Die Zukunft Afghanistans?

Nur mit Frauenrechten und starken Frauen wie Sakina.

Aussendung von TERRE DES FEMMES vom 22.6.2021

Durch den plötzlichen Abzug der NATO-Truppen nach 20 Jahren Einsatz fühlen sich vor allem Afghaninnen im Stich gelassen. Sie fürchten, dass die Taliban das, was mühsam erkämpft wurde, allen voran die Anerkennung der Rechte von Frauen, wieder zunichte machen. Im Internet kursieren Videos, die zeigen, wie Frauen in den von den Taliban beherrschten Provinzen öffentlich ausgepeitscht werden.

Gezielte Anschläge auf unabhängige Frauen und Aktivistinnen nehmen bereits zu: im Januar wurden zwei Richterinnen getötet, im März drei Journalistinnen. Für die seit September 2020 laufenden innerafghanischen Friedensverhandlungen konnte mit großer Anstrengung eine Frauenquote im Team der Regierung errungen werden. Im Team der Taliban sitzt keine einzige Frau.

Die TERRE DES FEMMES-Partnerorganisation Neswan Social Association (Neswan) in der Provinz Herat sieht sich einer ungewissen Zukunft gegenüber. Gerade deshalb will Neswan in ihrem Frauenzentrum weiter Frauen ausbilden und empowern. Aufgeben ist keine Option. Denn es braucht noch viel mehr strake Frauen wie Sakina...

Sakina nahm 2010 zum ersten Mal an einem Englisch- und Computerkurs bei Neswan teil. In den Kursen war Sakina so erfolgreich, dass sie anschließend Praktikantin bei Neswan wurde. Schritt für Schritt lernte sie, selbst eine Lehrerin zu werden. 2015 gab sie ihren ersten Computerkurs. Schnell sprach sich ihr Können herum und Sakina wurde zur beliebtesten Lehrkraft im Frauenzentrum. Seitdem haben 600 Schülerinnen bei ihr erfolgreich Kurse abgeschlossen.

Heute ist Sakina 24 Jahre alt. Sie hat mittlerweile einen Bachelor-Abschluss in Informationstechnologie und arbeitet Vollzeit als Lehrkraft. Als eine der ersten Frauen in Herat hat sie sich diese Männerdomäne erschlossen und ist zu einem starken Vorbild für junge Frauen geworden. Viele von Sakina’s Studentinnen arbeiten heute in der Wirtschaft und Forschung. Sakina weiß: "Hätte Neswan nicht als eines der ersten Bildungszentren Computerkurse angeboten, hätte es noch Jahre gedauert, bis Frauen auf diesem Feld präsent geworden wären".

Als Jüngste von fünf Kindern hat Sakina zu Hause viele Aufgaben und Pflichten, die sie dank und neben ihrem Beruf meistert. Ihre ganze Familie, vor allem aber ihr Vater, ist stolz auf sie. Sakina unterstützt Neswan ehrenamtlich weiter.

Am liebsten möchte Sakina nun ein großes Trainingsprogramm für Frauen aufziehen, damit sie ihre Träume leben können - allen Widrigkeiten, ganz besonders aber den Taliban, zum Trotz.

Unterstützen Sie bitte die TERRE DES FEMMES-Partnerorganisation Neswan in Afghanistan, damit noch mehr Frauen wie Sakina ihre Zukunft selbstbestimmen können.

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