Ein Blick am 23.9. in die Sammlung der Meinungsumfragen, zwischen dem
19. und dem 22.9. wurden noch sechs Umfragen veröffentlich, hier der Durchschnitt
ihrer Ergebnisse in Gegenüberstellung zum Wahlresultat vor vier Jahren:
Die
SPD hatte im Frühjahr ein Hoch und CDU/CSU lagen viel tiefer, sie trafen
sich bei etwa 31 %. Während sich der SPD-Hoffnungsträger Schulz alsbald
als ziemlich leere Flasche erwies, verstand es Mutti Merkel bestens ihre furchtbaren
Schnitzer im Asylwesen von 2015 vergessen sie lassen, sie schaffte es sogar,
jede Debatte darüber verschwinden zu lassen, sie nahm nämlich nichts
zurück und behauptet seit dem CDU-Parteitag im Dezember 2016 das Gegenteil
von dem, das sie im Sommer 2015 gepredigt hatte. Keine Rede mehr davon, dass
alle Hilfe suchenden Syrer direkt nach Deutschland kommen könnten und ihren
Slogan "wir schaffen das!" nahm sie natürlich auch nicht in den
Mund, weil der Asylansturm 2015/16 gezeigt hatte: Deutschland hat es nicht geschafft,
bis tief hinein ins Jahr 2016 dauerte es, bis der Ansturm von 2015 halbwegs
aufgearbeitet wurde. Also no more "wir schaffen das", sondern nur
mehr: "Eine Situation wie die des Sommers 2015 kann, soll und darf sich
nicht wiederholen. Das war und ist unser und mein erklärtes politisches
Ziel."
Und jetzt tut die Merkel so, als wäre sie der Sebastian
Kurz! Die Merkel ist für den Stopp des Asylandrangs! Und der SPD-Schulz
ist zu gutmenschlich, um das zu thematisieren, er war sogar zu dämlich dazu,
bei der einzigen TV-Debatte der Mutti Merkel den Widerspruch zwischen ihren
Positionen von 2015 und 2016 zitatmäßig an den Kopf zu werfen, möglicherweise
ist der Schulz immer noch auf der "Wir-schaffen-das"-Welle und traut
sich deshalb nichts zu sagen...
Die anderen Parteien sind bei dieser
Frage meist auch sozusagen von einer Art Schulzgeist belämmert, die populistische
AfD - "Alternative für Deutschland" - hat ihre Geburtswehen noch
nicht bewältigt und schießt sich regelmäßig noch selber
ins Knie.
Wenn man sich die größten Ängste der Deutschen
anschaut, wie sie in einer aktuellen Studie zu sehen sind, dann hätte doch
wohl bloß die in zwei Teile gespaltene Frau Merkel eben zweiteilig als
Alleinverantwortliche für die deutschen Ängste vorgeführt werden
müssen!,
Screenshot aus der Studie:
Dem
Rechtspopulismus wären die Wege nach oben weit offen gestanden. Denn das
Gegenteil des Rechtspopulismus ist nicht die Willkommenskultur oder die Weltrettungsmoral,
sondern der damit untrennbar verbundene Unpopulismus! Was die Menschen fürchten,
das wählen sie nicht! Da bleiben sie lieber daheim! Und wenn sich die Merkel
doch gewandelt hat, weil sie jetzt nimmer die Welt rettet und von dichten Grenzen
redet, dann kann sie der von Angst bekümmerte Bürger trotzdem wieder
wählen, ein Minus von fünf bis sechs Prozent hält die Merkel
aus und die SPD hat ja schon einen für die CDU sehr brauchbaren Vizekanzlerkandidaten...