Gemeinsam gegen Gottesferne

Das verlangte der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bei einer Messe zur Ökumene-Weltgebetswoche in der evangelischen Kirche in Tulln am 19.1. wie Kathpress am 20.1.2018 berichtete, die Kirchen müssten gemeinsam auf Gottferne reagieren

Hier der Kathpress-Text plus die beliebten atheistischen Anmerkungen dazu!

Kathpress: Die gemeinsame Erfahrung von Not ist ein wichtiger Motor für die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den christlichen Kirchen: Das hat der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng am Freitagabend in der evangelischen Kirche Tulln dargelegt. Die Bedrängnisse des Zweiten Weltkrieges hätten einst Freundschaften zwischen katholischen und evangelischen Geistlichen und Gläubigen entstehen lassen. Heute gebe zwar Wohlstand und politische Freiheit, dennoch sei auf die "Nöte, die auftreten, wenn der Glaube an Gott vernachlässigt oder marginalisiert wird", ebenfalls ein "Zusammenrücken" der Konfessionen und gemeinsame Antworten nötig, sagte Küng bei der Feier zum Auftakt der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen.
Atheistische Anmerkung: Ja, seinerzeit hat die katholische Kirche sich 1933 im Konkordat mit Hitlers "Drittem Reich" verpflichtet, bei den Sonntagsmessen fürs Deutsche Reich zu beten, die Protestanten hatten sogar einen eigenen "Reichsbischof", der für die Eingliederung der Kirchenmitglieder in eine "Reichskirche" sorgte. Die Nazis haben den Zweiten Weltkrieg trotzdem verloren. Wieso treten Nöte auf, wenn der Glaube an Gott vernachlässigt oder marginalisiert wird? Ist es nicht genau umgekehrt, der Glaube an Gott wird vernachlässigt oder marginalisiert, weil er immer mehr Menschen nicht als notwendig erscheint?

Kathpress: "Viele leben so, als wäre Gott weit weg oder als gäbe es keinen Gott", so der Bischof. Das Berufsleben nehme stark in Anspruch, "es muss hart gearbeitet werden, um nach oben zu kommen, verdient werden, um zu erlangen, was man meint, haben zu müssen". Wissenschaft und Technik gaukelten vor, alles sei auch ohne Gott erklär- und machbar. Menschen hätten fast alles, seien dabei aber nicht glücklich; sie würden zunehmend unfrei, obwohl sie sich fast jede Freiheit nähmen. Als weitere Zeiterscheinungen nannte Küng Abhängigkeiten, Süchte, das Scheitern vieler Beziehungen, "Tragödien des Alleine- und Verlassenseins" sowie Orientierungslosigkeit der Jugend.
Atheistische Anmerkung: Da es keine Götter gibt, ist es eben so, dass immer mehr Menschen so leben! Wissenschaft und Technik gaukelten nicht vor, alles sei auch ohne Gott erklär- und machbar, sondern die Kirchen gaukeln den Menschen immer noch vor, man brauche für irgendwas einen Gott. Aber die Leute haben keinen Bedarf mehr, nach Göttern zu suchen, weil das organisierte moderne Leben hilft wenn notwendig, Götter hatten maximal Placebo-Effekte zu bieten. Dass heute alle Alles hätten, ist Unsinn, unfrei werden sie durch den besonders von christlichen Politikern geförderteren Neoliberalismus, Abhängigkeiten und Süchte hat es immer gegeben, dass heute Beziehungen scheitern dürfen, ist eine positive Entwicklung, die Jugend ist nicht orientierungslos, ihr sind bloß überwiegend die Religionen egal, sich auf einen Jesus zu orientieren, das macht unter den Heranwachsenden kaum mehr wer.

