"Je großzügiger du bist,
desto mehr spricht sich das herum - was wiederum mehr Menschen
motiviert, Afrika zu verlassen. Deutschland kann unmöglich die riesige
Anzahl von Menschen aufnehmen, die ihren Weg nach Europa machen wollen."
- Bill Gates.
Die jährliche Umfrage bei EU-Bürgern, die kürzlich von Projekt 28
durchgeführt wurde, fand eine Einstimmigkeit über die Frage der
Migration, die über den ganzen Kontinent fast unerreicht war. Die
Umfrage ergab, dass 76% der Bevölkerung in der EU glaubt, dass der
Umgang der EU mit der Migrationskrise der letzten Jahre "armselig"
gewesen war. Es gibt kein Land in der EU, in dem sich die Mehrheit der
Öffentlichkeit von diesem Konsens unterscheidet.
Zur selben Zeit, wie die Öffentlichkeit wusste, dass das, was die
Politiker tun, nicht nachhaltig ist, hat es eine große Anstrengung
gegeben, zu kontrollieren, was die europäische Bevölkerung überhaupt
sagen darf. Bundeskanzlerin Angela Merkel ging so weit, den
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu drängen, die Beiträge auf Social
Media einzuschränken, die ihrer Politik gegenüber kritisch eingestellt
waren.
Ist Bill Gates ein Nazi, Rassist, "Islamophober" oder Faschist? Wie
der berühmteste Butler von PG Wodehouse gesagt hätte: "Die Eventualität
erschiene äusserst entfernt". Bisher hat niemand in irgendeiner
einflussreichen Position solche Ansprüche gegenüber dem weltweit größten
Philanthropen erhoben. Möglicherweise - nur möglicherweise - ändert
sich etwas in Europa.
In einem Interview,
das am 2. Juli in der deutschen Zeitung "Welt Am Sonntag"
veröffentlicht wurde, hat der Mitbegründer von Microsoft die anhaltende
europäische Migrationskrise angesprochen. Was er sagte, war
überraschend: "Einerseits willst du Großzügigkeit demonstrieren und
Flüchtlinge aufnehmen, aber je großzügiger du bist, desto mehr spricht
sich das herum - was wiederum mehr Menschen motiviert, Afrika zu
verlassen. Deutschland kann unmöglich die riesige Anzahl von Menschen
aufnehmen, die ihren Weg nach Europa machen wollen."
Diese Worte wären für den Durchschnittsbürger Europas unumstritten. Die jährliche Umfrage der EU-Bürger, die kürzlich von Project 28
durchgeführt wurde, fand eine Einstimmigkeit über die Frage der
Migration, die fast über den ganzen Kontinent unerreicht war. Die
Umfrage ergab zum Beispiel, dass 76% der Bevölkerung in der EU glaubt,
dass der Umgang der EU mit der Migrationskrise der letzten Jahre
"armselig" sei. Es gibt kein Land in der EU, in dem sich die Mehrheit
der Bevölkerung von diesem Konsens unterscheidet. In Ländern wie Italien
und Griechenland, die an der Front der Krise der letzten Jahre waren,
ragt diese Zahl steil in die Höhe. In diesen Ländern glauben neun von
zehn Bürgern, dass die EU schlecht mit der Migrantenkrise umgegangen
ist.
Wie sollten sie auch anders denken? Die Ankündigung der deutschen
Bundesregierung von 2015, dass normale Asyl- und Grenzverfahren nicht
mehr in Kraft seien, verschärfte eine bereits katastrophale Situation.
Die Populationen von Deutschland und Schweden stiegen in diesem Jahr
aufgrund des Zustroms von Migranten allein um 2% an. Dies sind
monumentale Veränderungen, die mit einer für jede Gesellschaft riesigen
Geschwindigkeit geschehen.
Bill
Gates (Foto von World
Economic Forum / Wikimedia Commons)
Zur gleichen Zeit, wie die Öffentlichkeit gewusst hat, dass das, was
die Politiker tun, nicht nachhaltig ist, hat es eine große Anstrengung
gegeben, zu kontrollieren, was die europäische Bevölkerung sagen darf. Bundeskanzlerin Merkel ging so weit,
den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu drängen, die Beiträge auf
Social Media zu beschränken, die kritisch gegenüber ihrer Politik waren.
Dies war nur ein Beispiel für einen viel breiteren Trend. Auf dem
ganzen Kontinent war jede private oder öffentliche Persönlichkeit, die
es wagte, zu warnen, dass die Einfuhr so vieler Menschen in solch einer
unorganisierten Weise der Beginn einer Katastrophe war, die sich mit den
dunkelsten denkbaren Motiven beschäftigte.
