Am 4.3.2018 liefen nach NÖ und Tirol bereits die dritten Landtagswahlen
ab, jetzt am 6.3. liegt das Endergebnis vor, diesmal war das Ergebnis anders,
die SPÖ ritterte nicht mit der FPÖ um Platz zwei, sondern legte in
Kärnten einen souveränen Sieg mit über 10 % Stimmenzuwachs hin.
Was damit zusammenhängen dürfte, dass sich die SPÖ in Kärnten
sozialdemokratisch betätigt haben könnte.
Hier das Ergebnis:
Die
Wahlbeteiligung war um 6,52 % zurückgegangen, darum konnte die ÖVP
trotz leichter Stimmenverluste ihren Prozentanteil etwas verbessern. Die großen
Verlierer sind die Grünen, die nicht nur mit ihrer elitären politisch korrekten
Politik auf die Schnauze fielen, sondern auch durch Fraktionskämpfe und
Abspaltungen die Wähler vertrieben.
Hier der Screenshot der Wählerstromanalyse
des SORA-Instituts:
Die
SPÖ hat also von den gut 120.000 Wählern von 2013 97.000 halten können,
14.000 an die Nichtwähler verloren und sozusagen ein bisschen Wählerstimmenkleingeld
an die anderen Parteien, gewonnen hat man von den Nichtwählern und den
Grünen. Die FPÖ verlor auch hauptsächlich an die Nichtwähler
und gewann vom "Team Stronach" von 2013, das jetzt "Team Kärnten"
heißt. Bei der ÖVP traten nur kleinere Tauschgeschäfte auf,
die Grünen verloren 30.000 Stimmen (13.000 davon an die SPÖ) und gewannen
bloß tausend neue Wähler. Man kann also ruhig sagen, die Gutmenschenpolitik
der völlig weltfremden Moralisierer wird kaum noch gekauft, man wird sich
hinkünftig wohl eher an den Stimmungen und Meinungen im Wahlvolk orientieren
müssen als an der eigenen Hochglanzmoral.
Die Meinungsumfrager hatten
der SPÖ nicht diesen großen Sieg, aber den Grünen die große
Niederlage vorausgesagt. Bei den Mandaten verbesserten sich die Sozialdemokraten
um vier Sitze auf 18, von 36 Landtagsabgeordneten stellt die SPÖ also nun
die Hälfte, sie kann somit von den anderen drei Parteien nicht überstimmt
werden. Die Freiheitlichen stieg um drei Sitze auf 9, die ÖVP gewann
trotz des banalen Stimmenanteilzuwachs von 0.76% auch einen Sitz dazu (nun 6),
das Team Kärnten verlor von ihren Stronach-Sitzen nur einen und hat noch
3, die ehemalige Jörg-Haider-Partei BZÖ hatte 2013 noch über
20.000 Stimmen und zwei Sitze gehabt, geblieben sind 1.075 Stimmen.
Damit
dürfte endgültig das Ende des "Bündnis Zukunft Österreich"
erreicht sein. Jörg Haider hatte als FPÖ-Vorsitzender in Österreich
den "Populismus" erfunden, er hat nicht die im neoliberalen System
üblichen unpopulären Maßnahmen popularisiert, sondern den frustrierten
Opfern des Neoliberalismus zumindest Trostworte gespendet, er nannte sie die
"Fleißigen und Anständigen". Die gesellschaftspolitische
Situation hatte er genausowenig verstanden wie sie heute der jetzigen FPÖ-Häuptling Strache
versteht. Das zeigte der Jörg mit seiner Koalition mit der ÖVP des
neoliberalen Fundamentalisten Wolfgang Schüssel. Die Koalition bewies, dass sie für
die Fleißigen und Anständigen absolut nicht zuständig ist, ÖVP
und FPÖ scheiterten, Haider gründete das BZÖ, die SPÖ wurde
wieder stärkste Partei und die FPÖ begann unter Strache 2006 wieder
so, wie 1986 Jörg Haider angefangen hatte und liegt nun durch die Proteststimmen
der Frustrierten, die Haider als "Fleißige und Anständige"
angesprochen hatte, gut gesichert im 20%-Bereich.