Strafgefangene in Österreich

Am 27.11.2019 gab es eine TV-Meldung über den österreichischen Stand an Strafhäftlingen und das Problem der Überbelegung der Strafanstalten und die mögliche Ausweitung der Fußfesselstrafen außerhalb der Strafanstalten.
ORF-Screenshot vom 27.11., ZiB1:


Was wieder einmal eine Motivation war, nach der offiziellen Haftstatistik zu suchen, dort standen die Zahlen vom 1. November 2019:
Belagskapazität  8.917 - Insassenstand 9.239, davon in Justizanstalten 8.497, die restlichen 742 Insassen befanden sich in psychiatrischen Krankenhäusern, beziehungsweise im elektronisch überwachten Hausarrest.
Weiters war aufgeschlüsselt: davon weiblich 623 (6,74%), davon in Strafhaft 6.040 (65,38%), davon in elektronisch überwachtem Hausarrest 325 (3,52%), davon in U-Haft 1.754 (18,98%), davon als geistig abnorme sowie entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher Untergebrachte 1.064 (11,52%), davon Sonstige 381 (4,12%), dabei handelt es sich um den Vollzug von Freiheitsstrafen für Verwaltungsbehörden, Finanzbehörden sowie ausländische Behörden (Auslieferungshaft).

Eine weitere Tabelle zeigte die Abkunft der Häftlinge:
österreichische Staatsbürger 4.303 (46,6%)
sonstige EU Staatsbürger 1.673 (18,1%)
Nicht-EU Staatsbürger 3.151 (34,1%)
mit unbekannter Staatsbürgerschaft 112 (1,2%)
Erläuterung dazu: Der hohe Ausländeranteil stellt für den österreichischen Strafvollzug eine von vielen Herausforderungen dar. Insbesondere im Hinblick auf eine erfolgreiche Resozialisierung wird die möglichst rasche Überstellung in die Herkunftsstaaten forciert. Die ausländischen Insassen kommen in erster Linie aus Rumänien, den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, Ungarn, Nigeria und der Türkei.

In den Strafanstalten sind die Österreicher schon länger in der Minderheit, aktuell sind 16,2 % der hier lebenden Personen Ausländer, in den Strafanstalten sind es 53,4 %, das ist das 3,3fache des Einwohneranteils. Das sind so die Produkte der EU-Freizügigkeit, auch Straftäter haben freien Zuzug...