Damit wird jetzt auf globaler Ebene das bestätigt, was ich im Mai
2017 vorausgesagt habe, als zwei Videobotschaften von Hamza Ibn Ladin über
das Internet verbreitet wurden, in denen er nicht nur zu neuen Lone Wolf- /
Lone Mujahideen Attacks in Westeuropa, Nordamerika und Russland aufrief und
auch das zukünftige Zielspektrum solcher Anschläge nach "Wertigkeit"
der Soft Targets festlegte: "Juden, Amerikaner, Europäer und Russen".
Selbst
die Agency (CIA) hat ihre Lagebeurteilung aus dem Spätherbst relativiert,
als die dortigen Analysten noch davon ausgingen, der derzeitge First-in-command
von Al Qaidah Core in Afghanistan-Pakistan (AQC-AFPAK), Shaykh Duk'tur Aiman
az-Zawahiri, wird bis zu seinem Ableben Anführer der Terrornetzwerkes bleiben.
Schon
im Mai abzusehen, dass diese Lagebeurteilung unrichtig war:
Erstens wird
Hamza Ibn Ladin aufgrund seines familiären Hintergrundes von Mujahideen
beider Terrornetzwerke (AQC und DAESH) anerkannt und verehrt, während Aiman
az-Zawahiri nie das Charisma von Usama Ibn Ladin besessen hat.
Zweitens
stammt Hamza (Jahrgang 1989) aus der Alterskohorte, zu der auch viele Mujahideen
gehören, während Aiman az-Zawahiri (Jahrgang 1951) ein Artefakt aus
der klassischen Historie des ägyptischen Salafi Dschihadismus und Qutbismus
ist, der schon im Zusammenhang mit dem Attentat auf den damaligen Ra'is Anwar
as-Sadat am 06.10.1981 auftauchte, welches von Mitgliedern der Gruppierung el-Gihad
ausgeübt wurde. Daher können sich jüngere Salafi Dschihadi Mujahideen
besser mit Hamza identifizieren.
Sollte Hamza, der derzeit von amerikanischen
und britischen Spezialkommandos (Special Forces und Special Air Service) gejagt
wird, Anführer von AQC-AFPAK werden und es im Zeitablauf schaffen, beide
Terrornetzwerke zu einer einzigen Salafi Dschihadi Kampffront gegen den Westen
und Russland zu vereinen, bekommt man ein Problem, da man es schon jetzt nicht
schafft, beide - getrennt agierende - Terrornetzwerke effektiv zu bekämpfen.
Viel
weniger dann, wenn sich Synergieeffekte durch eine Vereinigung auf nationaler,
europäischer und globaler Ebene ergeben, da dieses Mega-Netzwerk auf bisher
nicht gekannte personelle und finanzielle Ressourcen zurückgreifen könnte,
um im Westen und in Russland Anschläge zu verüben.
Die aktuelle Videobotschaft von Hamza Ibn Ladin (Sohn von al-Qaidah Gründer
Usama Ibn Ladin) mit einem Aufruf zu neuen Märtyreroperationen/ Lone Mujahideen
Operationen in der WENA-Region (Westeuropa-Nordamerika).
Screenshot der
Botschaft:
Am
Anfang des Videos, mit einer Aneinanderreihung von erfolgreichen Salafi Dschihadi
Attentätern der letzten Jahre, wird auch Arid Uka gezeigt, der am 02.03.2011
den ersten erfolgreichen Salafi Dschihadi Anschlag in Deutschland am Flughafen
Frankfurt/Main verübte, bei dem zwei US Soldaten getötet wurden.
As-Sahab
Media (die Wolke), der al-Qaidah Propagandaarm, veröffentlichte diese Videootschaft
vom Sohn Usam Ibn Ladin's weniger als eine Woche nach einem ähnlichen Appell
vom Al Qaidah auf dem Arabischen Halbinsel (AQAP) Amir Abū Hurayrah Qasīm al-Rīmī.
Die "Lone Mujahideen" Aufrufe wurden in der historischen Abfolge
seit 2011 zunächst von AQAP über das Internetmagazin "Inspire"
gestartet, aber die Konkurrenten von DAESH haben seit 2014 viel mehr Erfolg
bei der Inspiration und Führung einzelner Anschläge in der WENA-Region
gehabt. Die Botschaften vom Amir AQAP und Hamza Ibn Ladin sind wahrscheinlich
Teil der Bemühungen von al Qaidah, um die Initiative in Bezug auf diese
Taktik wiederzuerlangen.
Wobei Hamza Ibn Ladin im Rahmen des Electronic Jihad (E-Jihad) von al-Qaidah
eine größer werdende Rolle spielt. Eventuell wird er im Zeitablauf
die Position seines 2011 getöteten Vaters als Führungspersönlichkeit
des lokal und global agierenden Salafi Dschihadismus einnehmen.
Foto von Hamza bin Laden 2003
und ein daraus geformtes Image mit dem vermuteten heutigen Aussehen: