Landtagswahl Salzburg 2018

Die Meinungsumfragen zur Wahl am 22.4.2018 lagen überwiegend ziemlich daneben. Die ÖVP wurde meist unterschätzt, die Grünen überschätzt, lediglich eine am 17.3. veröffentlichte GMK-Umfrage kam dem Ergebnis ziemlich nahe.

Wie inzwischen fast ziemlich allgemein üblich waren die Grünen wieder die großen Wahlverlierer, mehr als die Hälfte der Stimmen von 2013 gingen verloren, die Gutmenschen sind eben eine hochmoralische Minderheit der es immer weniger gelingt ihre weltfremden Ansprüche den Wählern zu verkaufen. Die SPÖ durfte sich auch auf Verluste verlassen, der Versuch in Kärnten, sich durch sozialdemokratische Betätigung bemerkbar zu machen, wurde in Salzburg nicht wiederholt. Das Team Stronach kandidierte nicht mehr, nur der ehemalige Team-Politiker Hans Mayr versuchte es erfolglos mit einer eigenen Liste, das tat auch der ehemalige FPÖ-Politiker Karl Schnell mit seiner FPS (Freie Partei Salzburg), dadurch blieben die Zuwächse der FPÖ überschaubar:


Und hier die Wählerstromanalyse gemäß der Wählerbefragungen durch das SORA-Institut:


Die Genauigkeit der Analysen ist am Vergleich der Zeile "plus-minus" mit der untersten Zeile zu sehen
, die Unterschiede liegen überall unter tausend. Der Ausverkauf der Grünstimmen erfolgte hauptsächlich an NEOS und Nichtwähler, die 7.000 Stimmen an die SPÖ konnten das Brutto-SPÖ-Minus von 25.000 nicht verhindern, sondern nur mildern, die ÖVP verlor nur wenige Stimmen von 2013 und gewann mehr als das Dreifache dieser Stimmen dazu (Summe netto). Gewonnen haben auch die Nichtwähler, wenn man die Parteienstimmen in Prozenten von den Wahlberechtigten ausdrückt, dann hat die ÖVP nun 24,25 % (2013: 19,83%), die SPÖ 12,85 % (16,28%), die FPÖ 12,1 % (11,64%), die Grünen bekamen jetzt sechs Prozent, 2013 wären es noch 13,8 % der Wahlberechtigten gewesen. Die Nichtwähler verbesserten sich von 31,63 auf 35,81 %. Was die Unzufriedenheit widerspiegelt, die FPÖ hat durch ihre Regierungsbeteiligung und hier in Salzburg durch die zweite FP-Liste ihre Rolle als Proteststimmenpartei schrumpfen gesehen, das Plus von 1,8 % bei den gültigen Stimmen und 0,46 % gerechnet auf alle Wahlberechtigte zeigt, dass die FPÖ-Bäume nimmer in den Himmel wachsen...

Die am selben Tag abgehaltene Wahl in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zeigte wieder das Bild einer Kommune mit einer Menge lokaler Kleinparteien:
1. Grüne: 24,16 Prozent, 2. FPÖ: 18,56 Prozent, 3. Für Innsbruck: 16,15 Prozent, 4. ÖVP: 12,17 Prozent, 5. SPÖ: 10,32 Prozent, 6. NEOS: 4,73 Prozent, 7. Liste Fritz: 3,23 Prozent, 8. Gerechtes Innsbruck: 3,10 Prozent , 9. Tiroler Seniorenbund: 2,72 Prozent, 10. Alternative Liste Innsbruck: 2,38 Prozent, 11. Bürgerinitiativen Innsbruck: 2,08 Prozent, 12. Inn-Piraten (Pirat): 0,39 Prozent, bis zur Nummer 10 ziehen alle in den Gemeinedrat ein.
Die Bürgermeisterwahl brachte in der ersten Runde das folgende Ergebnis:
Georg Willi (Grüne) 30,88 Prozent, Christine Oppitz-Plörer (FI) 24,28 Prozent, Rudi Federspiel (FPÖ) 21,17 Prozent, Franz X. Gruber (ÖVP) 9,12 Prozent, Irene Heisz (SPÖ) 6,98 Prozent, Dagmar Klingler-Newesely (NEOS) 2,63 Prozent, Gerald Depaoli (Gerecht) 2,33 Prozent, Thomas Mayer (Fritz) 2,16 Prozent, Heinrich Stemeseder (Pirat) 0,43 Prozent
In die Stichwahl ziehen der grüne Kandidat Willi und die bisherige Bürgermeisterin Oppitz-Plörer von der Liste "Für Innsbruck". Als Wahlverlierer zeigte sich hier die ÖVP (minus 9,7 %), Gewinner waren die FPÖ (plus 10,9 %) und die Grünen (plus 5,1%)