Deutscher Glaubensschwund

Dazu legte am 19.4.2019 der SPIEGEL eine Umfrage vor:

Demnach glauben zurzeit noch 55 % der Deutschen an Gott, bei den katholischen Kirchenmitgliedern sind es 75 %, bei den protestantischen 67 %, bei den Konfessionslosen 20 %.

An die Hölle glauben viel weniger: Insgesamt sind das 13 %, bei den Katholiken sind es 19, bei den Protestanten 14 und bei den Konfessionslosen drei Prozent. Die Hölle haben ja die Glaubensgemeinschaften selber aus dem Angebot genommen, heute hat der Jesus alle zu lieben und zu retten, zum Heulen und Zähneknirschen ins ewige Höllenfeuer werden die Sünder und die Ungläubigen fast nicht mehr geworfen.

Aber an den Teufel glauben mehr als an die Hölle: Insgesamt sind das mit 26 % doppelt so viele, bei den Katholiken mit 29 % nur um ein Drittel mehr, bei den Protestanten mit 26 % knapp das Doppelte, bei den Konfessionslosen mit 18 % sogar das Sechsfache! Wobei es natürlich sein kann, dass der Teufel nicht unbedingt als transzendent-höllische Figur gesehen wird, sondern auch teuflische Menschen mitgerechnet werden.

An ein Leben nach dem Tode glauben noch 40 %, bei den Katholiken sind es 53 %, bei den Protestanten 41 % und bei den Konfessionslosen 25 %. Die Vernunft breitet sich offenbar immer mehr aus.

Der Glaube an eine unsterbliche Seele steht im Widerspruch zum Leben nach dem Tode, weil sich hier die Prozente so verteilen: Insgesamt glauben an diese Seele 46 %, also um sechs Prozent mehr als ans Weiterleben, bei den Katholiken sind's 49 %, also um vier Prozent weniger, bei den Protestanten mit 52 % ein Plus von 11% und den Konfessionslosen mit 32 % um 7 % mehr. Was wohl eher ein Hinweis ist, dass ein deutlicher Teil der Befragten religiös eher ahnungslos ist, weil ein Weiterleben nach dem Tode ja auf die Seele angewiesen wäre, sowohl bei den Christen als auch bei den Buddhisten, wo ja die Seele in einen neuen Körper wandert.

Und der letzte Befragungspunkt zeigt dann den wahren heutigen Glauben: Nämlich die Esoterik! Denn diese Frage betraf den Wunderglauben: Im Gesamten glaubten mit 66 % somit ca. Zweidrittel an Wunder, bei den Katholiken waren es 75 %, bei den Protestanten 71 % und bei den Konfessionslosen 51 %. Wobei man einschränken kann, dass es ja im Alltag oft vermeintliche Wunder gibt: "Es war direkt ein Wunder, dass.....". Und manche Befragte werden solche "Wunder" wohl mitgemeint haben!

Aber insgesamt ist festzuhalten, dass die religiösen Lehren im Volke keine richtige Basis mehr haben, es sind nur Reste und Selbstgestricktes zu finden, was sich auch im Verschwinden der tatsächlich praktizierenden Christen zeigt, 90 % der Kirchenmitglieder leben ihre Religion nicht mehr!