Hat die Kirche eine Zukunft?

Diese Frage wurde am 13.4.2021 auf der Site idea.de der evangelische Nachrichtenagentur IDEA gestellt, hier die christlichen Antworten mit atheistischen Kommentaren!


Die beiden großen Kirchen in Deutschland stecken in einer tiefen Krise. Symbolbild: pixabay.

(IDEA) - Die beiden großen Kirchen in Deutschland stecken in einer tiefen Krise: Mitgliederschwund und Austritte setzen sich ungebremst fort. Nur ein kleiner Prozentsatz der Mitglieder besucht die Gottesdienste. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Hat die Kirche noch eine Zukunft? Darauf antworten zwei evangelische Theologieprofessoren in einem Pro und Kontra für die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar).
Atheistischer Kommentar: Das Bild von leeren Kirchenbänken spiegelt die Realität, in der BRD gehen sonntags nicht einmal noch drei Prozent der Evangelischen in die Messe, von 1990 bis 2019 (die Zahlen für 2020 gibt’s in der BRD noch nicht) gab es einen Mitgliederschwund von 8,7 Millionen, der Bestand von 2019 beträgt nur noch 20.7 Millionen.

(IDEA) Pro: Es gibt echte Reformprozesse - Der Rektor der CVJM-Hochschule in Kassel, Prof. Rüdiger Gebhardt, ist überzeugt: "Die Kirche hat immer eine Zukunft. Weil sie nicht unsere Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi ist." Im Blick auf die EKD räumt er ein, dass sie "zurzeit krisengeschüttelt" sei: "Sie wird kleiner, ärmer und älter." Gebhardt sieht die Krise als Chance: Auf vielen Ebenen zeigen sich plötzlich Knospen neuen Lebens."
Atheistischer Kommentar: Ja, da müsste der Jesus eben was unternehmen, schließlich ist er ja die zweite Falte eines dreifaltigen allmächtigen Gottes! Aber da es keine Götter gibt, kann er seiner Kirche Jesu Christi auch nicht helfen! Die Zukunft der Kirche hängt dummerweise nicht vom Jesus, sondern vom religiösen Interesse der Menschen ab und das wird eben von Jahr zu Jahr geringer! Der Professor Gebhardt sieht das auch, aber er sieht auch neue Knospen, aber diese sieht er wohl speziell in seinen Hoffnungsträumen und nicht in der Realität!

(IDEA) So gebe es "echte Reformprozesse, Erprobungsräume, heilsame Ausstrahlung des Evangeliums in Sozialräume, kreative Neuansätze in der Pandemie, hochmotivierte ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende und Nachwuchskräfte". Immer mehr fänden Mission und Diakonie, Beten und gesellschaftliches Engagement zusammen.
Atheistischer Kommentar: Was der Herr Gebhardt alles in seiner krisengeschüttelten Kirche sieht! Da hat er wohl nachts schön geträumt! Sogar der Corona-Virus wird zum Kirchenmobilisierer! Es ist aber doch sicherlich so, dass das seine Wunschträume sind und nicht die Wirklichkeit...

(IDEA) Kirche brauche Heiligen Geist, Hören auf Gott und auf die Menschen, die er erreichen wolle, eine dienende Haltung und Offenheit für wirklich Neues. Gebhardt: "Dann sind wir Kirche Jesu Christi. Und damit zugleich eine Kirche, die - auch wenn sie kleiner wird - eine große Zukunft vor sich hat."
Atheistischer Kommentar: Der Professor lebt in einem religiösen Wunschtraum! Auf Götter zu hören, ist schon lange kein allgemeiner Volksbrauch mehr. Nach den obigen Sätzen kann man vermuten, dass der Gebhardt glaubt, eine geschrumpfte Kirche würde durch den Verlust von sowieso interesselosen Mitgliedern zu einer Kirche aktiver Gläubiger. Da hat er vielleicht sogar recht, wenn die evangelische Kirche in Deutschland nur noch eine halbe Million Mitglieder hätte, dann wären das lauter aktive Christen!

(IDEA) Kontra: Kirche ist nicht mehr systemrelevant - Prof. Heinzpeter Hempelmann (Schömberg/Schwarzwald) ist dagegen der Ansicht, dass die Kirchen in ihrer jetzigen Form keine Zukunft haben. Es gebe eine "weit vorangeschrittene mentale Entfremdung weiter Teile der Bevölkerung von den Kirchen". Deren Hauptveranstaltung - der Gottesdienst - werde gerade noch von drei bis vier Prozent der Mitglieder besucht.
Atheistischer Kommentar: Jetzt kommt der pessimistische Professor Hempelmann, der blickt eher in die Wirklichkeit als in eine Wunschtraumwelt!

(IDEA) Viele Menschen fänden nicht die ersehnte individuelle Ansprache und Zuwendung. Kirche sei auch nicht mehr systemrelevant, sondern nur noch systemkonform: "Sie ist nicht der Stachel, der sie in einem säkularen Staat sein müsste." Außerdem sei Kirche so sehr mit sich selbst beschäftigt, "dass auch Engagierten kaum Luft für die eigentlichen Aufgaben bleibt. Reförmchen verhindern die Reform."
Atheistischer Kommentar: Aber er sieht trotzdem die Wirklichkeit falsch! Das Verlangen nach individueller Ansprache und Zuwendung besteht nicht! Den Leuten wird von Jahr zu Jahr die Religion einfach immer egaler! Wofür man früher oft Götter gebraucht hat, da hat man heute in den entwickelten Staaten die entsprechenden Sozialeinrichtungen! Man hat seine Krankenversicherung und sucht darum nur höchst selten noch eine sowieso nicht vorhandene göttliche Hilfe, statt Almosen der Nächstenliebe hat man Arbeitslosen- und Pensionsversicherungen usw.! Eine gute Idee hat der Hempelmann: die Kirche müsste der Stachel gegen die Säkularität sein, das würde ihr bestimmt sehr schaden! Und es sind schließlich die allermeisten Kirchenmitglieder nicht innerkirchlich engagiert!

(IDEA) Fraglich sei ferner das Alleinstellungsmerkmal von Kirche: "Wofür steht nur sie?" Allzu oft mache sie das, "was andere auch und vielfach besser machen". Hempelmann, der an der Evangelischen Hochschule Tabor (Marburg) und der Internationalen Hochschule Liebenzell lehrt, ist jedoch überzeugt: "Was keine Zukunft hat, kann mit Gottes Hilfe Zukunft gewinnen. Dazu braucht es Einkehr und Umkehr."
Atheistischer Kommentar: Kirchen haben keine Alleinstellung, es gibt ja die Religionsfreiheit und man kann sich die Kirche aussuchen. Der Mitgliederzugang erfolgt allerdings bei praktisch allen Kirchen weitaus nicht aus eigenem Willen, sondern aus Tradition: Kinder werden gleich nach der Geburt in eine Kirche eingeschrieben! Die Zukunftshoffnung des Herrn Hempelmann ist sehr schlecht gepolstert, er bräuchte für seine Religion einen echten Gott, aber Götter gibt’s eben nicht wirklich, sondern sitzen nur in immer weniger werdenden Menschenköpfen, die Kirchen haben schon mittelfristig keine Zukunft mehr und das ist nicht schlecht, sondern sehr gut!