Neue kirchliche Sonntagsregelungen

Ab 15.5. werden die Kirchen wieder geöffnet, aber es gibt entsprechende Regelungen für Abstände, Quadratmeter pro Messbesucher usw., hier ein Auszug aus einem Bericht vom 3.5.2020 in den OÖNachrichten mit ungläubigen Anmerkungen:

OÖN: Ganz genau geben die Bischöfe geregelt, wie die Kommunion gespendet wird: Nur Handkommunion ist erlaubt, dabei aber direkter Handkontakt zu vermeiden. Die Hostien müssen bis dahin zugedeckt sein, der Austeiler muss kurz vorher eine Maske anlegen und sich die Hände "gründlich" reinigen. Es ist "größtmöglicher Abstand" einzuhalten, "die Worte 'Der Leib Christi' - 'Amen' entfallen". Zwei-Meter-Regel und Maskenpflicht sind dafür kurzfristig ausgesetzt.
Ungläubige Anmerkung: Aha, die Kommunianer dürfen also den unbedeckten Mund öffnen, um den "Leib des Herrn" zu verspeisen, aber mit größtmöglichen Abstand und desinfizierten Händen. Dass der allmächtige Herr Jesus gefälligst selber auf den Corona-Virus aufpasst, das wurde nicht angeordnet!

OÖN: Ministranten dürfen (mit zwei Metern Abstand) eingesetzt werden. Die Messe soll immer nur "in der großen Kirche" gefeiert werden. In dieser ersten Stufe sind die Gläubigen weiter von der Sonntagspflicht entbunden.
Ungläubige Anmerkung: Von der Sonntagspflicht haben sich in Österreich im Laufe der Zeit 90 % der Kirchenmitglieder entbunden, heute ist das ja nur noch eine Kirchenpflicht für wirklich Gläubige und keine gesellschaftliche Pflicht für alle! In kleineren Landgemeinden ist es noch nicht solange her, dass es praktisch bis auf kleinere Gruppen von besonders Mutigen der Messbesuch für alle quasi Pflicht war. Was sich allerdings schon vor längerer Zeit auch auf dem Lande aufgeweicht hatte: Die Frauen saßen wirklich in der Kirche, viele Männer aber im Wirtshaus beim Frühschoppen...

OÖN: Taufen und Trauungen sind möglich - wobei aber Verschiebung empfohlen wird -, jedoch nur im engsten Familienkreis. Bei der Trauung wird statt dem Anstecken der Ringe "die Bestätigung der Vermählung durch das Umwickeln der Hände mit einer Stola in Stille" vorgeschlagen. Gebeichtet wird weiter nur außerhalb des Beichtstuhles, "bevorzugt in einem ausreichend großen und gut durchlüfteten Raum", mit zwei Meter Abstand und eventuell Plexiglasscheibe.
Ungläubige Anmerkung: Früher war das Beichten eine Art jährlicher Mindestpflicht, das Kirchengebot dazu lautete: "Du sollst deine Sünden jährlich wenigstens einmal beichten". In der Volksschule wurden wir ab der 2. Klasse immer zu Ostern zum Beichten in die Kirche getrieben, meinereiner erzählte da jeweils dem Pfaffen irgendwelchen aus dem sogenannten Beichtspiegel zusammengefummelten Sündenquatsch, in der Mittelschule kamen wir dann in der zweiten Klasse darauf, dass man zum Beichten nicht gezwungen werden konnte und es gingen dann nur noch die wirklich Religiösen zur Beichte. Aber jetzt zu Coronazeiten gibt's wohl keinen Beichtstuhl mehr, sondern ein Beichtbüro. Ein Witz zum Beichten: Sagt der alte Herr Pfarrer, wenn ich wirklich ungestört sein will, dann setzt ich mich in den Beichtstuhl...

OÖN: In ihrem Hirtenwort ersuchten die Bischöfe die Gläubigen weiter um "Geduld, Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme verbunden mit dem Blick auf verschiedene Formen des Kirche-Seins". Die Einschränkungen seien ein notwendiger Beitrag zur Überwindung der Pandemie und würden dem christlichen Gebot der Selbst- und Nächstenliebe entspringen. Es sei "eine Zeit der Hauskirche", es gelte weiterhin zu Hause zu beten und die Bibel zu lesen - und die "Mitfeier des Gottesdienstes über die Medien" sei weiter wichtiger Teil des Glaubenslebens.
Ungläubige Anmerkung: Ja, aufgrund solcher Worte werden die Leute zu Millionen daheim beten, in der Bibel lesen und im Fernsehen den Gottesdienst anschauen! Weil das Glaubensleben ist ja das große Lebensanliegen der Leute! Oder doch eher nicht?

OÖN: Weiter verschoben werden Messen im Freien, Erstkommunion und Firmung. Bis Ende August können große kirchliche Feste nicht in gewohnter Weise gefeiert werden.
Ungläubige Anmerkung: Was für ein Unglück! Werden dann die Erstkommunionanten von heuer erst 2021 mit dem nächsten Jahrgang aufmarschieren dürfen? Und ebenso die Firmlinge? Weil die Firmung ist ja eigentlich die christliche Abschiedsveranstaltung für den Großteil des kirchlichen Nachwuchses!