Katholische Kirchenaustritte 2016

Die katholische Kirche freut sich über die Kirchenaustritte im Jahre 2016 ein bisschen: sie sind nämlich im Vergleich zu 2015 um 2,62% weniger geworden!

Hier die Tabelle von 1995 (damals leitete der Kardinal, Erzbischof und Knabenschänder Groër die Kirchenaustrittswende ein, erstmals traten über vierzigtausend Kirchenmitglieder aus und das klerikalsexuelle Vertuschungssystem begann Brüche zu zeigen) bis 2016:
 

54.886 ist auch eine schöne Zahl! 2016 brachte keinen Stockerlplatz, aber einen guten fünften! Eine Rückkehr in die alten Zeiten wird es nicht mehr geben, hier zum Vergleich eine Tabelle mit Beispielen seit 1946:

Es wurden seit den 1960ern alle zehn Jahre um etwa zehntausend mehr. Der aktuelle Jahresschnitt des Austritts liegt immer um ca. ein Prozent des Mitgliederbestandes.

Hier die Aufteilung nach Diözesen:


Der Nettoverlust belief sich auf 48.800, es gibt ja auch Wiedereintritte und Neueintritte, wobei sich die Letzteren im niedrigen Hunderterbereich bewegen, die Wiedereintritte beliefen sich 2016 auf 5.265 und waren um 201 mehr als 2015. Diese erfolgen wohl oft aus Gründen mit Umweltbezügen (Erbtante, neuer katholischer Chef, katholische Braut oder so). Aber es wird auch Leute geben, die Befürchtungen entwickeln, es gäbe den bösen Christengott und die ewige Verdammnis vielleicht doch und sich mittels Kirchensteuer dagegen absichern möchten. Das Plus durch Zuwanderung ist nur noch minimal, weil die Zuwanderer sind fast alle muslimisch.

Und dann noch eine Grafik der Austritte dazu:


Einige weitere Statistiken veröffentlichte die katholische Kirche am 10.1.2017 auch noch, sie betreffen allerdings das Jahr 2015, hier die Auflistung der Taufen, Firmungen, Trauungen, Begräbnisse und das Sterbeplus:

(unter "sonstige" sind die Abtei Mehrerau und das Militärordinariat angeführt, warum die r.k. Kirche diese Zahlen extra ausweist, wurde nicht ergründet)

Die Firmtradition hält sich überraschend doch noch, der Firmungshauptjahrgang für 2015 umfasste noch rund 54.500 Getaufte, das sind knapp 87%!
Bei den Trauungen spiegelt sich das katholische Scheidungsverbot intensiv wieder. Denn 2015 gab es in Österreich 44.502 Eheschließungen, das waren um neun Prozent mehr als 2014. Es werden somit nur noch 25,8 % der Ehen kirchlich geschlossen, 2014 waren es noch 30% gewesen. Der Katholikenanteil beträgt aktuell 58,87 %, es müsste bei einer gleichmäßigen Eheverteilung darum 26.200 sein. 31,5 % der Ehen von 2015 waren aber für zumindest einen der Ehepartner Zweitehen, was wohl neben dem wichtigen Aspekt, dass die jungen Leute überwiegend religionsfern oder islamisch sind, diesen enormen Einbruch im katholischen Ehewesen durch die katholische Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe verursachen wird.

Hier auch noch der Unterschiedsvergleich zu 2014:

Der Anstieg des Sterbeüberschusses ist allerdings eher auf die ungewöhnlich niedrige katholische Sterbezahl von 2014 zurückzuführen.

Bei den Priestern, Mönchen und Nonnen gab es 2015 folgende Zahlen:
Je elf Weihen von Welt- und Ordenspriestern, 16 neue Mönche, 10 neue Nonnen. 2165 Diözesanpriester gab es 2015 (minus 21), die eigenen Priester sanken um 31 auf 2013, die Leihpriester von anderswo (Polen, Afrika) stiegen um 44 auf 391. Vermehrt haben sich die Ordenspriester, die nur teilweise in Pfarren tätig sind, um 33 auf 1540. Die Ordensbrüder stiegen um 15 auf 470, die Nonnen sanken um 191 auf 3.882. Acht Pfarren wurden geschlossen. Mit den geplanten Pfarrschließungen kommt man nicht vom Fleck, es gibt immer noch 3.041. Da lässt sich noch eine Menge zusperren. Schließlich wurde z.B. 2012 ein Plan für Schließungen und Fusionierungen für die Diözese Wien (umfasst die Stadt und das östlichen NÖ) erstellt.

Die r.k. Kirche zählt die sonntäglichen Kirchbesucher zweimal jährlich, diese Zahlen sind mit Zweifel zu betrachten, weil es werden die Pfarrer wohl kaum nach unten abrunden. Für 2015 werden im Schnitt 586.986 angegeben, 2014 waren es 599.940 gewesen, der Rückgang betrug also 2,16% und liegt damit mehr als doppelt so hoch als der Mitgliederschwund von 1,06%.

Die Aussichten der katholischen Kirche in Österreich blicken nach unten. Aber bis der Mitgliederstand gegen NULL tendiert, das dauert noch, aber bestimmt keine 2000 Jahre, sondern eher bloß gute hundert! Denn seit 1995 sind 1.027.360 Mitglieder aus der r.k.  Kirche ausgetreten - bleiben also nur noch etwas mehr als fünf weitere Millionen für die nächsten 5x22 Jahre...