Pressefreiheit: einmal so und einmal so

Aus dem FPÖ-Bereich kommen ja immer wieder recht seltsame Sachen. So hat FPÖ-Innenminister Innenminister Herbert Kickl momentan größere Probleme, weil einer seiner Mitarbeiter in einer Mail an die Polizeidirektionen unterschiedliche Behandlungen von der FPÖ freundlich und feindlich gesinnten Medien verlangte. Der Aufregung über diesen Versuch einer parteipolitischen Medienregelung war mit Recht groß.

Aber keinerlei Aufregung gab es darüber, dass "Experten" die Pressefreiheit anderweitig streng unterbinden wollen. Weil das Innenministerium nun von der Polizeidienststellen verlangt, dass Presseinformationen über Straftaten auch die Nationalität und den Aufenthaltsstatus der mutmaßlichen Täter beinhalten sollten, gab's sofort für solche Täter gutmenschlichen Schutz, weil das wäre ja ausländerfeindliche Hetze, wenn Täter öffentlich als Ausländer und/oder Asylwerber deklariert würden.

ORF: Experten sehen diese "Handlungsanleitung" sehr kritisch.

 


Hier der Tonmitschnitt aus der Zeit im Bild 1 vom 26.9.2018:


Das Argument, Österreicher würden mehr Straftaten begehen als Ausländer wird wohl damit zusammenhängen, dass mehr Inländer als Ausländer in Österreich leben. Eine auf dieser Site anfangs September veröffentlichte Info "Wehret den Einzelfällen" behandelte die Situation in der BRD, dort hat Wilfried Müller mittels der deutschen Kriminalstatistik nachgewiesen, dass in Proportion zur Einwohnerzahl, ausländische und asylantische Straftaten bei Mord und Totschlag weitaus höher liegen, bei Ausländern um das 3,5fache, bei Asylwerbern um das 6,8fache.

In Österreich ist es Ausländerhetze, wenn man sowas publiziert. Seltsam ist dann bloß, dass mehr als die Hälfte der verurteilten Straftäter in den österreichischen Gefängnissen Ausländer sind, für 2016 wiesen die Council of Europe Annual Penal Statistics für Österreich 53.9 % aus.

Und im Detail in Österreich:

Laut Kriminalbericht 2017 gab es unter den Tatverdächtigen in diesem Jahr 20.146 Asylwerber, insgesamt gab es 164.818 inländische und 105.812 ausländische Tatverdächtige. 2017 gab es 147.620 Asylwerber, also Personen ohne abgeschlossenes Asylverfahren, wenn davon 20.146 Tatverdächtige sind, dann sind das 13,6 %. 2017 bestand die inländische Bevölkerung aus 7.426.698 Personen, der Anteil der Tatverdächtigen lag daher bei 2,2 %. Es kommen auf den Anteil gerechnet somit gut sechs Asylwerber auf einen tatverdächtigen Österreicher. Und darum verlangen die besten der guten Gutmenschen: darüber ist Schweigen zu verbreiten. Das hilft bestimmt! Vor allem der FPÖ!