"Gottesdienste / Sakramente sind Grundnahrungsmittel für Gläubige,
das Zentrum der Glaubenspraxis. Das völlige Verbot von liturgischen Feiern
und das beinahe vollständige Aussetzen der Sakramentenspendung -sogar am
höchsten christlichen Fest Ostern!- beraubt die Gläubigen dieser Heilsmittel,
verletzt zutiefst die Religionsfreiheit und ist unverhältnismäßig.
Ein Live-Stream-Gottesdienst ist zwar löblich, aber stellt dennoch in etwa
so wenig eine wirkliche Alternative dar, wie ein Bildschirm-Kaminfeuer wärmt
oder ein Foto eines Brotes satt macht.
Für gläubige Christen ist
das gemeinsame Beten in der Kirche mehr als nur ein Gemeinschaftserlebnis, auf
das man gut und gerne auch ein paar Wochen verzichten könnte. Der Gottesdienst
ist notwendig und unverzichtbar, um die Nähe Gottes leibhaftig und echt
zu erfahren und um spirituell gesund zu bleiben. »Sine dominico non possumus«.
Der
Infektionsgefahr kann auch mit seuchenhygenischen Maßnahmen wie beschränkte
Teilnehmerzahl, Mundschutz, Desinfektion, Abstand zueinander, etc begegnet werden
- in einer Kirche von beispielsweise 200 Plätzen kann mit etwa 30 Personen
mühelos ein Abstand von 4 Metern eingehalten werden; zumal nur einen Tag
nach Ostern eh generelle Lockerungen von Herrn Bundeskanzler Kurz in Aussicht
gestellt werden.
Schutz der Gesundheit und Schutz der (Religions-)Freiheit
müssen sich keineswegs ausschließen, sondern können und müssen
in der gegenwärtigen Situation aufeinander abgestimmt werden."
Kath.net meldete am 7.4.: "AfD-Kirchensprecher kritisiert: Gottesdienstverbot nicht hinnehmbar - Volker Münz, der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, hat am Montag das Verbot von Gottesdiensten aufgrund der Corona-Krise in Deutschland kritisiert und fordert, dass Gottesdienste wieder zugelassen werden. (..)"
Wie einer ORF-Meldung zu entnehmen ist, lautet die kirchliche Problemlösung zu kommunionsfreien digitalen Gottesdiensten jedoch so: Dass die Austeilung der Kommunion nicht möglich ist, sei für die Gläubigen gewiss besonders tragisch. Kardinal Christoph Schönborn empfiehlt deshalb die sogenannte "geistliche Kommunion", also den Empfang des Leibes Christi durch das innere Verlangen nach Jesus Christus im Gebet und die dadurch entstehende geistliche Gemeinschaft der Kirche.