Vor fünfzig Jahren wurde Che Guevara ermordet

Dieses Foto ist das berühmteste und am weitesten verbreitete Bild eines Menschen:


es wurde 1960 von Alberto Korda in Havanna aufgenommen und ist public domain

hier das unretuschierte Originalbild:

In der heutigen Ausgabe der einzigen marxistischen Tageszeitung in der BRD, der "Jungen Welt", ist der folgende Artikel von André Scheerdazu zu finden:

Che vive! - 50. Jahrestag der Ermordung Ernesto Che Guevaras: Gedenkveranstaltungen in Bolivien und Kuba

Am 9.10.2017 jährt sich die Ermordung des argentinisch-kubanischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara zum 50. Mal. Aus diesem Anlass finden weltweit unzählige Veranstaltungen zur Erinnerung an den Guerillero statt, der am 9. Oktober 1967 im bolivianischen Vallegrande auf Befehl des US-Geheimdienstes CIA erschossen wurde.

Am Ort des Verbrechens haben sich bereits am Wochenende Zehntausende Menschen aus zahlreichen Ländern Lateinamerikas versammelt. Besonders aus Argentinien und Kuba sind nach Informationen der bolivianischen Nachrichtenagentur ABI zahlreiche Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler und Journalisten nach Vallegrande gekommen, das rund 1.200 Kilometer von La Paz und etwa 400 Kilometer von Santa Cruz entfernt liegt. Zu den Ehrengästen gehörten neben dem bolivianischen Staatschef Evo Morales der kubanische Vizepräsident Miguel Díaz-Canel sowie sein venezolanischer Amtskollege Tareck El Aissami.

Da die Hotels und Herbergen in der kleinen Ortschaft mit dem Andrang vollkommen überfordert waren, hat die bolivianische Regierung ein Zeltlager für rund 4.000 Gäste auf dem Gelände der örtlichen Universität eingerichtet. Andere campierten den Berichten zufolge in der Nähe des Flugplatzes von Vallegrande, wo im Juli 1997 die sterblichen Überreste Che Guevaras und von acht seiner Mitkämpfer entdeckt worden waren. Sie ruhen heute in einem Mausoleum im kubanischen Santa Clara.

Dort fand am Sonntag mit 60.000 Teilnehmern und im Beisein von Präsident Raúl Castro und Angehörigen Che Guevaras und anderer getöteter Guerilleros der zentrale kubanische Festakt statt. Havanna erinnerte bereits am 8. Oktober an den Tod des Revolutionärs, weil er an diesem Tag in seinem letzten Kampf verwundet und gefangengenommen wurde. Zum Auftakt der Zeremonie wurde über Lautsprecher die Rede Fidel Castros eingespielt, mit der er am 18. Oktober 1967 auf der Plaza de la Revolución in Havanna über den Tod Guevaras informiert hatte: »Wenn wir ausdrücken wollen, wie unsere Kinder sein sollen, müssen wir als glühende Revolutionäre von ganzem Herzen sagen: Wir wollen, dass sie wie Che sind!«

Soweit der Artikel in der "Jungen Welt".

Am 11. Dezember 1964 hielt Ernesto Che Guevara seine brühmte Rede vor der UNO, in der er zur Befreiung der Völker vom Kolonialismus und Neokolonialismus aufrief (spanisch mit englischen Untertiteln):


2016 wurde am 9.10. in der bolivianischen Stadt Vallegrande ein Kulturzentrum, das seinen Namen trägt, eröffnet. In dem Kulturzentrum gibt es auch ein Museum, einen Souvenirshop, eine Bibliothek und eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen.

Kurzbericht darüber wurde von RT deutsch (ehemals Russia Today) veröffentlicht: "Die Menschen kommen und weinen um ihn" - Kulturzentrum zu Ehren Che Guevaras eröffnet


Che Guevara Song (Hasta Siempre Comandante):

Neuerscheinung: Juan Martin Guevara, der um 15 Jahre jüngere Bruder von Ernesto Guevara schrieb ein Buch: Mein Bruder Che. Tropen/Klett-Cotta, 351 S., 22,60 €
Als die Guevaras aus den Schlagzeilen der Tageszeitungen vom Tod Ches erfahren, beschließen sie, sich in Schweigen zu hüllen. Jetzt, fünfzig Jahre später, ist für seinen jüngeren Bruder Juan Martín der Augenblick gekommen, der Welt seine Erinnerungen mitzuteilen und zu enthüllen, wie Che wirklich war. Wer war Che Guevara? Arzt, Rebell, Revolutionär, Freund und Kampfgefährte von Fidel Castro. In dieser Autobiographie lässt Juan Martín seinen Bruder wieder aufleben, berichtet von der unvergleichlichen Zeit, die er 1959 inmitten der kubanischen Revolution an seiner Seite erlebte, und erinnert sich an den idealistischen Abenteurer ebenso wie an den engagierten Intellektuellen.