Könnt Ihr Euch noch erinnern? 2005 gab es große islamistische Empörung und entsprechnde Unruhen, weil der dänische Karikaturist Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte, wer sich erinnern will, hier die bekannteste der Karikaturen: Mohammed mit Bombenturban, das war eine Kritik an den damaligen islamistischen Jihadisten:
In Wikipedia heißt es über Kurt Westergaard:
(geboren am 13. Juli 1935 in Døstrup; gestorben am 14. Juli 2021 in Kopenhagen)
war ein dänischer Zeichner und Karikaturist. Er wurde 2005 bekannt durch eine
der zwölf Mohammed-Karikaturen, die weltweit mehrere von Islamisten begangene
Mordanschläge und vollendete Morde, diplomatische Konflikte und in muslimischen
Ländern staatlich organisierte Krawalle und Angriffe auf westliche Botschaften
mit mehreren Toten auslösten.
Zu den Mohammed-Karikaturen heißt es dort:
"Westergaards Karikatur des Propheten Mohammed mit einer Bombe als
Turban - eine von zwölf Karikaturen zum gleichen Thema, die die dänische Tageszeitung
Jyllands-Posten am 30. September 2005 unter dem Titel "Das Gesicht Mohammeds"
veröffentlicht hatte - löste eine internationale politische Kontroverse mit
weltweiten Demonstrationen aus, da sich Muslime beleidigt fühlten
.
Erst Monate nach der Veröffentlichung brachen in islamischen Ländern die zum
Teil organisierten und gewalttätigen Proteste aus, bei denen mehr als 100 Menschen
starben. Obwohl auf seine Tötung (und die seiner Kollegen) Kopfgelder angeblich
in Höhe von elf Millionen Dollar ausgesetzt wurden, verteidigte Westergaard
seine Karikatur unter Verweis auf die Meinungsfreiheit im Westen und hielt eine
Entschuldigung für nicht erforderlich.
Nach konkreten Mordplänen gegen ihn standen der Zeichner und seine Frau ab
Ende 2007 unter massivem Polizeischutz durch den Politiets Efterretningstjeneste
(PET); sie mussten immer wieder umziehen und an geheimen Orten leben. Westergaard
erklärte, er sei zornig, dass eine gewöhnliche, alltägliche Handlung wie
seine Zeichnung zu solch wahnsinnigen Reaktionen führen könne, deren Nachwirkungen
sein Leben lang anhalten dürften. Ein Ende des Polizeischutzes war nicht absehbar.
Im Februar 2008 meldete der dänische Polizeigeheimdienst PET die Festnahme
von mehreren Männern in der Stadt Aarhus, die mutmaßlich planten, Westergaard
zu ermorden. Bei den drei Männern handelte es sich um zwei Tunesier und einen
Dänen marokkanischer Abstammung.
Am Neujahrstag 2010 vereitelte die dänische Polizei einen Anschlag auf Westergaard.
Ein somalischer Asylbewerber schlug eine Fensterscheibe ein und drang mit Messer
und Axt bewaffnet in das Haus des Zeichners ein, wo sich Westergaard mit seiner
fünfjährigen Enkelin befand. Westergaard gelang es rechtzeitig in das zum
Schutzraum umgebaute Bad zu flüchten, zu dem sich der Attentäter keinen Zutritt
verschaffen konnte. Der Angreifer bedrohte auch die nur zwei Minuten nach Auslösung
des Alarms eintreffenden Polizisten, wurde von ihnen angeschossen und überwältigt.
Nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET hatte der Mann enge Verbindungen
zu führenden Mitgliedern al-Qaidas in Ostafrika. Anfang Februar 2011 wurde
der Täter zu neun Jahren Gefängnis mit anschließender Ausweisung aus Dänemark
verurteilt. Der Verteidiger legte Berufung gegen das Urteil ein. Am 22. Juni
2011 wurde der Schuldspruch vom Vestre Landsret (Oberster Gerichtshof für das
westliche Dänemark) bestätigt und die Strafe auf 10 Jahre mit anschließender
Ausweisung erhöht. Die Verurteilung erfolgte in beiden Instanzen aufgrund des
Terrorismusparagraphen des dänischen Strafgesetzbuches.
Aus Furcht vor möglichen Konsequenzen sagte das ZDF im Mai 2010 ein TV-Gespräch
mit Westergaard ab. Als Westergaard dem ZDF daraufhin Selbstzensur vorwarf und
Medien die Ausladung kritisierten, durfte er dann jedoch in der Sendung auftreten.
Am 8. September 2010 wurde Westergaard vom M100-Beirat am M100 Sanssouci Colloquium
in Potsdam der M100-Medienpreis als Anerkennung für sein unbeugsames Eintreten
für die Meinungs- und Pressefreiheit verliehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel
übergab ihm den Preis (siehe Screenshot).
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland kritisierte die Preisverleihung. Generalsekretär
Aiman Mazyek sagte, Westergaard hat "unseren Propheten in unseren Augen
mit Füßen getreten". Die Würdigung sei in einer aufgeladenen und erhitzten
Zeit hochproblematisch.
Am 8. Oktober 2010 wurde Westergaard mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft
der Medien in Leipzig ausgezeichnet. Die iranische Friedensnobelpreis-Trägerin
Shirin Ebadi und ihr Landsmann, der Journalist und Regimekritiker Akbar Gandschi,
protestierten gegen die Auszeichnung. Ebadi sagte aber in einem Interview, dass
sie nicht gegen die Einladung Westergaards oder dagegen, dass er mit dem Preis
ausgezeichnet wurde, protestierte, sondern weil sie im Vorfeld nicht darüber
informiert worden sei, wer als Preisträger ausgezeichnet werde. Ebadi und Gandschi
waren als Gäste zu dem Medienkongress eingeladen, bei dem Westergaard den Preis
erhalten sollte. Ebadi kündigte an, nicht an der Preisverleihung teilzunehmen;
Gandschi, Preisträger von 2007, reiste, ohne den Kongress besucht zu haben,
wieder ab.
Im Mai 2012 distanzierte sich Westergaard von der Verwendung seiner Mohammed-Karikatur
und seines Namens durch die Partei Pro NRW: "Meine Zeichnung war ein Kommentar
zur Meinungsfreiheit, und nur mit Meinungsfreiheit soll man mich verbinden."