(GoogleEarth-Screenshot der Zentralmoschee Köln)
Nachdem die Stadt Köln 35 Moscheen erlaubt hat, den Muezzinruf öffentlich
durchzuführen, hat der bekannte Kölner Autor, Blogger, Moderator, Regisseur,
Comedian und Schauspieler Gerd Buurmann bei der Stadt angefragt, wann er einen
atheistischen Gebetsruf über die Kölner Dächer erschallen lassen darf.
Eine für Buurmann gefährliche wie für uns alle dringend nötige Provokation.
"Es gibt keinen Gott außer Allah, Mohammed ist Allahs Gesandter.
Eilt zum Gebet."
Anfang Oktober hat die Stadt Köln bekannt gegeben, dass dieser Bekenntnisruf
bald auch in Köln zu hören sein wird. Oberbürgermeisterin Henriette Reker
habe einen zweijährigen "Modellversuch" gestartet, der es den 35
Moscheen der Stadt erlaube, den Ruf öffentlich von den Lautsprechern der Moscheen
über die Stadtviertel erschallen zu lassen.
Am 15. Oktober 2021 hat daraufhin der bekannte Kölner Künstler, Moderator
und Blogger Gerd Burrmann folgende Frage an die Stadt Köln daraufhin bezüglich
der Religionsfreiheit gestellt:
"Hiermit bitte ich um Klärung der Frage, in welcher Zeit der Woche ich
den folgenden Aufruf laut via elektronischer Verstärkung durch die Straßen
und über die Dächer Kölns erschallen lassen darf:
Ganze 7 Tage hat das "Diversity-Team" der Domstadt dann gebraucht,
um Buurmann eine - vermutlich im Ordner "Antworten auf kritische Zuschriften
zu Muezzinruf" liegende Standardantwort zukommen zu lassen, die auf die
Frage überhaupt nicht eingeht:
In Deutschland stelle die Religionsfreiheit ein Grundrecht dar, das in Artikel
4 des Grundgesetzes verankert sei. Auch die EU habe ein ähnliches Rechts-Verständnis.
Seit viele Jahren sei der Islam, "wie viele andere Religionen auch, ein
fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft". Zudem seien bereits während
der Einschränkungen zur (angeblichen) Corona-Pandemie Muezzinrufe innerhalb
des Stadtgebietes täglich zur Mittagszeit und während des Ramadans 2020 ebenfalls
täglich zur Mittagszeit geduldet worden. Aus diesem Grund habe sich die Stadt
Köln entschlossen, ein zunächst auf zwei Jahre befristetes Modellprojekt durchzuführen.
Eine konkrete Antwort auf die Frage Buurmanns sucht man vergeblich.
Diversity-Team mit Vielfalt überfordert
Auf diesen im Hinblick auf seine Anfrage völlig nichtssagenden Brief hat der
Kölner Blogger nun noch einmal nachgelegt:
"Sehr geehrtes Diversity-Team,
Vermutlich ist Ihnen ein bedauerlicher Fehler unterlaufen, denn Sie haben mir
eine Mail geschickt, die offensichtlich für jemanden anderes bestimmt
war, da dort meine Frage nicht beantwortet wird. Ich hoffe, Sie können noch
ausfindig machen, für wen diese Antwort eigentlich gedacht war.
Können Sie mir bitte meine Frage beantworten? Sie lautet: Ich bitte um Klärung
der Frage, in welcher Zeit der Woche ich den folgenden Aufruf laut via elektronischer
Verstärkung durch die Straßen und über die Dächer Kölns erschallen lassen
darf:
"Allah ist nicht groß! Ich glaube, dass es keinen Gott gibt, auch nicht
Allah. Ich erkläre, dass Mohammed kein Gesandter Gottes war. Lasst das Gebet!
Auf zum besten Zweifeln! Auf zur Ketzerei! Allah ist nicht groß! Es gibt keinen
Gott, auch nicht Allah."
Wann darf die in Wort und Ton laut verstärkte, regelmäßige und friedlich
vorgetragene Ablehnung des Islams über Köln erklingen?
Gerade für all die Menschen, die im Namen des Islams verfolgt, unterdrückt,
gequält und erniedrigt wurden, kann es durchaus etwas bedeuten, wenn wir in
unserer weltoffenen Stadt auch diesen Biographien Rechnung tragen. So werden
auch die Interessen der hier unter dem Islam leidenden Menschen vertreten und
ihre individuelle Geschichte mit dem Islam akzeptiert.
Menschen, die unter einem fundamentalistischen Islam leiden, viele von ihnen
hier geboren, sind fester Teil der Kölner Stadtgesellschaft. Wer das anzweifelt,
stellt die Kölner Identität und die individuellen Leidensgeschichten infrage.
Wenn wir in unserer Stadt neben dem Ruf des Muezzins auch den Ruf der Kritiker
des Islams hören, zeigt das, dass in Köln Vielfalt geschätzt und gelebt wird.
Meine Frage lautet: Wann darf die in Wort und Ton laut verstärkte, regelmäßige
und friedlich vorgetragene Ablehnung des Islams über Köln erklingen?"
Buurmann in Gefahr
Wer ein wenig um den im Vergleich zu anderen Religionen übermäßig gewalttätigen
Glaubenseifer einiger Muslime kennt, weiß, in welche Gefahr Buurmann sich mit
solch einer Anfrage begibt. Vor diesem Hintergrund ist das bisherige Agieren
der Stadt Köln als schlicht menschenverachtend einzuschätzen.