Wird jetzt der Zölibat aufgeweicht?

Kath.press meldete am 26.10.2019:

"Mit einem Votum für die Zulassung verheirateter Priester ('viri probati') in entlegenen Regionen ist die Amazonas-Synode im Vatikan zu Ende gegangen. In ihrem Schlussdokument am Samstag sprachen sich die Synodenväter außer für energischen Einsatz für den Schutz des Amazonas und seiner Bewohner u.a. dafür aus, dass für Gemeinden des Amazonasgebiets, die besonders unter Priestermangel leiden, auch entsprechend ausgebildete Familienväter geweiht werden können, die zuvor Ständige Diakone waren. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats, der eine 'Gabe Gottes' sei, ist damit nicht verbunden. Kriterien für die Auswahl geeigneter und von den Gemeinde anerkannter Männer gelte es erst zu finden." (...)

Der Text ist nicht bibelkonform! Denn der Zölibat scheint nirgendwo als "Gabe Gottes" auf, wie hier ja schon dutzende Male verkündet, hat der Herr Jesus Ehe- und Sexuallosigkeit nur für kastrierte Männer als statthaft gesehen, hier wieder das Bibelzitat Mt 19, 11-12: "Das Wort fasst nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren; und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!" Es müsste also eigentlich vor der Priesterweihe eine Kastration durchgeführt werden! Der Apostel Paulus hatte zudem verfügt, dass Bischöfe verheiratet zu sein hätten, er schrieb im 1. Brief an Timotheus im Kapitel 3: "Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit." Somit ist in der Bibel keine Rede davon, dass Kleriker ehelos bleiben müssten, weder beim Jesus, noch beim Paulus! Im Judentum hatten Rabbiner damals verheiratet zu sein und so ist es auch heute noch!

Der Zölibat wurde erst 1000 Jahre später eingeführt, wohl aus der Überlegung, dass verheiratete Kleriker sich dem damals herrschenden Feudalsystem anpassen könnten und Pfarren und Diözesen zu Einrichtungen mit familiärer Erbfolge werden könnten!

Der oben angeführte Beschluss wurde von der Synode mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit angenommen, von den 181 Abstimmern stimmten nur 41 dagegen. Auch das Frauendiakonat bekam mit nur 30 Nein-Stimmen die notwendige Zustimmung.

In der Praxis könnte das nun heißen, dass der Papst in besonders priesterarmen Diözesen - wie die im Amazonasgebiet - die Priesterweihe für verheiratete Diakone (das ist die Weihevorstufe des Priestertums) zulassen könnte. Ob er sich das tun trauen wird? Weil dann kann es ja leicht passieren, dass in Diözesen wo diese neue Regelung nicht gilt, die Priesterkandidaten noch weniger werden und die Forderung nach Verheiratung lautstark erhoben wird...

PS: In Österreich gab es 2017 laut Kirchenstatistik 712 tändige Diakone, da hätte man einen Weihevorrat lagern! Und die Religiösität der Österreicher würde durch eine höhere Priesterzahl wohl kaum gesteigert! Das wäre nur eine berufliche Entlastung für den jetzigen priesterlichen Personalbestand!