Positive Religionsentwicklungen...

...in Deutschland und anderswo

Über die Verhältnisse in der BRD berichteten im Dezember 2016 verschiedene deutsche Medien.
1970 sind in der damaligen Bundesrepublik noch 92,3 % der Bevölkerung katholisch (44,6) oder evangelisch (47,7) und nur 3,9% konfessionsfrei gewesen, 1987, zwei Jahre vor dem Ende der DDR fiel der Mitgliederbestand auf 84,5 % (kath. 42,9%, 41,6% evang. ), durch die Einverleibung der neuen Bundesländer 1990 erfolgte ein weiterer Rückgang auf  72,3 %, Protestanten 36,9%, Katholiken 35,4%, die Konfessionsfreien stiegen auf 22,4%.
Da in der DDR Religion staatlich nicht gefördert, sondern behindert worden war, nahm man nun an, dort würden Volksmassen auf eine Re-Christianisierung warten. Was ein schwerer Irrtum war, die gelebte Religionsfreiheit im Osten weitete sich aus!
2015 gehörten in Deutschland nur noch 56 % einer der beiden christlichen Großkirchen an, die Protestanten sind dank ihrer liberalen Haltung auf 22.271.927 Mitglieder (27,1 %) und die Katholiken auf 23.761.806 Mitglieder (28,9 %) gesunken, 36 % sind konfessionsfrei.

1970 gab es in der Schweiz 46,7 % Katholiken, 48,8 % Protestanten und nur 1,2 % Konfessionsfreie, 2015 waren es in derselben Reihenfolge 37,9 %, 25,5 %und 23 %.

Österreich wies 1971 laut Volkszählung 87,4 % katholische Kirchenmitglieder aus, bei den Protestanten war der Anteil sechs Prozent, fünf Prozent deklarierten sich als konfessionsfrei oder verweigerten die Antwort. 2001 wurde die Religionszugehörigkeit letztmalig staatlich erhoben, es gab noch 73,6 % Katholikenanteil, bei den Protestanten waren es 4,7 % und die Konfessionsfreien plus Antwortverweigerer waren auf 14% gestiegen. Seither werden für die Religionsstatistik die Kirchenangaben verwendet, 2015 waren es 59,9 % katholischer Anteil, und 3,5 % protestantischer. Da andere Religionsgemeinschaften zum Teil Hausnummern verkünden (wie z.B. die serbisch-orthodoxe Kirche, die jeden mit serbischem Migrationshintergrund ihrer Kirche zurechnet), kann der Anteil der Konfessionsfreien nicht exakt ermittelt werden, der Anteil dürfte im Bereich um 25 % liegen. Trotz deutlich höherer Austrittszahlen hat Österreich einen niedrigeren Anteil an Konfessionsfreien als Deutschland, aber in Österreich wurde auch keine konfessionsfreie DDR eingemeindet. Aber von 1995 bis 2016 wird die österreichische katholische Kirche eine Million Mitglieder verloren haben.

In anderen Staaten ist diese Entwicklung schon längerfristig noch positiver.
In den Niederlanden gab es bereits 1971 knapp 24 % Konfessionsfreie, bis 2013 sind die Konfessionsfreien auf 53 % gestiegen, die Katholiken auf 26 % und die Protestanten auf 16 % gesunken. In Großbritannien schaut das noch besser aus, im Jahre 1983 gehörten noch 40 % der Anglikanischen Kirche, 10 % waren katholisch und 17 % gehörten zu anderen christlichen Gruppen, 31 % waren konfessionsfrei. Im Jahre 2015 lauteten die Zahlen: Anglikaner: 17 %, Katholiken 9 %, Konfessionsfreie 48%, die anderen Christen blieben gleich. Im Mai 2013 veröffentlichte die British Humanist Association eine Aufstellung über britische religiöse Aktivitäten:
98 % gehen sonntags nicht in die Kirche
95 % gehen zu Weihnachten nicht zur Kirche
88 % lassen ihre Kinder nicht taufen
66 % der Verstorbenen erhalten kein kirchliches Begräbnis

Sogar in den USA zeigen sich in den letzten Jahren leicht positive Entwicklungen. Obwohl es dort immer noch nahezu bildungsfreie Bereiche gibt, siehe die Abermillionen Evangelikalen und Kreationisten für welche die Schöpfungsgeschichte in der Bibel göttliche Wahrheit ist, sind von 2007 bis 2014 die Religionsfreien von 16,1 auf 22,6 % gestiegen, die Katholiken von 23,9 auf 20,8 % gesunken, die Protestanten von 18,1 auf 14,7 %, andere christliche Gruppen nur von 10,1 auf 9,7 %, die Evangelikalen blieben auch fast gleich, es gab einen Rückgang von 0,9% auf 25,4%, in diesen Kreisen ist die Freiheit von Bildung besonders stark verwurzelt, ähnlich wie weltweit im Islambereich. Bildung ist in den USA ja eine besonders große Klassenfrage, die gesellschaftlich niedrigeren Klassen besuchen die elenden öffentlichen Schulen, die gehobenen Klassen schicken ihre Kinder zum tatsächlichen Lernen in Privatschulen. In Österreich sind wir allerdings dabei, das US-System mit ständiger Niveauangleichung nach unten immer mehr auszubauen, dass rund ein Viertel der Schulabgänger nicht sinnerfassend lesen kann, wurde bereits erreicht.

Die weitere Entwicklung in Richtung Säkularismus wird in unseren Breiten nicht anders sein als die in den vergangenen Jahren, es wird maximal noch besser werden! In der BRD wird spätesten 2025 weniger als die Hälfte der Bevölkerung einer der beiden Großkirchen angehören, in Österreich wird in zehn Jahren sicherlich weniger als die Hälfte der Bevölkerung der katholischen Kirche angehören. Es geht zwar immer noch zu langsam, aber es ist unumkehrbar!