Ein Vierteljahr SPÖ-Chefin Rendi-Wagner

Am 24.2.2019 war es ein Vierteljahr, dass die vom gescheiterten SPÖ-Vorsitzenden Kern eingesetzte Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner vom Parteitag praktisch diskussionslos bestätigt wurde.

Gebracht hat das der Partei gar nichts, der abtretende Kern hatte noch Umfrageergebnisse von 28 %, seine von ihm auserwählte Nachfolgerin arbeitet meist undercover - man sieht und hört nichts von ihr - und die SPÖ liegt aktuell bei 25 Umfrageprozenten! Auf die Frage eines Journalisten, ob sie nicht zuwenig präsent sei, meinte sie herablassend, sie sei völlig unbeeindruckt, wenn jemand Stilnoten verteile. Es wahrzunehmen, dass auch das Wählerpublikum von ihr eher unbeeindruckt ist, schafft sie nicht.

Dass am SPÖ-Parteitag diese merkwürdige Art des Machtwechsels einfach diskussionslos über die Bühne gehen konnte, spricht gegen die Partei, sie wird mit der Wirklichkeit einfach nimmer fertig! ÖVP-Chef Kurz kann sich ob so einer windigen Opposition die Hände reiben.

Im Blatt "Österreich" erschien am 24.2. eine Umfrage zum Thema, wie unsicher sich die Menschen in Österreich fühlten. Demnach hat für 53 % das Sicherheitsgefühl abgenommen, für 25 % ist es gleichgeblieben, 58 % der Frauen fühlen sich unsicherer als früher. Damit hat Kurz weiterhin ein Thema mit dem er Popularität erringen kann, in der SPÖ spielt sowas kaum eine Rolle, da hört man nur was aus dem Burgenland, der dortige designierte neue Landeshauptmann Doskozil hat auch dieselbe Eigenschaft wie der Kurz: er hat ein Gefühl für die Leute.

Aber das darf ja nicht sein! Weil wer sich für links hält, der sucht nicht die Probleme, die Ängste, die Missstimmungen, der belehrt die Leute!
Was 2017 den Grünen besonders gut gelungen ist! Sie haben sich in keinster Weise mit den im Volke vorhandenen tatsächlichen Stimmungen, Wünschen und Ängsten befasst, sondern gutmenschlich verkündet, was die Leute zu denken und zu wollen hätten. Und plumps waren mehr als Zweidrittel der Wähler weg...

Die SPÖ hat schon länger dasselbe Problem: Die Parteiführung liegt seit vielen Jahren in den Händen von der Realität abgehobenen gut situierten Managern und sonstigen Oberklasslern, dass es seit zwanzig Jahren praktisch keine wahrnehmbaren Reallohnerhöhungen mehr gibt - wie es im Dezember 2018 vom Rechnungshof dargelegt wurde - berührt diese Kreise nicht, sie sind ja vom System Auserwählte. Und darum heißt eben die Vorsitzende Rendi-Wagner und nicht Doskozil...