Rücktritt von Kardinal Müller gefordert

Presseaussendung von Wir sind Kirche-International 6. März 2017

Nach mehr als drei Jahren Pontifikat von Franziskus werden seine Bemühungen, die römisch-katholische Kirche zu reformieren, ziemlich abgeblockt. Die konservative Kurie kämpft um ihren Machterhalt und ihre Kontrollfunktion, sie versucht zu verhindern, dass die Kirche menschlicher wird und klarer in der Nachfolge Jesu.

Das mächtigste Dikasterium im Vatikan ist die Glaubenskongregation mit Kardinal Gerhard Müller (Foto: Wikimedia CC BY-SA 3.0) an der Spitze. Nun ist öffentlich geworden, dass die Glaubenskongregation
die Forderung der päpstlichen Missbrauchskommission ablehnt, dass alle Briefe von Missbrauchsopfern von ihr beantwortet werden sollen,
einen Untersuchungsausschuss verweigert, der den Fällen nachgeht, wo Bischöfe sexuellen Missbrauch gedeckt haben und decken,
sich weigert, die bisherige Praxis im Umgang mit Klerikern zu ändern, die im Widerspruch zum geltenden Recht, "wider Treu und Glauben", handeln.

Sigrid Grabmeier, die Vorsitzende von Wir sind Kirche-International, sagt: "Die Glaubenskongregation symbolisiert eine Kirche, die institutionalisierte Macht schützt und erhält, oft auf dem Rücken der Gläubigen. Viele empfinden, dass damit das Evangelium eher pervertiert als beispielhaft vorgelebt wird. Zum Wohl unserer Kirche ist also eine wesentliche Veränderung – wirklich eine Umkehr – nötig. Und das schnell!"

Um unsere Kirche wirklich zu erneuern und zu reformieren, appelliert Wir sind Kirche-International an Papst Franziskus, Kardinal Gerhard Müller zu ersetzen durch jemanden, der Transparenz, Gerechtigkeit und Mitgefühl in die Glaubenskongregation einbringt.