Atheist begegnet Gott

Darüber schrieb jesus.de am 13.7.2017 - hier die Auszüge des Wesentlichen:

Christian Penka-Laub will eigentlich nichts von Gott wissen und liest nur einem Freund zuliebe in der Bibel. Doch dann stellt eine Bibelstelle sein Leben auf den Kopf …

Ich war 16 und Atheist. Klaus, mein bester Freund, ging in einen Bibelkreis - für mich war das nichts, aber für ihn fand ich es okay. Spinnen darf ja jeder, dachte ich mir. Was ich nicht wusste: Er war während seines Konfirmandenunterrichts zum lebendigen Glauben gekommen. Was ich auch nicht wusste: Klaus begann für mich zu beten. Nicht dass er wirklich geglaubt hätte, ich würde mich für Gott öffnen, dazu war ich wohl zu ablehnend - aber er betete. Was Klaus mit mir vorhatte, merkte ich spätestens in dem Moment, als er mir eine Bibel gab. Darin solle ich lesen. Er nervte mich damit so lange, dass ich ihm schließlich versprach, in dem Ding zu lesen. (..)

Auf Nummer sicher gehen
Mein Freund hatte Ausdauer. Er fragte in regelmäßigen Abständen nach, ob ich denn nun endlich mal in die Bibel reingesehen hätte. (..) Also setzte ich mich eines Tages in mein Zimmer und wollte anfangen. Zugleich wollte ich aber auf Nummer sicher gehen, dass ich die Sache damit auch wirklich abhaken konnte. Den theoretisch möglichen, aber für mich völlig unwahrscheinlichen Fall, dass Gott doch existieren könnte, wollte ich verbindlich ausschließen. Also betete ich so in etwa das Folgende: "Gott, ich glaube nicht, dass du existierst, aber wenn, dann gib mir ein Zeichen. Wenn es dich aber nicht gibt und nichts passiert, weiß ich, dass das Thema erledigt ist und ich mich nie wieder in meinem Leben damit beschäftigen muss." Unter so einem Zeichen, das Gott hätte geben können, wenn er existierte, stellte ich mir vor: Der Tisch oder Stuhl würde sich in die Luft erheben oder Ähnliches - das hätte mich überzeugt.
Dann schritt ich zur Tat. Nach dem Zufallsprinzip schlug ich die Bibel an einer beliebigen Stelle auf - in der festen Erwartung, auf irgendetwas Belangloses und Altmodisches zu stoßen. Folgendes war es, das ich dann las: "Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und forderten ihn auf, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen. Aber er antwortete und sprach zu ihnen: Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot und trübe. Über das Aussehen des Himmels wisst ihr zu urteilen, über die Zeichen der Zeit aber könnt ihr nicht urteilen? Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht fordert ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Jona. Und er ließ sie stehen und ging davon." (Matthäus 16, 1-4; hier zitiert nach der Lutherbibel 2017).

Einsturz meines Gedankengebäudes
"Dann gib mir ein Zeichen", hatte ich gebetet. Und nun hatte ich ein Zeichen! Und zwar dadurch, dass mir kein Zeichen gegeben wurde. Und der, der es mir gab bzw. nicht gab, hatte mich auch noch als "böses Geschlecht" angesprochen. Sofort wusste ich, dass es so war. Und ich wusste auch: Wenn Jesus in diesem Bibelabschnitt zu Wort kommt, dann ist das ein Reden Gottes, denn dass Jesus als gleichbedeutend mit Gott angesehen wird, war mir durch meine rudimentäre Vorbildung bekannt.
Ich war völlig platt. Mir war klar: Wenn das kein Zufall sein sollte, müsste sich mein Leben aufgrund dieses Erlebnisses total ändern. Irgendwie lief in mir ein Film ab, in dem ich sah, wie mein gesamtes Gedankengebäude, auf dem mein Leben aufgebaut war, zusammenstürzte. Das begriff ich innerhalb einiger Sekunden.
Eigentlich war ich schon überzeugt, doch zu meiner eigenen Sicherheit prüfte ich noch nach, ob vielleicht so etwas an ganz vielen Stellen der Bibel steht. Mehrere Stichproben ergaben aber völlig andere Inhalte, die ich persönlich nicht zuordnen konnte. Da diese Bibelausgabe ungefähr 1.000 Seiten hatte und ich nicht einmal eine vollständige Seite gelesen hatte, musste die Wahrscheinlichkeit also bei weniger als 1 zu 1.000 liegen, dass ich gerade auf diese Bibelstelle stieß. Diese Wahrscheinlichkeit war mir bei Weitem ausreichend - das konnte kein Zufall sein. (Ich war damals schon ein "Zockertyp", und das schien Gott gewusst zu haben.) Ich war bereit, mein Leben zu ändern.

Die kurze atheistische Antwort auf diese vermeintlich logische Argumentationskette:

Wahrscheinlichkeit und Unwahrscheinlichkeit treffen uns im Leben immer wieder. Wenn wir eine Münze werfen, haben wir je 50 % Wahrscheinlichkeit für die beiden Münzseiten, es käme allerdings noch eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit dazu, nämlich dass die Münze nicht umfällt, sondern am Münzenrand stehen bleibt, aber das ist äußerst unwahrscheinlich. Ebenfalls äußerst unwahrscheinlich ist es, dass man vor die Haustür tritt und der Wind weht einem einen Dachziegel auf den Kopf. Das ist ebenso wie die am Münzrande stehen bleibende geworfene Münze sicherlich weitaus unwahrscheinlicher als ein Lottosechser! Ein solcher hat in Österreich eine Wahrscheinlichkeit von eins zu acht Millionen. Trotzdem gibt es regelmäßig Leute, die einen Lottossechser haben! Und darum kann es wie oben geschildert auch Leute geben, die zufällig eine Seite in einer tausendseitigen Bibel aufschlagen und wegen der Quote von 1:1000 in die aufgeschlagene Bibelstelle eine göttliche Botschaft hineininterpretieren, Christian Penka-Laub ist jedoch keinem Gott, sondern einem Zufall begegnet, dass sich ein Tisch oder Stuhl von alleine in die Luft erheben würde, dazu bräuchte er jedoch entweder einen Orkan oder einen Gott...