News, Kurier, ORF und andere Medien berichteten am 15.6.2018 darüber.
Demnach wurde der heute 44-jährige Jack B. als elfjähriges Kind in
einem Kärntner Kinderdorf von einem Diakon zu sexuellen Handlungen gezwungen.
B. wandte sich 2013 an die Klasnic-Kommission, von der er eine Entschädigung
von matten 15.000 Euro für die in der Jugendpsychiatrie Klagenfurt behandelten
erlittenen schweren sexuellen Attacken bekam. Die Missbrauchsstelle bei Bischof
Schwarz in Klagenfurt hatte Entschädigungszahlungen verweigert, J.B. erstattete
2015 Anzeige gegen den Täter, die Klasnic-Kommission, hatte zwar den mutmaßlichen
Täter alle Informationen über J.B. zukommen lassen, verweigert aber
bisher die Herausgabe ihrer Unterlagen über weitere Opfer an die Staatsanwaltschaft.
Schwarz
war seit 2001 Bischof in Klagenfurt und angeblich mit dem mutmaßlichen
Täter befreundet, der ihn als Entlastungszeugen namhaft machte. Hier
die Stellungnahme von Bischof Schwarz zu dieser Angelegenheit und auch zum von
News erhobenen Vorwurf, Schwarz würde zwei seiner Mitarbeiterinnen sehr
nahe stehen: "Als Bischof bin ich in einer Position, die es erfordert,
personelle oder strategische Entscheidungen zu treffen, die mitunter auch kontrovers
diskutiert wurden. Ich bitte anzuerkennen, dass dies ein Bestandteil jeder Leitungsposition
ist, ebenso wie die kritische Diskussion solcher Entscheidungen. Vorwürfe
über unangemessene Beziehungen lähmen uns als Kirche, lähmen
eine Diözese, machen verantwortungsvolle Führungsentscheidungen schwierig
und schaden nicht nur mir und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern
dem Ansehen der Kirche in Österreich. Ich betone, dass jede Zusammenarbeit
mit Mitarbeiterinnen immer in angemessener Weise stattgefunden hat. Ebenso klar
möchte ich mein ehrliches Bekenntnis zum Zölibat und der damit verbundenen
Lebensweise bekunden. Ich bin als Bischof einem Treueversprechen verpflichtet,
das ich einhalte und dessen Einhaltung für mich wesentlich ist."
Es
ginge also eh bloß um "unangemessene Beziehungen", die eh nur
der Kirche schaden würden und nicht den Opfern und mit seinen Mitarbeiterinnen
hätte der Bischof eh immer auf angemessene Weise zusammengearbeitet, weil
für ihn die Einhaltung der Zölibatspflichten wesentlich sei.
Kathpedia
definiert "Zölibat" so: "Zölibat, der (lat. Coelibatus,
von coelebs = unvermählt) - ist die vom katholischen Priester oder Ordensangehörigen,
sowie bisweilen auch von Laien freiwillig übernommene Verpflichtung, die
Keuschheit in Form der lebenslangen Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen,
zu bewahren."
Dazu wird aus Mt. 19 zitiert: "Denn es gibt Ehelose,
die vom Mutterleib so geboren sind, und es gibt Ehelose, die von Menschen eheunfähig
gemacht wurden, und es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich
der Ehe enthalten".
In der Bibel steht dort im Vers Mt 19.12 jedoch
das: "Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche
sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht
- um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es."
Von ehelosen Nichtkastrierten steht dort nichts!
Ein Zölibatär,
der sich sexuell betätigt, verletzt nach der obigen Definition den Zölibat
nicht, das täte er ja nur durch Verehelichung. Was er tut, wenn er sexualisiert,
ist katholisch betrachtet dasselbe, das jeder macht, der sexualisiert und nicht
katholisch verehelicht ist: er handelt unkeusch und sündigt damit schwer!
Und schwere Sünden müssen gebeichtet und vergeben werden. Vor schon
längerer Zeit hat meinereinem ein Theologiestudent dazu die Praxis erklärt,
der Sünder müsse beichten, auf die Frage, was dazu der Beichtvater
sagt, kam die Antwort: "Der kennt das ja eh von sich selber!" Und
dazu noch der Sager eines ehemaligen Linzer Weihbischofs: "I sog jo nix,
woan a Pfoara a Freindin hod, owa muasas owei glei heiratn?" (Übersetzung
aus dem Oberösterreichischen: Ich sage ja nichts, wenn ein Pfarrer eine
Freundin hat, aber muss er sie immer gleich heiraten?)
Der Herr Schwarz
hat sich mit seinem Statement aus der Sache herausgehalten: er hat dazu praktisch
gar nichts gesagt. Hat er den Missbrauchsfall vertuscht? Nu, da geht's wohl
in Richtung: im Zweifelsfall für den noch gar nicht Angeklagten! Der Wirbel
um seine Person wird sich wohl nicht so schnell legen, vielleicht bekommt er
eine Chance auf eine bischöfliche Frühpension, wenn die Angelegenheit
das Ansehen der Kirche in Österreich zu sehr schädigt?
Hier
einige Links dazu:
ORF-Kärnten
Kurier
NEWS
Aussendung
von www.betroffen.at
Und ein Interview mit Jack B.