Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Bevölkerungsexplosion
ein Phänomen ist, das diejenigen Weltregionen kennzeichnet, in denen vormodern-rückständig
strukturierte, religiös-irrational normierte und repressiv-patriarchalisch
geprägte Sozialordnungen vorherrschend sind, die eine starke Beharrungskraft
aufweisen. Insbesondere in den vormodern-traditionalistisch geprägten
Ländern Afrikas und Asiens und hier insbesondere in jenen mit islamisch
und tribal normierten Herrschafts- und Lebensordnungen, ist die Überbevölkerungsproduktion
auf folgende patriarchalisch-modernisierungsresistente Konstellation zurückzuführen:
Je stärker die beherrschte und abhängige Ungleichstellung der Frauen
ausgeprägt ist, je früher sie zwangsverheiratet und von Bildung ferngehalten
werden, je geringer die Möglichkeiten von Empfängnisverhütung
vorhanden sind etc., desto höher die durchschnittliche Kinderzahl und desto
knapper sind die positionellen Güter wie Arbeitsplätze, Bildungs-
und Karrieremöglichkeiten, Wohnungen etc. - kurzum: Lebenschancen - für
die nachwachsenden Generationen.
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"Ein verdrängtes Kardinalproblem"