EU-Asyl bis September 2018

Nachgeschaut am 10.11.2018: Bei den aktuellen Asylwerberzahlen in der EU zeigt sich nun auch die Auswirkung der aktuellen österreichischen Asylpolitik.

In den vergangenen Jahren lag Österreich sehr oft auf die Einwohnerzahlen gerechnet vor der BRD, heuer sind es mit den nun vorliegenden Zahlen von Jänner bis September aufs Jahr hochgerechnet in Österreich pro Million Einwohner 1.400 und in der BRD 2.037. Im Jahr 2017 war das Verhältnis noch 2.537 zu 2.414 gewesen, Österreich wird also 2018 um gut elfhundert weniger Asylwerber pro Mio. Einwohner haben, die BRD nur um etwa vierhundert. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017 hatte Österreich pro Mio. EW 5.966 Asylwerber, die BRD mit 5.862 um knapp zwei Prozent weniger.

Insgesamt kann man feststellen, dass der Asylandrang 2018 gegenüber 2017 in der Gesamt-EU um etwa zehn Prozent, in Österreich jedoch um mehr als 45 % gesunken ist. All die Jahre her war Österreich unter den ersten drei EU-Ländern, das ist jetzt vorbei. Und darum liegt der dafür Verantwortliche, ÖVP-Chef Kurz, bei den Meinungsumfragen so gut.

Italien mit seiner nunmehrigen aktiven Asylbremserpolitik wird hochgerechnet 2018 auf etwas über 900 Asylwerber pro Mio. EW kommen, das wird ein Minus gegenüber 2017 von etwa 1.200, das wären ca. 55 %. Man sieht somit, der Zudrang lässt sich stoppen und die Stopper bekommen Zustimmung, die Lega Nord, die Partei des italienischen Chefstoppers, Matteo Salvine, liegt zurzeit bei 31 % (bei der Wahl im heurigen Frühjahr waren es nur 17,4 % gewesen). Die Abschaffung der Willkommenspolitik ist zwar politisch unkorrekt und wird - weil das bei den Leuten gut ankommt - als "rechtspopulistisch" bezeichnet, die politisch korrekte Linkspolitik hat nämlich streng unpopulistisch zu sein!

Die Unwillkommenspolitik ist das von großen Teilen der Bevölkerung erwünschte und erhoffte politische Vorgehen! Da Migrationen aus fernen und fremden Völkern auf menschliche Urstimmungen treffen, sind diese Stimmungen auch weitgehend unangreifbar.

Der Ethnologe Claude Levi-Strauß hat nämlich gezeigt, dass es eine menschliche Grundeigenschaft gibt, die sich naturwüchsig entwickelt hat: Den Ethnozentrismus! "Dieser ist eine allgemeine, in allen Gesellschaften vorhandene Einstellung (..)". Es war für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft eine unabdingbare Notwendigkeit, Gemeinschaft und Identität zu bilden, um als Sippe, als Stamm, als Volk überleben zu können. Und das lässt sich nicht wegargumentieren, speziell wenn dann Zuwanderer auch genau dasselbe machen, nämlich ihre Identität und Gemeinschaft in Parallelgesellschaften pflegen! Und diese Widersprüche verdrängten sogar die früheren Klassenwidersprüche aus der Gesellschaft, den ökonomischen Klassenkampf hat ja das Kapital längst gewonnen, jetzt bilden jedoch ethnozentristische Widersprüche die von der Masse der Menschen wahrgenommenen trennenden gesellschaftlichen Erscheinungen!

Und darum bewegt sich die Umfragezustimmung zur österreichischen Regierung im 60%-Bereich! Trotz 60-Stundenwoche und dem Reformchaos im Bereich der Sozialversicherungen!