Zahlreiche Fachkräfte unter Asylanten?

Diesen Eindruck versuchte die deutsche ZEIT in einem Artikel vom 28.12.2017 hervorzurufen, der sich auf eine Studie des "Instituts der deutschen Wirtschaft" (IW) beruft.

Überschrift: IW-Studie: Aus Asylländern kommen zahlreiche Fachkräfte
Untertitel: 60 Prozent der Beschäftigten aus den wichtigsten Asylländern arbeiten in Jobs, die eine Qualifikation erfordern. Besonders unter Afghanen sind viele Fachkräfte.
"Knapp 60 Prozent der aus wichtigen Asylländern stammenden Beschäftigten arbeiten einer Studie zufolge als Fachkraft. Rund 43 Prozent haben Jobs, die mindestens eine zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung erforderten. 9,4 Prozent arbeiteten in Positionen, die in der Regel ein Diplom, einen Master- oder Bachelorabschluss voraussetzten. Das geht aus einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Funke Mediengruppe vorliegt.
Das IW bezieht sich dabei auf inzwischen überholte Basiszahlen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vom März 2017, als die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern noch bei rund 140.000 gelegen hatte. Ende September waren bereits 195.000 Menschen aus diesen Staaten sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nicht alle davon sind Flüchtlinge.
Die acht wichtigsten Asylländer sind Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Fast ein Viertel aller Beschäftigten aus diesen Ländern sind laut dem Bericht Syrer. Ein Fünftel sind Afghanen, gefolgt von Irakern (15 Prozent) und Iranern (14 Prozent). Auffällig ist der Studie zufolge der hohe Anteil von Fachkräften unter den Afghanen mit mehr als 50 Prozent. (..)"

Soweit aus dem ZEIT-Artikel. Die IW-Studie befasst sich in keiner Weise mit der gesamten Lage im deutschen Asylbereich, sondern ausschließlich mit dem kleinen Prozentsatz der Personen, die aus den wichtigsten acht Asylländern stammen und einen Arbeitsplatz innehaben! Dass die große Masse der Asylwerber keinen Arbeitsplatz hat, damit braucht man sich offenbar nimmer zu beschäftigen!

In der BRD lebten Ende 2016 laut Berechnung der WELT etwa 1,8 Millionen Asylwerber, laut anderen Meldungen waren es 1,6 Millionen, genau Gesamtzahlen sind praktisch nicht zu finden, die Statistiken zeigen durchwegs nur Zahlen für bestimmte Zeiträume, aber keine Gesamtsummen. Aber man nehme die 1,8 bzw., 1,6 Millionen und vergleiche mit den obigen Zahlen, die sich ausschließlich auf die Personen beschränken, die als Asylwerber oder als "Gastarbeiter" aus den acht angeführten Ländern stammen und einen sozialversicherten Arbeitsplatz haben. Das sind also laut der Meldung 195.000. Und was ist dann mit den anderen rund 1,6 (1,4) Millionen? 11 % der 1,8 Millionen (12 % d. 1,6 Mio.) haben also einen Arbeitsplatz, fast 90 % haben keinen. Und die elf Prozent sind so gut qualifiziert, dass die anderen 89 % nichterwerbstätigen Unqualifizierten keine gesellschaftspolitische Rolle spielen? Für wie deppert werden da die Leute in der BRD gehalten?