Wie ja hier schon einmal vorgerechnet wurde,
sind die Gewerkschaften in Österreich sehr bescheiden.
Auch
beim Handelskollektivvertrag blieb das so. Man ging auf einen Abschluss ein,
der sich mit 2,5 % begrenzte, die niedrigeren Einkommen bekamen etwas mehr,
weil es eine Mindesterhöhung von 48 Euro gab.
Dazu wurde aus dem bisherigen Kollektivvertrag die Position Gruppe C (gelernter
Einzelhandel), Stufe 5 (ab 13. Dienstjahren), jetzt brutto 2004, das sind netto
1.485.-, plus 2,5 % sind brutto 2.054,-, das sind netto 1.511.-, das ist ein
Plus von nur knapp 26 Euro, weil die Lohnsteuerprogression zehn Euro klaut.
Inflationsbereinigt ist das ein Minus von rund 7 Euro, da konnten die
Metaller & Eisenbahner noch glücklich sein, deren 3,5 % brachten real-netto
immerhin monatlich gut eine Halbe Bier im Wirtshaus.
Bei einer Inflation
von 2,21 % mit 2,5 % abzuschließen, das hat durch die Lohnsteuerprogression
eine Reallohnsenkung eingebaut, fünf Prozent zu fordern und dann mit Vehemenz
dafür zu kämpfen, hätte eine leichte Reallohnerhöhung bringen
können.
Wen wundert's, wenn die SPÖ bei ihren Stammwählerresten
(meist Pensionisten, weil die können sich noch an die Kreisky-Zeit
erinnern) stagniert...