Kardinal Müller warnt vor Unterdrückung der katholischen Kirche

Kath.net-Meldung vom 26.5.2020:

"Diktatorische Regime und ‚ideologische Gruppen’ würden versuchen, die Corona-Krise auszunützen, um gegen die katholische Kirche vorgehen zu können.
Gerhard Ludwig Kardinal Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, hat vor weltweit agierenden Organisationen gewarnt, die gegen die katholische Kirche vorgehen, weil sich die Kirche für den Lebensschutz, für die Familie und für die Reli-gionsfreiheit einsetzt.
Das Leben sei nicht der einzige Wert, betonte der Kardinal in einem Interview mit Raymond Arroyo von EWTN. Die Kirche betone auch die spirituellen Werte. Er be-fürchte, dass die Corona-Pandemie von diesen Kräften genutzt werde, um die katholi-sche Kirche zurück zu drängen. Der Staat dürfe Gottesdienste nicht einfach verbieten. Es gebe Menschenrechte in Bezug auf die Religionsfreiheit, die der Staat respektieren müsse.
'Warum ist die Gefahr in einer Kirche größer als in einem Supermarkt?', fragte Müller in Bezug auf Vorschriften in Ländern, die öffentliche Gottesdienste verboten, aber Su-permärkte geöffnet ließen. Müller kritisierte weiters die Vorschrift, Sterbenden oder schwer Erkrankten den Beistand von Priestern zu untersagen. Niemand habe das Recht dazu, gläubige Katholiken hätten hingegen das Recht auf pastoralen Beistand in diesen Situationen.
Der Aufruf 'Veritas liberavit vos', den Müller und etliche katholische Bischöfe unter-zeichnet haben, wolle davor warnen, dass diktatorische Staaten und 'ideologische Gruppen' die Corona-Krise ausnützen wollten, um gegen die katholische Kirche vorge-hen zu können und das sakramentale Leben der Kirche zu unterbrechen, sagte er.
Die Hauptaufgabe nach dieser Unterbrechung sei die Evangelisation, betonte Kardinal Müller. Die Kirche müsse den Menschen vermitteln, dass das Leben des Christen trotz Krankheiten und Tod und all den Unwägbarkeiten des Lebens einen weiteren Horizont habe."

Soweit die Meldung, was fällt dazu einem wie meinereinem ein?

Die Schließung der Kirchen an Sonntagen in Corona-Zeiten tut dem Herrn Kardinal offensichtlich immer noch weh. Dabei waren davon in unseren Breiten die meisten katholischen Kirchenmitglieder überhaupt nicht betroffen, weil sie sowieso nimmer in die Sonntagsmesse gehen.

Die WELT berichtete am 24.5. über eine Baptistenmesse in Frankfurt: "Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Kai Klose, Gesundheitsminister (Grüne), am Sonntag in Wiesbaden mit. Die Menschen lebten in Frankfurt und drei hessischen Landkreisen. Der Gottesdienst fand bereits vor rund zwei Wochen statt. Zunächst war von mehr als 40 Infizierten die Rede gewesen. Die Gesundheitsämter vor Ort hätten die Kontaktpersonennachverfolgung unmittelbar aufgenommen, das Land stehe mit ihnen in engem Kontakt, sagte Klose. Gegebenenfalls würden Quarantäne-maßnahmen ergriffen, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen."

Ja, die vorschriftswidrige Baptistenmesse hat belegt, warum solche Zusammenkünfte in der Ausbreitungsphase des Coronavirus untersagt waren. Aber der Herr Kardinal Müller wittert eine Weltverschwörung gegen die katholische Religionsfreiheit! Und er ruft nach der Evangelisation! In der BRD gehen mehr als 90 % der katholischen Kirchenmitglieder sonntags nicht in die Messe, für die Fastenzeit 2012 hatte der Vatikan damals eine europäische Neuevangelisation angekündigt, die fand dann kommentarlos und ohne offizielle Begründung einfach nicht statt! Es wäre sicherlich eine interessante Sache, wenn nunmehr der Herr Müller seine Evangelisation auf die europäische Menschheit loslassen würde! Deren Nutzlosigkeit ist hellseherfrei vorauszusagen!