Wer mich kennt, weiß vermutlich, dass ich mich seit Jahren für Laizität
engagiere. Aber was bedeutet Laizität (oder Laizismus) eigentlich? Dieses Konzept
wird gemeinhin mit der Trennung von Staat und Religion abgekürzt - ich selbst
handhabe das kolloquial, wenn längere Erklärungen kontraproduktiv sind, auch
so -, aber tatsächlich geht es weit darüber hinaus. Laizität ist eine
"vorpolitische Notwendigkeit" (© Cinzia Sciuto), die individuelle
Gewissensfreiheit und daran angeschlossene Freiheiten (Recht auf freie Rede,
Ausdrucksfreiheit, usw.) gewährleistet. Persönliche Weltanschauung und
- im weitesten Sinn Ideologie - werden für den Staat kategorisch im Sinne einer
Kategorienbildung bzw. einem persönlichen Merkmal, das zu einer Ungleichbehandlung
führen kann, irrelevant. Kurz: Laizität schützt vor rechtlicher Benachteiligung
und verunmöglicht rechtliche Bevorzugung auf Grund persönlicher Weltanschauung
(oder auch nur Mitgliedschaft in einem Überzeugungsverein).
Um dieses Prinzip auch einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen,
zu erklären und auch politisch populär zu machen, habe ich gemeinsam mit Gerhard
Engelmayer den ehemaligen Zentralrat der Konfessionsfreien mit der Laizismus-Initiative
verschmolzen, in den Verein "Laïcité - Institut für Laizität"
umgewandelt und damit neu gegründet. (Natürlich handelt es sich auch hier
um einen Überzeugungsverein - allerdings ohne jegliche Privilegierung.)
Letztendlich bleibt aus dem ganzen Engagement gegen Kirchenprivilegien, atheistischen
Buskampagnen, humanistischen Bewegungen usw. nur ein gemeinsames Ziel übrig:
Laizität in die Verfassung.
Das ist ein Ziel, das von Ungläubigen und Gläubigen über das politische Spektrum
hinweg gleichermaßen geteilt werden kann. Religionenkritik spielt in dem Zusammenhang
nur eine untergeordnete Rolle. Sie kann angesichts der historisch privilegierten
Stellung von Religionsgemeinschaften im Staat zwar nicht vollständig ausgespart
werden, sie richtet sich aber nie gegen Personen oder deren Überzeugungen an
sich.
Die Aktivitäten des neu gegründeten Vereins bestehen aus Vorträgen und
Diskussionsveranstaltungen (geplant sind vier pro Jahr), sowie unregelmäßigen
Publikationen (v. a. online) und Austausch mit Politik und Öfffentlichkeit.
Finanziert werden diese Aktivitäten aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, die
ausschließlich zur Abdeckung von Fremdkosten verwendet werden.#
6. November 2021 - Cinzia Sciuto "Die Fallen des Multikulturalismus
- Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft”
25. November 2021 - Helmut Ortner "Gott und Staat. Allah und die
Linke.”
Eintritt frei. Anmeldung nicht notwendig, aber gerne gesehen unter anmeldung@laizitaet.at
Mitgliedschaften sind für Personen, Vereine, politische Parteien, Unternehmen
und andere Organisationen möglich. Der Mitgliedsbeitrag für 2021/2022 beträgt
24.- Euro.
Bitte einfach unter Angabe des Mitglieds und E-Mailadresse überweisen:
Institut für Laizität AT73 2011 1841 4942 4300
Natürlich ist es auch möglich, einfach zu spenden.
Vergelt's!
Weitere Infos: www.laizitaet.at
Facebook: https://www.facebook.com/laizitaet/
Newsletter: wird es geben