Deutsch Absurdistan: Über die Armut in Deutschland zu berichten gehört quasi zum guten Ton in Sachen “Sozialromantik“. Wenn der Sozialstaat schon total geschrödert und ausgemerkelt
wird, muss man wenigstens irgendwie belegen, dass der gar nicht mehr
benötigt wird. Abgesehen davon wissen wir, dass man mit Statistik nahezu
alles beweisen kann, was man gerne beweisen möchte. Mann muss dazu nur
die passenden Teilaspekte exquisit herausarbeiten und diese
öffentlichkeitswirksam unter die Rezipienten bringen. Kombiniert man
eine solche PR-Nummer noch mit einem echten “Leid-Medium“, wird die fragwürdige Botschaft bald zur unumstößlichen Wahrheit.
Ergänzend kommt hinzu, dass die
meisten Menschen zumeist nur noch fette Überschriften lesen können. Für
weitere Details reicht es in der Smartphone-Liga nur noch in den
seltensten Fällen. Aus diesem Grunde wird hier wie folgt getitelt: Armut in Deutschland geht zurück – aber nicht bei Migranten … [SpeiGel auf Linie]. Die Einschränkung mit den Migranten muss man nicht wirklich wahrnehmen, obgleich sie in doppelten Sinne mehr als zynisch ist.
Entscheidend ist die erste Aussage,
wonach die Armut in Deutschland zurückgeht. Selbst wenn dies anhand der
im Artikel gelieferten Fakten schon schlicht gelogen ist, weil es nur
einen Teilaspekt des Themas “Armut in Deutschland” beleuchtet, die
insgesamt zunimmt. Aber immerhin ist die Überschrift somit absolut
systemkonform und passt in das politisch zu malende Gesamtbild der
sozialen Schönfärberei. Glückwunsch an die “Augsteiner Lausbuben“, die dieses Medium staatstragend betreiben und auch sehr genau wissen wofür man die Pressefreiheit missbrauchen muss.
Folgt man politisch korrekt der
Spiegel-Linie, dann ist sowieso alles nur halb so schlimm und den
Deutschen geht es richtig gut. Das ist nicht einmal gelogen. Im
Verhältnis zu allen afrikanischen Staaten geht es uns hier wirklich
prächtig. Das ist ja auch der Grund, warum so viele Facharbeiter, nicht
nur aus Afrika, liebend gerne unseren Arbeitsmarkt bereichern möchten.
Vielfach kommen sie wegen ihrer Überqualifikation allerdings nicht über den Hartz IV Bezug hinaus. Genau an dieser Stelle setzt nunmehr die Bereicherung ein, die der Spiegel uns als Minderung der Armut verkauft.
Durch den Zugang von immer mehr Menschen
aus aller Welt in die bisherige monetäre deutsche Armutsgesellschaft,
werden die deutschen Armen immer weniger. Somit sinkt die Armut der
Deutschen. Zwar nur relativ, aber für eine nette Schlagzeile reicht das
allemal. Dass die Armut insgesamt zunimmt, muss man ja propagandistisch
nicht hervorheben, denn es könnte die Menschen verunsichern, die immer
noch an Merkel und den Spiegel glauben. Natürlich gibt es noch weitere
Nettigkeiten, wie man Armut in Deutschland systemkonform relativieren
kann.
Wer hätte das gedacht? Die Inflation
beseitigt Armut! Das ist Fakt. Zwar schafft sie in der Realität erst so
richtig Armut, aber wenn man es korrekt auslegt (statistisch),
kommt schnell der gegenteilige Effekt dabei herum. Woran liegt das? Ganz
einfach. Wir müssen nur den Sollwert oder den Schwellwert relativ lange
konstant halten, während die Inflation zu galoppieren beginnt. Schon
fallen immer mehr Menschen, dank der Inflation und der sich dadurch
mehrenden Kröten, aus er Armut heraus. Besonders bei der Armut muss man
sich ja nicht an praktische Gegebenheiten halten, das wäre ausgesprochen
töricht. Wir sollten es bei den theoretischen Betrachtungen dazu
belassen und damit getreulich der Regierungslinie folgen.
Es
gibt besonders in Deutschland einen weiteren Trick der Armut radikal
und zuverlässig zu entfliehen. Dazu muss man wissen, dass Armut in
Ostdeutschland nicht gleich Armut in Westdeutschland ist. Wer also in
Westdeutschland lebt, über mehr als 841 Euro pro Monat verfügt, aber
über weniger als 974 Euro, der muss nur kurzentschlossen nach
Ostdeutschland umziehen (oder flüchten) und schon ist er nicht mehr arm.
Wer nun das üble Spiel anhand der
innerdeutschen Verhältnisse gepeilt hat, der wird auch sehr schnell
darauf kommen, dass die Migranten nur deshalb arm sind weil sie hier in
Deutschland sind. In ihrer Heimat wären sie keinesfalls arm, ganz im
Gegenteil, dort gehören sie zu den Gesegneten, die sich wenigstens noch
für einen fünfstelligen Dollarbetrag eine Schlepper-Fahrharte ins gelobte Land
leisten können. Ein Luxus, den sich vermutlich mehr als 90 Prozent der
Menschen der Herkunftsländern dieser Klientel gar nicht leisten können.
Und exakt so hilft uns die Zuwanderung massiv dabei, dass immer weniger Deutsche in Armut leben müssen. Ist das nicht prima … wenn auch nur relativ? Geld gibt es deshalb auch nicht mehr, aber die Deutschen können sich damit beruhigen, dass es immer mehr Menschen in Deutschland gibt, denen es noch schlechter geht als ihnen. Das macht dann wieder ein super gutes Gefühl (auch ganz ohne Geld) und man kommt gleich viel besser mit der eigenen Armut zurecht. Übrigens, die Umverteilung von unten nach oben verändert auch diese Geschichte nicht um einen Deut. Die Armen werden ärmer und die Reichen reicher. Und ja, die Frage nach dem System sollen wir ja gar nicht stellen. Genau deshalb bekommen wir so überaus positive Berichte vom Spiegel serviert. Wir müssen sie jetzt nur noch glauben, dann ist die Welt wieder völlig in Ordnung. Das muss gerade vor der Bundestagswahl im September auch so sein.