

Allah verbietet die Reform des Islams


Wenn ein muslimischer Prediger eine Freitagspredigt beginnt, dann tut er dies traditionsgemäß mit einer eröffnenden Rede, in der er den Propheten mit den folgenden Worten zitiert, die dieser selbst gemäß der als authentisch betrachteten Hadithsammlung von Muslim in einer Freitagspredigt gesprochen haben soll: "Die beste Rede ist das Buch Allahs, und die beste Rechtleitung ist die Rechtleitung Mohammeds und die böseste Sache ist diese zu erneuern und jede Erneuerung in der Religion ist eine Irreführung."
Diese und weitere Koranaussagen und Aussprüche Mohammeds, die in der sunnitisch-islamischen Welt als authentisch angesehen werden, legen nahe, dass der Islam sich nicht erneuern darf.

Reformislam=Urislam


Bei aller Kritik am Islam als Weltanschauung gibt es doch viele Muslime, die modern leben und sich ihr Leben nicht von den alten Religionstexten vorschreiben lassen, die Islamkritiker gerne zitieren, um die Unvereinbarkeit zwischen dem Islam und dem Respekt vor der Freiheit und körperlichen Unversehrtheit des Menschen zu unterstreichen.
Das ist natürlich richtig. Bedeutet dies aber, dass der Islam als Ideologie nicht weiter auseinandergenommen werden sollte? Nein, im Gegenteil. Aus Liebe zu genau diesen friedliebenden Muslimen und ihren Kindern und aus Liebe zu der freiheitlich demokratischen Gesellschaft in der wir – Gott sei Dank – leben dürfen, müssen wir die dogmatischen Abgründe des Islams schonungslos ans Tageslicht bringen, um alle Menschen – und insbesondere auch die Muslime - davor zu bewahren in diese Abgründe hineinzufallen und für immer verschluckt zu werden.
Die gewaltbehafteten religiösen Textstellen einfach auszublenden und zu hoffen, dass sie ja keiner ans Tageslicht bringt ist eine sehr gefährliche Strategie, die jahrelang in der gesellschaftlichen Debatte um den Islam praktiziert wurde und heute noch wird. Sie ist deshalb gefährlich, weil gerade junge Muslime, die ein "logisches" und in sich schlüssiges Weltbild durch die Religion vermittelt bekommen wollen, von den sogenannten Rattenfängern und Hasspredigern an diese Texte herangeführt werden und vor das Dilemma gestellt werden, entweder auch diese Texte in ihr Leben integrieren zu müssen oder als inkonsequente Heuchler entlarvt zu werden, die von der Religion nehmen, was ihren eigenen Gelüsten entspricht und davon lassen, was ihnen zu wieder ist.