Über die Minderheit der Gläubigen...

...berichtete kath.press am 29.11.2018.

Es heißt dort: "Viele Kleriker wollen aus Sicht von Kurienkardinal Gianfranco Ravasi immer noch nicht wahrhaben, dass im Westen gläubige Menschen eine Minderheit seien. 'Die leben immer noch so, als lebten wir in einem Dorf, in dem sonntagmorgens, wenn die Glocken läuten, die Leute zur Kirche rennen', sagte der Präsident des Päpstlichen Kulturrates im Interview der Zeitung 'Corriere della Sera'."

Weiter: "In den meisten westlichen Ländern gebe es keinen wirklichen Atheismus. 'Vielmehr herrscht eine Form religiöser Apathie: Ob es Gott gibt oder nicht, ist egal', umschrieb der italienische Kurienkardinal das vorherrschende Bewusstsein. Das führe aber dazu, dass jeder sich sein eigenes moralisches System aufbaue, wie es für ihn überzeugend ist und passt."

Das hat er gut beobachtet, der Herr Kardinal! Es ist nicht ein organisierter Atheismus, es ist religiöses Desinteresse, das die tatsächlich praktizierenden Christen immer weniger werden lässt. Und dahinter stehen keine Feinde der Religion, sondern die Religion selber! Wenn immer mehr Menschen die Religion egal ist, dann ist das eine sozusagen naturwüchsige Entwicklung, weil Religion keine Bedürfnisse mehr befriedigt.

Aber so ein Kardinal, der weiß natürlich Auswege: "Als mögliche Reaktionen sieht der Kardinal zwei Alternativen. Die eine sei das Verhalten vieler protestantischer Kirchen: dem Trend nachzugeben, sich zurückzuziehen und auf ein Minimum religiöser und moralischer Aussagen zu beschränken. Das halte er aber für falsch. 'Die Präsenz von Gläubigen, auch wenn es wenige sind, muss ein Schrei sein, kein Flüstern', so Ravasi. Besser sei es, auf diese Weise den Kern der christlichen Botschaft zu bewahren: 'die Zehn Gebote, die Bergpredigt, die Wahrheit, Leben und Tod'."

Und davon soll die Minderheit zum Schrumpfen aufhören? Ravasi scheint das wirklich zu glauben, denn der Bericht von kath.net schließt mit: "Dazu müssten diese aber so verkündet werden, dass man sie heute versteht, in entsprechender Sprache und Medien. Papst Franziskus etwa mache das vor, wenn er in einfachen kurzen Sätzen spricht, indem er wie Jesus sprechende Bilder verwendet, in virtueller Welt Greifbares schildert."

Ja, dann probiert das doch endlich aus! Verkündet dies alles den Desinteressierten, den religiös Gleichgültigen! In kurzen Sätzen und sprechenden Bildern! Und was wird dann passieren?

Ganz einfach: nichts.