Menschenrechte für Priesterkinder

http://www.menschenrechtefuerpriesterkinder.org/:

7 Fragen an die Katholische Kirche

Um uns zu unterstützen, können Sie die untenstehenden 7 Fragen an katholische Amtsträger versenden. Die ersten fünf Fragen verdeutlichen den Kern der Diskriminierung von Priesterkindern. Sie beziehen sich auf die verschiedenen Aspekte dieser Diskriminierung und fordern die katholische Kirche auf, genaue Angaben zu ihrem Verhalten und zur Situation von Priesterkindern und deren Müttern zu machen. Die sechste Frage bezieht sich auf eine bei dieser Diskriminierung, anscheinend vor allem vom Jesuitenorden und darüber hinaus wohl vor allem bei hochrangigen Priestern angewandte Methode. Die siebte Frage bezieht sich auf die UN-Ermahnung an den Vatikan die Diskriminierung von Priesterkindern zu beenden, und fragt nach welche Antwort die Kirche der UN diesbezüglich bis zur gesetzten Frist 2017 geben wird.

Die 7. Frage ist dick gedruckt, weil sie sich durch die gesetzte Frist auf einen aktuell offenen Vorgang bezieht. Wer möchte kann auch nur diese Frage - oder andere einzelne der Fragen - an die Adressaten versenden.

1. Wie viele Priester im Amt innerhalb der gesamten katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum haben nach Ihrem Wissen / Ihrer Schätzung eigene Kinder, gibt es dazu offizielle Zahlen?

2. Ist es dem jeweiligen Vater, der Mutter und dem Kind möglich, offen zueinander Kontakt aufzunehmen und diesen dann in dem Ausmaß zu pflegen, wie sie selbst dies wünschen?

3. Zahlt der einzelne Priester, die jeweilige Diözese, das einzelne Mitglied eines Ordens, oder der Orden als Ganzes, für das Kind Unterhalt, und wenn ja, erfolgt diese Zahlung dann ohne an Bedingungen geknüpft zu sein?

4. Wie sehen bei einem Ableben des Vaters die Regelungen bezüglich des Erbes aus?
Sind, im Falle von Ordensmitgliedern, die Orden hier bereit - angesichts dessen, dass ihre einzelnen Mitglieder zwar persönliche Armut gelobt haben, dem Orden als Ganzes aber durch ihre oft hoch qualifizierte und dementsprechend bezahlte Tätigkeit (an Universitäten etc.) ein Wertzuwachs zukommt, einen Teil dieses Wertzuwachses über einen Pflichterbanteil oder mehr an die Kinder weiterzugeben? Oder hat die Kirche schon einmal analysiert, ob es sich bei der Verpflichtung des Ordensmannes sämtliches Einkommen dem Orden zu überschreiben, möglicherweise um ein Rechtsgeschäft zu Lasten Dritter handelt?
Wie verhält es sich diesbezüglich bei normalen Gemeindepriestern, die in Deutschland überdurchschnittlich verdienen? Erhält deren Kind nach dem Tod des Vaters zumindest den gesetzlich festgelegten Pflichtanteil?

5. Ist die katholische Kirche bereit, Priesterkinder und ihre Mütter, denen fundamentale Menschen- und Bürgerrechte vorenthalten wurden, zu entschädigen, und sich bei ihnen zu entschuldigen?

6. Auf der Website menschenrechtefuerpriesterkinder.org wird geschildert, dass der Jesuitenorden einen ehemaligen Provinzial zu einer Zwangsehe mit einer dem Orden genehmen älteren Witwe genötigt hat, um durch dieses Konstrukt dauerhaften Kontakt zwischen ihm und seinem Sohn verhindern, aber auch die Geltendmachung von Unterhalts- und Erbansprüchen erschweren zu können. Der geschilderte Vorgang hat sich im Ausland ereignet, aus Deutschland sind aber, bis jetzt, vor näherer Recherche, auch bereits drei ähnliche Fälle bekannt. Auch hier haben Männer, die bis kurz zuvor entweder Mitglied im Jesuitenorden waren, oder als Weltpriester höhere Ämter innehatten, kurz nach der Geburt ihres Kindes nicht dessen Mutter, sondern eine ältere Witwe geheiratet. Da sich hier der Verdacht einer öfters angewandten Methode aufdrängt, bitte ich Sie Stellung dazu zu beziehen, ob ausgeschlossen werden kann, dass der Jesuitenorden und die katholische Kirche insgesamt diese Methode noch immer anwenden.

7. Im Abschlussbericht seiner Tagung im Februar 2014 hat der ständige Ausschuss der UN-Kinderrechtskonvention den Vatikan ermahnt "die Anzahl der Kinder von katholischen Priestern festzustellen, herauszufinden wer sie sind, und alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen um sicherzustellen, dass das Recht dieser Kinder ihren Vater zu kennen und von diesem elterliche Zuwendung zu erhalten, respektiert wird" , und der Kirche eine Frist bis zur nächsten Tagung im Jahr 2017 gesetzt, diese Ermahnung umzusetzen. Ist Ihnen bekannt was der Vatikan dem Ausschuss hierüber bei der Tagung 2017 berichten wird, und ob es dazu einen Gesprächsprozess innerhalb der katholischen Kirche gibt.