Domradio: Schavan: Religion gewinnt an Bedeutung - "Mehr Neugier
auf die Zukunft"
Das Ende des Christentums? Religionen haben
nach Worten der früheren Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan,
an Bedeutung gewonnen und sind in manchen Regionen "bedeutsame politische
Faktoren".
Es gebe "gute Gründe, nicht andauernd das Ende
des Christentums zu beschwören", schreibt Schavan in einem Gastbeitrag
für die "Sächsische Zeitung" (Wochenende). Vielmehr solle
man sich mehr Gedanken über die Zukunft des Christentums machen und dabei
auch seine Anfänge in den Blick nehmen: "Sie waren bescheiden und
auch damals schon umstritten."
Atheistische Anmerkung: Ja,
es gibt noch Gebiete, wo Religion Bedeutung hat, speziell dort, wo sie Bedeutung
zu haben hat, also im islamischen Herrschaftsbereich. Bei den Saudis und im
Iran ist Religion der bedeutsamste politische Faktor! Im aufgeklärten Europa
ist das heute ja wohl doch gänzlich anders!
Domradio: Nach 2.000 Jahren sei das Christentum bis in die jüngste
Zeit hinein angreifbar, so die ehemalige Bundesbildungsministerin. "Die
Kirchen haben Schuld auf sich geladen und bleiben immer wieder unter ihren Möglichkeiten
- so wie wir als einzelne Christen auch." Zugleich habe das Christentum
"zu allen Zeiten durch Menschen und ihre Berufung heilend und heilsam gewirkt,
den Menschen und seine unverwechselbare Würde gegenüber jenen verteidigt,
die davon nichts wissen wollen."
Atheistische Anmerkung: Machen
wir einen Blick auf die Realität, 1951 waren in Österreich 89% der
Einwohner katholisch, 2020 waren es nur mehr 54,44 %, in absoluten Zahlen
waren es 1951 noch 6.170.084 und 2020 nur noch 4.907.354, die Bevölkerung
hatte sich durch Fortpflanzung und Zuwanderung um rund zwei Millionen vermehrt
(von 6,9 auf 8.9 Mio.). Die Prozentanteile sind auch speziell durch islamisch
Zuwanderer weniger geworden. Dass heute Menschen durch das Christentum sozusagen
aufgebaut werden, ist nicht wahrnehmbar, die meisten katholischen Kirchenmitglieder
praktizierend ihren Glauben nimmer...
Domradio: Chancen der Tradition - Die Corona-Pandemie zeige den Menschen
Schwächen auf, falsche Prioritäten und beschleunige Veränderungen.
Schavan spricht von einer "Zeitenwende". Gerade deshalb sei es auch
eine Zeit, den grundlegenden Fragen des Lebens nicht auszuweichen und festzustellen,
was künftige Prioritäten sein könnten.
Atheistische
Anmerkung: Bisher war nichts davon wahrnehmbar, dass die Corona-Pandemie
den Glauben gesteigert hätte, die Kirche hat ja nicht einmal versucht,
ihren Gott zu bitten, den Virus zu vertreiben. Und die Mitglieder hatten das
wohl auch kaum erwartet, es gibt noch die katholische Tradition, dass Babys
getauft werden und so den Mitgliederbestand etwas sichern, aber im Alltag wird
die Religion immer nebensächlicher.
Domradio: Dasselbe gelte auch für Kirchen, so die CDU-Politikerin.
Es brauche "bei aller Liebe zur Tradition" mehr Neugier auf die Zukunft.
"Mehr noch: Die Tradition hat keine Chance, wenn sich nicht mehr Geistesgegenwart
entwickelt für das Leben von Menschen heute, ihre Gedanken und Hoffnungen,
ihre Sehnsucht und Einsamkeit, aber auch ihre Kreativität und Gestaltungskraft",
schreibt Schavan. Nicht nur präge der Glaube das Leben, sondern auch das
Leben den Glauben.
Atheistische Anmerkung: Der Glaube prägt
bei der großen Mehrheit der Leute das Leben schon länger nimmer,
der Wunsch der Frau Schavan, dass sich die Religion konkret zu den Alltagswelten
wenden wird, ist wohl ein Wunsch, aber mit der Wirklichkeit hat das nix zu tun,
die Leute warten auf keine alltäglichen Götter.
Domradio: Mit Blick auf Ostern betont Schavan: "Solidarität
im Leiden ist die vielleicht stärkste Kraft, die von der Botschaft der
nächsten Tage durch das Osterfest ausgeht."
Atheistische
Anmerkung: Frau Schavan sieht die Corona-Pandemie als Stifterin von Solidarität,
kümmert tun sich um die Erkrankten allerdings die medizinischen Einrichtungen
und die Sozialversicherungsbereiche und nicht die Coronasolidarität. Wenn
die Impfungen die Pandemie eingedämmt haben werden, dann bleibt in der
Gesellschaft davon nichts übrig, katholische Wunschträume werden aber
wohl in den noch vorhandenen Resten der echt katholischen Kreisen mittels anderer
Themen weitergeträumt werden...