Pfarrer Josef Friedl verstorben

Das gab am 25.10.2018 kath.press bekannt und schrieb dazu:

"Der durch seinen Einsatz für die kosovarische Familie Zogaj weit über Oberösterreich hinaus bekannt gewordene frühere Pfarrer von Ungenach (OÖ) und Dechant von Schwanenstadt, Josef Friedl, ist am Dienstag im 75. Lebensjahr verstorben. Seit einem schweren Fahrradunfall im Jahr 2010 hatte er gesundheitliche Probleme, sodass er 2012 in den dauernden Ruhestand trat, teilte die Diözese Linz mit. Zuletzt lebte Friedl im Alten- und Pflegeheim der Franziskanerinnen in Vöcklabruck.
Josef Friedl wurde am 8. Dezember 1943 in Münzkirchen (OÖ) geboren. Er besuchte das Kollegium Petrinum, trat danach ins Linzer Priesterseminar und wurde 1968 wurde zum Priester geweiht. Nach Stationen als Kaplan in Gallspach und Steyr-Ennsleite sowie als Religionsprofessor in Vöcklabruck wurde Friedl 1977 zunächt Pfarrprovisor in Ungenach, ab 1980 bis 2012 Pfarrer. In dieser Zeit engagierte er sich auch in der Flüchtlingsarbeit - so für die aus dem Kosovo stammende Familie Zogaj, die seit 2002 in Österreich lebte. Sämtliche Asylanträge wurden abgelehnt, als die Familie im September 2007 abgeschoben werden sollten, verschwand die damals 15-jährige Arigona Zogaj bei Pfarrer Friedl in Ungenach, der die Zogajs während aller folgenden Turbulenzen unterstützte. Heute leben Arigona, ihre Mutter und ihre beiden jüngeren Geschwister legal in Österreich.
Der Begräbnisgottesdienst für Josef Friedl wird am Dienstag, 30. Oktober, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Ungenach gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung am Pfarrfriedhof."

Ganz vergessen hat Kathpress dabei einen ganz wichtigen katholischen Themenbereich aus Friedls Leben: Den Zölibat!

Denn im Jahre 2009 stand deswegen in den Medien immer wieder was zu lesen! Pfarrer Josef Friedl hatte eine Lebensgefährtin und bekannte sich zu ihr! Näheres dazu kann in angesammelten Meldungen in einem Jahresbericht für 2009 nachgelesen werden, der am Beginn der Betreibung der atheisten-info-Homepage zusammengestellt wurde! Dieser Jahresbericht hat 32 Seiten und enthält zu Friedl und sein unzölibatäres Leben folgende Kapitel:
Seite 16: Pfarrer Friedl: Zölibat oder nicht?
Seite 17: Ende des "Linzer Weges"
Seite 23f: Eine neue Runde im Fall Herr und Frau Pfarrer Friedl

Danach gab es noch eine eigene PDF zum Fall Friedl "Um Himmelswillen! Keinen Sex! - Der Zölibat und der katholischen Umgang damit, dargestellt am 'Fall' Josef Friedl".
Dieser Text wurde auch 2009 zusammengestellt. Pfarrer Friedl hatte danach im Oktober 2010 einen lebensgefährlichen Unfall mit dem Fahrrad (Schädelbruch und Gehirnblutung), im März 2012 wurde er schließlich 68jährig in die priesterliche Frühpension geschickt, über sein Liebesleben war danach in der Öffentlichkeit nichts mehr zu vernehmen.

Auch jetzt herrscht dazu Schweigen, die OÖNachrichten brachten einen Nachruf, der über seine Tätigkeit im Asylbereich berichtet, aber seine Probleme mit dem Zölibat mit keiner Silbe erwähnt, gleich handelten auch die Kronenzeitung und der ORF in "OÖHeute". Bei der Google-Suche mit "Pfarrer Josef Friedl Zölibat" gab es nur Ergebnisse aus dem Jahre 2009...

Josef Friedl hatte damals einfach Fakten geschaffen, er hatte eine Lebensgefährtin und bekannte sich dazu. Die Kirche wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Wenn katholische Priester in größerer Menge so handeln täten, die Kirche könnte sich kaum helfen, weil man ja gar nicht in der Lage wäre, eine größere Menge von Priestern hinauszuschmeißen!
(Bild:Screenshot von OÖHeute)

Meinereiner hat das in seiner Schulzeit in den Sechzigerjahren erlebt, da gab es einen Priester, der Religionsunterricht abhielt, über den dann nach seinem Tod bekannt wurde, dass dieser priesterliche Religionslehrer ein Opfer der Umstände vergangener Zeiten war, seiner Mutter hatte er versprechen müssen, ein "Geistlicher" zu werden, damit der Mutter ein Platz im Himmel sicher wäre (das war lange Zeit eine übliche katholische Methode, junge Priester zu produzieren), so musste der von Kraft und Saft strotzende Zwei-Meter-Mann seine Lebenspartnerschaft im Verborgenen leben, er hoffte bis zu seinem Tode vergeblich auf das Ende des Zölibats, seine Lebensgemeinschaft, von der nur ein kleiner, verschwiegener Freundeskreis wusste, wurde von der Kirche geduldet. Die Duldungen von solchen Undercover-Lebensgemeinschaften sind ja durchaus nichts Seltenes, sich dazu zu bekennen, das geht immer noch nicht, da muss weiterhin geheuchelt und gelogen werden...