Am 22.11.2016 berichteten etliche Medien und etliche Fondsfirmen über
den Vermögenszuwachs in Österreich seit dem Jahr 2000: Demnach stiegen
gemäß des Global Wealth Report 2016 des Credit Suisse Research Institute
die Vermögen seit 2000 pro Kopf von 91.321 auf 206.002 US-Dollar, der Betrag
von 2016 ist das 2,25fache des Betrages von 2000.
Die Bruttolohnsumme
stieg allerdings nur um 35,7 %, das Bruttonationalprodukt um 51,3 %. Ja, wer
wird da sein Vermögen mit welchen Methoden so vermehrt haben? Da müssen
sogar Medien melden, dass der Unterschied zwischen "reich und arm"
immer größer werde. Wozu man anfügen muss, der Unterschied zwischen
"gutsituiert" und "wirklich reich" vergrößert
sich im selben Ausmaß, als "Mittelstand" bezeichnete man früher
Ärzte, Anwälte, mittlere Unternehmer, heute geht der Mittelstand schichtmäßig
tiefer nach unten, da gehört alles im Umfeld um das Medianeinkommen, also
um die Grenze zwischen 50% mehr und 50% weniger Verdienenden, auch zum Mittelstand.
Und dieser Mittelstand ist der Bevölkerungsteil, der keinerlei politische
Vertretung mehr hat. Denn der Vermögens-Median liegt bei 52.519 Dollar,
die Hälfte der Leute hat mehr, die andere weniger: der Durchschnitt
liegt aber bei 206.002, ist also fast viermal so hoch wie der Median: die
obere Hälfte der Vermögen enthalten also unsagbare Riesenvermögen.
Aber
in Österreich regiert ja die christliche ÖVP, die sich jeweils einen
SPÖler als nominellen Bundeskanzler hält und sich politisch kompromisslos
an die Verwirklichung der biblischen Regel für die Vermögensverteilung
hält, an Matthäus 25, 29: "Denn wer da hat, dem wird gegeben,
dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen,
was er hat".
Da eine politisch aktive Sozialdemokratie nicht mehr
existiert, sich die Grünen zwar für "links" halten, aber
nichts davon wissen, dass es immer noch eine etliche Millionen starke arbeitende
Klasse gibt und darum ihren van der Bellen für die Präsidentenwahl
von der Industriellenvereinigung und von einem der extremsten neoliberalen Politchristen,
von Othmar Karas unterstützen lässt, es Kommunisten nur noch in der
Steiermark gibt, kann ja gar nichts anderes passieren, als dass die Vermögen
der Superreichen explodieren.
Die Oligarchen, die Superreichen haben
die Welt in der Hand und quetschen sie aus wie eine Zitrone, ihre politischen
Organisationen sind mannhafte Kämpfer, die sonst nichts tun, als
gegen die arbeitende Bevölkerung zu werken, also danach trachten, die Ausbeutung
zu verschärfen, soziale Rechte einzuschränken und das Kapital wahrhaft
und Tag für Tag voll ihrer christlichen Herzen anbeten. Noch gibt es auch
in der arbeitenden Bevölkerung - als Überbleibsel des untergegangenen
sozialdemokratischen Zeitalters - ein gewisses Ausmaß an Besitz, aber
das werden die Herren der Welt auch noch in ihre dreckigen Pfoten bekommen...