Selbst nach den Terrorangriffen vom November 2015 in Paris und der
Entdeckung, dass die Mitglieder der Terrorzelle über die Migrantenrouten
in und aus Europa gelangt waren, wiesen die europäischen Staats- und
Regierungschefs die Besorgnis über die Migrationskrise zurück. Der
Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker beleidigte die Öffentlichkeit und die wenigen Politiker, die nach den Pariser Angriffen Merkel ablehnten:
"Ich würde die in Europa einladen, die versuchen, die
Migrationsagenda zu ändern, die wir verabschiedet haben - ich möchte sie
daran erinnern, ernst zu machen und nicht diesen Basisreaktionen
nachzugeben, die ich nicht mag."
Es ist verständlich, dass in einer Zeit, in der Tausende von Menschen
das Mittelmeer überquerten und viele ertranken, einige humanitäre
Impulse vorherrschen konnten. Damals im Jahr 2015, auf dem Höhepunkt der
Krise, hat selbst Bill Gates Amerika dazu aufgerufen, Migranten auf
demselben Niveau aufzunehmen, zu dem Deutschland sie aufnahm. Seitdem
hat Gates jedoch bemerkt, was die meisten Menschen, die in Europa leben,
bemerkt haben - nämlich dass die Öffnung der Grenzen Ihres Landes eine
kurzfristige moralische Anziehungskraft haben mag, sie aber eine
Vielzahl von langfristigen gesellschaftlichen Sorgen verursacht.
Es sind diese Sorgen - die die europäische Öffentlichkeit rund um
sich herum sowie auf den Titelblättern ihrer Zeitungen sehen kann - die
die Mehrheit der Öffentlichkeit in ganz Europa dazu bringt, den Fluss
der Migranten reduzieren zu wollen. In seinem jüngsten deutschen
Zeitungsinterview hat Bill Gates auch dieses Gefühl ausgedrückt - und
zwar sehr deutlich - indem er sagte: "Europa muss es den Afrikanern
erschweren, den Kontinent über die laufenden Transitwege zu erreichen."
Das alles ist natürlich wahr. Es ist nicht möglich für Europa, die
Heimat für alle und jeden in Afrika, dem Nahen oder Fernen Osten zu
werden, der es schafft, eine ziemlich kurze Wasserstrecke zu überqueren.
Die Menschen in Europa wussten das schon lange. Einige Leute - schwer
kritisiert von den Mainstream-Medien und der politischen Klasse - haben
das sogar ausgedrückt. Aber vielleicht, jetzt, wo ein bekannter und
sicher nicht-Nazi Philanthrop wie Bill Gates es bemerkt hat, wird sich
etwas ändern. Es ist wahrscheinlich zu viel erhofft, dass die
westeuropäische politische Klasse tatsächlich auf seinen Rat hören
könnte. Aber könnten sie wenigstens ihre Verachtung für die vernünftigen
Anliegen der breiten Öffentlichkeit im Zaum halten?
Douglas Murray, britischer Autor, Kommentator und Öffentlichkeitsanalyst lebt in London.
Nachbemerkung atheisten-info: Nachdem lange Zeit jede Kritik an der europäischen Zuwanderung als rechtsextrem, fremdenfeindlich, rechtspopulistisch kritisiert worden war - was hauptsächlich den Rechtspopulisten half - hat die Aktion der Frau Merkel vom Sommer 2015 - als sie praktisch alle flüchtenden Syrer nach Deutschland einlud - das Blatt gewendet, 2016 distanzierte sich sogar Frau Merkel vom Ergebnis ihres Aufrufs (ohne allerdings dazu irgendeine Selbstkritik zu äußern). Nun sucht man nach einer Methode, die europäischen Außengrenzen zu schließen und das Asylwesen außereuropäisch abzuwickeln. Dass es das Einfachste wäre, damit aufzuhören, in hochseeuntüchtige Schlauchboote gesetzte Migranten nach Italien zu "retten", sondern die "Geretteten" in ihre Startstaaten zurückzubringen, traut man sich immer noch nicht laut zu sagen. Weil einerseits ist ja ein großer Teil der EU-Staaten vom Hauptstrom der Migranten nur am Rande betroffen, andererseits sind beträchtliche Teile der Moralisierer bisher nicht zur Einsicht von Bill Gates gelangt: "Je großzügiger du bist, desto mehr spricht sich das herum - was wiederum mehr Menschen motiviert, Afrika zu verlassen." Dass Europa überhaupt nicht in der Lage ist, auch nur einen nennenswerten Teil von möglichen Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika aufzunehmen, ist jedoch immer noch nicht die verkündete Wahrheit, weil diese Wahrheit wäre rechtspopulistisch. Im österreichischen Wahlkampf für die Nationalratswahl am 15. Oktober 2017 zeigt sich allerdings, dass sich die Handlungsweise der Parteien zunehmend nach den Stimmungen in der Bevölkerung richtet. Die ÖVP hat den Schwenk vollzogen, die SPÖ zittert schwenkend noch herum, die Grünen bereiten ihren Absturz vor, denn der Peter Pilz hat einen Blick in die Realität und die FPÖ, die bisherige große Gewinnerin aus der Unzufriedenheit in der Bevölkerung, hat Konkurrenzprobleme...