Warnung vor Relevanzverlust der Kirche

Darüber berichtete katholisch.de am 5.8.2020. Was dort zu lesen stand und was meinereiner dazu meint, kann hier gelesen werden:

katholisch.de: Der Priester und Buchautor Stefan Jürgens beklagt eine zunehmende Bedeutungslosigkeit der katholischen Kirche in der Gesellschaft. "Kirche ist und hat kein Thema mehr, weil sie ihre eigenen Hausaufgaben nicht gemacht und dadurch an Relevanz weitgehend verloren hat", schreibt der Pfarrer aus Ahaus im Bistum Münster in einem Gastkommentar auf dem Online-Portal kirche-und-leben.de. Themen zu finden sei für die Gemeinden schwer geworden. Wie wolle die Kirche etwa für Demokratie eintreten, wenn sie selbst "monarchisch und klerikal" aufgestellt sei, fragt Jürgens.
Atheistische Anmerkung: Dass die Kirchen an Bedeutung verlieren, liegt nicht unbedingt an Kirchenfehlern, sondern an den Änderungen im menschlichen Dasein! Genosse Marx hat seinerzeit festgestellt: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein"! Wir leben nicht aus dem Kopf, sondern in der Welt! Der in vielen entwickelten Staaten eingerichtete Sozialstaat ist trotz der Bemühungen des Kapitals und ihrer Parteien, immer noch grundlegend fest verankert und reduziert das wirkliche Elend und damit viele Seufzer der bedrängten Kreatur, die Welt des Sozialstaates hat darum den in Zeiten des Elends herrschenden Götterbedarf nimmer, Kranke brauchen in der Regel keine Götter, sondern von Krankenversicherungen bezahlte medizinische Hilfen, Arbeitslose müssen nicht betteln gehen, sondern beziehen Arbeitslosengeld usw. Ob die Kirche klerikalmonarchisch agiert oder volkstümlich-republikanisch, wird dazu nicht viel Unterschied machen...

katholisch.de: Wenn der Synodale Weg scheitert... Der Autor befürwortet den Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland, den sogenannten Synodalen Weg. "Wenn der Synodale Weg scheitert, geht die Kirche gesellschaftlich ins Ghetto, sie wird zur Sekte", mahnt Jürgens. Der Pfarrer hatte im November zusammen mit drei weiteren Priestern einen öffentlichen Aufruf zum Reformdialog gestartet. An dessen Ende müssten konkrete Beschlüsse stehen, "die den Klerikalismus, eine der Wurzeln des Missbrauchs in der Kirche, wirksam bekämpfen", heißt es darin. In seinem Buch "Ausgeheuchelt!" fordert Jürgens zudem, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen, den Pflichtzölibat zu beenden und mit Homosexuellen wertschätzender umzugehen.
Atheistische Anmerkung: Mit der Beendung des Zölibats hat der Priester und Buchautor Stefan Jürgens natürlich recht, den Sexualtrieb zu unterdrücken, funktioniert nicht, was sogar in der Bibel steht, weil sogar der Jesus hat die Ehelosigkeit nur den Kastrierten zugemutet, siehe Matthäus 19, 11-12: "Das Wort fasst nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe so geboren und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!"
Also ist laut Jesus die Ehelosigkeit nur was bei Hodenlosigkeit! Der Klerikalismus ist das Gegenteil vom Laizismus, da geht es um dominierenden klerikalen Einfluss im Staat. Jahrhundertelang war das eine Selbstverständlichkeit, mit Hilfe der Aufklärung haben wir uns davon befreit, im 20. Jahrhundert gab es noch klerikalfaschistische Regime, z.B. in Spanien und Österreich! Über den "synodalen Weg" wurde speziell in der BRD einige Jahren debattiert, es sollten Kirchenmitglieder in diversen Fragen reformmäßig mitreden dürfen, dann hörte man schon längere Zeit nix mehr davon, der Stefan Jürgens gräbt offenbar katholische Debattenleichen aus...

katholisch.de: Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen Experten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären. Der Missbrauchsskandal hatte die Kirche in eine Vertrauenskrise gestürzt, in der Rufe nach Reformen lauter wurden.
Atheistische Anmerkung: Passiert ist bisher nichts. Was ja auch klar ist! Die durch den Zölibat emporgetriebene Zahl von Homosexuellen im Klerus, wird sich ja nicht durch eine Zölibatsaufhebung enttarnen lassen (möglicher Spruch aus Laienkreisen: "Unser Pfarrer hat derweilen noch keine Lebenspartnerin gefunden, der ist wahrscheinlich ein Warmer!") So einfach ist darum die Umgestaltung nicht - dass man nichts mehr vom "Synodalen Weg" der Reformen hört, hängt eben mit dieser kircheninternen Struktur zusammen!

katholisch.de: Wegen der Corona-Pandemie wird der Synodale Weg verlängert. Statt im Oktober 2021 endet die Reforminitiative nach derzeitigem Stand im Februar 2022. Die Synodalversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs, hatte zu Beginn des Jahres erstmals in Frankfurt getagt. Ein zweites Treffen in der hessischen Metropole mit den rund 230 Teilnehmern war für Anfang September vorgesehen. Dieses Treffen wird nun wegen der Pandemie verschoben und soll im Februar 2021 stattfinden. Anstelle des ursprünglichen Termins laden die Organisatoren für den 4. September zu Regionaltreffen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München mit jeweils maximal 50 Teilnehmern ein.
Atheistische Anmerkung: Ja, es ist eben schwierig, aus der realen Situation eine vernünftige zu machen. Einerseits sinkt der Bedarf nach Religion seit Jahren deutlich ab, die Bedeutung der Kirchen wird immer unwichtiger, auch in Deutschland nehmen rund 90 % der Kirchenmitglieder nicht mehr am alltäglichen Kirchenleben teil, Gott als Helfer hat - wie anfangs erwähnt - sehr an Bedeutung verloren, weil es in Sozialstaaten wirklich ein breites Hilfsangebot bei Lebensproblemen gibt, die einen nicht existenten Gott im Himmel natürlich klar übertreffen können. Und in der BRD glauben nur noch etwa ein Viertel der Leute an ein Leben nach dem Tod, da sind auch die Seelenwanderer schon dabei, der synodale Weg führt die Kirche nicht ins Himmelreich, der Relevanzverlust ist gesichert!