Kathpress: "Gläubige und Nicht-So-Gläubige" sehnten sich gleichermaßen "nach dem Erfüllenden, nach Hilfe und Heilung", sagte der St. Pöltner Bischof. Alle Christen seien angefragt, die gute Nachricht von Jesus und von Gott als Schöpfer und Ziel der Welt erneut zu verbreiten. Viele ökumenische Initiativen mit diesem Ziel seien in den vergangenen Jahrzehnten bereits "wegen der vorhandenen Not" entstanden, hob Küng würdigend hervor. Als Beispiele dafür nannte er die Pfingstbewegung, das Taize-Gebet, die Alphakurse und den überkonfessionellen Arbeitskreis für Lebensschutz.
Atheistische Anmerkung: Meinereiner kennt unter älteren Bekannten durchaus etliche Leute, die sich sonntags in die Kirche schleppen, dass sie das tun würden, weil sie sich nach dem Erfüllenden, nach Hilfe und Heilung sehnen täten, hat noch niemand davon erwähnt, sie machen das, weil sie es immer gemacht haben und sie wahrscheinlich noch an ein Leben im Himmelsreich glauben. Alle Christen sollen die Jesus- und Schöpfer-Nachrichten verbreiten? Als meinereiner noch ein Knabe war, gab's in unserer Siedlung eine ältere Frau, die tat das tatsächlich! Ständig verkündete sie das Wort Jesu! Ständig predigte sie über die Bekehrung. Allerdings zwischendurch mit Unterbrechungen. Wenn sie den Nachbarn allzu sehr auf die Nerven ging, durfte sie zur Beruhigung wieder Einkehr halten. In der Psychiatrie, das war schon vor sechzig Jahren. Heute wird man in den Kirchen wohl Probleme haben, solche Verkünder überhaupt zu finden...

Kathpress: "Wir sind in Österreich vielleicht noch nicht sehr weit gekommen, aber Potenzial für das Entstehen größerer Umkehrbewegungen ist vorhanden", sagte der Bischof, der hier auch Hilfseinrichtungen nach sexuellem Missbrauch sowie die Initiativen "Safer Surfing" zur Prävention von Pornografie sowie "Young Mum" für Teenager-Mütter ins Gespräch brachte. Er hoffe zudem auf das "Wachstum einer christlichen Hauskirchenbewegung, die sehr fruchtbar werden kann."
Atheistische Anmerkung: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Mag schon sein, dass es Einzelfälle gibt, so eine Art katholischer oder evangelischer Zeugen Jehovas. Aber die letzteren verkünden zwar in Österreich seit über hundert Jahren ihren Glauben mit größtem Eifer und Einsatz, Mitglieder haben sie jedoch nur etwas über 20.000. Da werden die beiden großen christlichen Kirchen wohl vergebens auf das Entstehen größerer Umkehrbewegungen warten müssen. Zum sexuellen Missbrauch: Da hat es bestimmt geholfen, dass die katholische Vertuschung zusammengebrochen ist! Christliche Hauskirchen werden wohl trotzdem nur ganz spärlich als Kleinpflänzchen wachsen können - wenn überhaupt!

Kathpress: "Mit Gott lassen sich alle Probleme der Welt überwinden. Die Sehnsucht des menschlichen Herzens wird nur von Gott wirklich erfüllt, der die Hoffnung ist, die auch Leid, Krankheit und Tod standhält", betonte der Bischof. Die Christen der verschiedenen Kirchen sollten sich deshalb gegenseitig Mut machen. Ebenso sollten sie füreinander und miteinander beten, "auch um die volle Einheit, die ein Werk des Heiligen Geistes ist, freilich auch unsere Bereitschaft zur Umkehr voraussetzt". Als "dringend notwendig" sah Küng, "dass wir soweit möglich gemeinsam unterwegs sind": Erst so könne vielen Menschen Hilfe gebracht und das Licht Gottes inmitten von Dunkelheit aufleuchten.
Atheistische Anmerkung: Es gibt verschiedene menschliche Sehnsüchte, die Sehnsucht nach einem Gott, der seine Fans nach dem Tod ins Paradies heimholt, ist schon länger nimmer die größte. Weil die Zahl der ans Jenseits Glaubenden ist schon länger auf der Rutsche nach unten. Bei einer umfassenden Glaubensumfrage im April 2012 waren nur noch 40 % der Ansicht, es gäbe ein Leben nach dem Tode. Und da muss man noch die 23 % abziehen, die eine Seelenwanderung für möglich hielten. Zu Leid, Krankheit und Tod stünde eigentlich die Frage, warum ein lieber Gott Leid, Krankheit und Tod in seinen Plänen hat. Damit er dann in der Dunkelheit leuchten kann? Und füreinander und miteinander zu beten, hilft? Erfasst das einmal statistisch!
Meinereiner wünscht sich z.B., dass es nicht regnet, wenn meinereiner einkaufen gehen muss. Und dieser Wunsch geht in der Regel in Erfüllung!
Siehe hier dieses Wettervorschaubild: Am Montag war der geplante Einkaufstag:

Und genau so ist das Wetter an den Einkaufstagen von meinereinem fast immer! Aber das kommt wahrscheinlich daher, weil ich Stoßgebete an die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik schicke! Weil Götter sind mir fern, das Wetter aber ist nah und das Wetter gibt's wirklich! Amen!