Eine Untersuchung über die Weitergabe des eigenen Glaubens zeigte
im Vergleich zu einer ähnlichen Studie im Jahre 1993 immerhin wahrnehmbare
Veränderungen! Einleitend heißt es: "Immer weniger amerikanische
Christen sehen sich in der persönlichen Verantwortung, anderen ihren Glauben
weiterzugeben - zu diesem Ergebnis kommt das kalifornische Institut Barna in
seiner neuen Studie 'Spiritual Conversations in the Digital Age' (Geistliche
Gespräche im digitalen Zeitalter). Das Institut hatte rund 1.700 US-Amerikaner
befragt, etwa ein Drittel davon 'Millennials,' also zwischen 1980 und 2000 geborene
junge Erwachsene, Christen wie Nichtchristen."
1993 bejahten
demnach noch 89 % der befragten Christen die Frage, ob jeder Christ die Verantwortung
habe, seinen Glauben anderen Menschen mitzuteilen. Heute sind es nur noch 64
%. Also immer noch ein Vielfaches dessen, was in Europa so eine Befragung
ergeben würde, in Österreich wären das wohl eher 0,64 % als 64
%. In meiner frühen Jugend gab es in unserer Wohnumgebung eine alte Frau,
die wahrlich ihren tiefen christlichen Glauben an die anderen Menschen weitergeben
wollte. Wenn sie das zu sehr tat, wurde sie vom Amtsarzt wegen religiösen
Wahns wiederholt in die Psychiatrie eingewiesen, das war in den 1950er-Jahren!
Ansonsten kann man Zeugen Jehovas, Mormonen und auch Evangelikale
bei diesen Tätigkeiten wahrnehmen, an meineneinen hat bisher noch kein
gläubiger Christ seinen Glauben weitergeben wollen, solche Leute haben
eher versucht, um Verständnis für ihre Religiosität zu ringen!
Und die für 2012 vom Vatikan geplanten Probeläufe für die Neuevangelisierung
Europas wurden stillschweigend storniert.
Zum
25%igen Rückgang der Glaubensweitergabebereitschaft in den USA wird von PRO die Chefredakteurin
des Institut Barna zitiert: "Die übergreifenden kulturellen Trends
von Säkularismus, Relativismus, Pluralismus und digitalem Zeitalter tragen
zu einer Gesellschaft bei, die weniger an Religion interessiert ist und Spiritualität
im Alltag an den Rand drängt." Weiter heißt es: "Christen
befänden sich heute stärker als noch 1993 in einem Spannungsfeld zwischen
Jesu Gebot, die gute Nachricht weiterzugeben, und einem gesellschaftlichen Misstrauen
gegenüber Bekehrungsversuchen."
Aber 64 % sind laut dieser
Befragung immer noch bereit, die gute Botschaft weiterzugeben, aber sie erleben
dabei anscheinend Frustrationen! Darum sehen heute 30 % der befragten Christen
die Evangelisierung als Aufgabe der jeweiligen Kirchengemeinde (1993 waren das
10 % gewesen). Die USA sind also in gewisser Weise auf dem Weg zur Besserung,
bis die Vernunft überwiegen wird, dürfte es aber noch einige Zeit dauern!
Was wohl damit zusammenhängt, dass in den USA das Ausbeutungssystem
sehr gut organisiert ist und der Sozialstaat eine ziemliche Nebensache ist.
Da braucht die bedrängte Kreatur eben noch des öfteren göttliche
Hilfe, weil irdisch richtet sich alles nur nach dem Profit! Siehe
dazu, "Wer dem Staat vertraut, braucht keinen Gott".