Laïcité - Institut für Laizität

Neugründung von Niko Alm am 31.10.2021, hier seine Aussendung dazu:

Wer mich kennt, weiß vermutlich, dass ich mich seit Jahren für Laizität engagiere. Aber was bedeutet Laizität (oder Laizismus) eigentlich? Dieses Konzept wird gemeinhin mit der Trennung von Staat und Religion abgekürzt - ich selbst handhabe das kolloquial, wenn längere Erklärungen kontraproduktiv sind, auch so -, aber tatsächlich geht es weit darüber hinaus. Laizität ist eine "vorpolitische Notwendigkeit" (© Cinzia Sciuto), die individuelle Gewissensfreiheit und daran angeschlossene Freiheiten (Recht auf freie Rede, Ausdrucksfreiheit, usw.) gewährleistet. Persönliche Weltanschauung und - im weitesten Sinn Ideologie - werden für den Staat kategorisch im Sinne einer Kategorienbildung bzw. einem persönlichen Merkmal, das zu einer Ungleichbehandlung führen kann, irrelevant. Kurz: Laizität schützt vor rechtlicher Benachteiligung und verunmöglicht rechtliche Bevorzugung auf Grund persönlicher Weltanschauung (oder auch nur Mitgliedschaft in einem Überzeugungsverein).
Um dieses Prinzip auch einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen, zu erklären und auch politisch populär zu machen, habe ich gemeinsam mit Gerhard Engelmayer den ehemaligen Zentralrat der Konfessionsfreien mit der Laizismus-Initiative verschmolzen, in den Verein "Laïcité - Institut für Laizität" umgewandelt und damit neu gegründet. (Natürlich handelt es sich auch hier um einen Überzeugungsverein - allerdings ohne jegliche Privilegierung.)
Letztendlich bleibt aus dem ganzen Engagement gegen Kirchenprivilegien, atheistischen Buskampagnen, humanistischen Bewegungen usw. nur ein gemeinsames Ziel übrig: Laizität in die Verfassung.
Das ist ein Ziel, das von Ungläubigen und Gläubigen über das politische Spektrum hinweg gleichermaßen geteilt werden kann. Religionenkritik spielt in dem Zusammenhang nur eine untergeordnete Rolle. Sie kann angesichts der historisch privilegierten Stellung von Religionsgemeinschaften im Staat zwar nicht vollständig ausgespart werden, sie richtet sich aber nie gegen Personen oder deren Überzeugungen an sich.
Die Aktivitäten des neu gegründeten Vereins bestehen aus Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen (geplant sind vier pro Jahr), sowie unregelmäßigen Publikationen (v. a. online) und Austausch mit Politik und Öfffentlichkeit. Finanziert werden diese Aktivitäten aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, die ausschließlich zur Abdeckung von Fremdkosten verwendet werden.#

Die ersten beiden Veranstaltungen finden noch 2021 in Wien statt:

6. November 2021 - Cinzia Sciuto "Die Fallen des Multikulturalismus - Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft”
25. November 2021 - Helmut Ortner "Gott und Staat. Allah und die Linke.”
Eintritt frei. Anmeldung nicht notwendig, aber gerne gesehen unter anmeldung@laizitaet.at

Mitgliedschaften sind für Personen, Vereine, politische Parteien, Unternehmen und andere Organisationen möglich. Der Mitgliedsbeitrag für 2021/2022 beträgt 24.- Euro.
Bitte einfach unter Angabe des Mitglieds und E-Mailadresse überweisen:
Institut für Laizität AT73 2011 1841 4942 4300
Natürlich ist es auch möglich, einfach zu spenden.
Vergelt's!
Weitere Infos: www.laizitaet.at
Facebook: https://www.facebook.com/laizitaet/
Newsletter: wird es geben