IDEA: Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) hat sich
zur Frage geäußert, ob Gott und die Corona-Pandemie etwas miteinander zu tun
haben. Auf die Extrempositionen in der Debatte "Gott schickt keine Pandemie"
(Margot Käßmann) und "Die Pandemie ist Gottes Strafgericht" angesprochen,
sagte er: "Das stimmt ja beides nicht." Die Pandemie sei "natürlich"
keine Strafe Gottes. Sie gebe es auf der ganzen Welt, und die religiöse Situation
in anderen Ländern sei eine völlig andere, so Bilz in einem Interview mit
der Zeitschrift "Geistesgegenwärtig" (Ausgabe 4/21) der Geistlichen
Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE). Die deutschlandweit tätige
GGE repräsentiert die Anfang der 60er Jahre entstandene charismatische Bewegung
in den evangelischen Landeskirchen. Etwa 10.000 Christen zählen sich zu den
Freunden der GGE. Vorstandsvorsitzender ist Pfarrer Henning Dobers (Hannoversch
Münden).
Zugleich fragte er: "Aber wie kann man umgekehrt sagen, die Pandemie habe
mit Gott nichts zu tun? Es gibt nichts auf der Welt, was nichts mit Gott zu
tun hat. Es ist zumindest der zulassende Wille Gottes, der hier am Start ist."
Atheistischer Kommentar: Ja, da hat er recht, der Bischof! Beides
stimmt nicht! "Gott schickt keine Pandemie" & "Die Pandemie
ist Gottes Strafgericht", weil Götter gibt's ja nur in der Phantasie religiös
geschädigter Menschen! Aber der nächste Satz ist dann religiös gesehen klarerweise
ein Blödsinn! Wenn es nichts gibt, das nichts mit Gott zu tun hat, dann ist
der "zulassende Wille" eben auch göttliches Tun. Erfunden hat den
Virus vielleicht der Teufel, Gott hat das zugelassen und tut nichts dagegen!
Warum? Ganz einfache reale Antwort: Viren gibt es viele, Gott gibt es keinen
und auch keinen Teufel!
IDEA: Menschen in eine Jesus-Beziehung hineinhelfen - Bilz plädierte
ferner dafür, die Corona-Krise als Chance zu nutzen, um über die kirchliche
Arbeit nachzudenken. Die Pandemie stoppe das Leben, "wie wir es führen.
Wenn Gott das zulässt und nutzen will, was könnte das für uns als Kirche
bedeuten?" Seine Sorge sei, dass man jetzt versuche, "so schnell wie
möglich alles wieder zu machen wie vorher - plus digitale Möglichkeiten. Das
wäre schade", so Bilz. Er wünsche sich, "dass wir die Nerven behalten,
zurückschrauben und fragen, was wir wirklich machen müssen und was nicht.
Das könnte zu einem wirklichen Neustart führen".
Atheistischer Kommentar: Aber Gott könnte laut Bilz ja Hintergedanken
zum Virus haben! Wenn der Virus das übliche Leben der Menschen stoppe, bzw.
Gott solche Stoppungen per Virus zuließe, dann hat Gott was gegen dieses übliche
Leben und will Reformen! Bischof Bilz will jedenfalls einen Neustart! Erinnert
Euch, sowas hatte die katholische Kirche für 2012 geplant, man wollte eine
Neuevangelisierung durchführen, hat eine Weile davon geredet und das dann stillschweigend
bleiben lassen, siehe dazu den Bericht auf dieser
Site! Machen jetzt die Evangelischen einen vom Corona-Virus angestifteten Neustart?
Hätte gewiss für unsereinen einen gewissen Unterhaltungswert, wenn sie es
probieren täten...
IDEA: Der Landesbischof ermunterte ferner dazu, in einer persönlichen
Jesus-Beziehung zu leben. Junge Menschen, aber auch Erwachsene fragten sich
heute: "Wer wird verlässlich bei mir sein?" Die Beziehungsantwort
müsse sein: "Jesus ist der, der mit dir geht. Unabhängig von den Umständen
und davon, wie du bist oder wie dein Glaube sich gerade ausdrückt. Er wird
dich nicht verlassen." Man könne Menschen nur in eine Jesus-Beziehung
hineinhelfen, wann man sie selbst lebe.
Atheistischer Kommentar: Aha, wenn Leute mit einer Jesus-Beziehung andere
Leute in eine solche Beziehung hineinmissionieren, dann hilft das diesen Leuten?
Sind die dann immun gegen den Virus? Weil der Jesus sie nicht verlässt und
sie sich auf dem Jesus verlassen können? Bisher ist nix davon bekannt geworden,
dass der Jesus was gegen den Virus getan hat oder tut. Ein allmächtiger Gottessohn
müsste ja doch wohl in der Lage zu sein, den Virus aus unserer Welt auszusperren!
Das Problem bleibt natürlich gleich: Den Coronavirus gibt's wirklich, der Jesus
sitzt nur in religiös geschädigten Köpfen...
IDEA: Orgelmusik und Lobpreis mit Band nicht gegeneinander ausspielen
- Der Landesbischof äußerte sich ferner zu musikalischen Formen in der Verkündigung.
So stünden junge Menschen bei der "Mehr"-Konferenz des Theologen
Johannes Hartl (Augsburg) begeistert vor der Musik-, Licht- und Video-Anlage
- und seien geöffnet: "Das ist deren Orgel." Entscheidend sei es,
die Gottesbegegnung zu ermöglichen. Bilz: "Ich würde mich freuen, wenn
wir die Orgelmusik und den Lobpreis mit Band nicht gegeneinander ausspielen
müssen."
Atheistischer Kommentar: Ja, das Problem in diesem Bereich ist aber wohl
nicht die Musik-, Licht- und Video-Anlage, sondern der Mangel an jungen Menschen,
die in die Kirche gehen, ja überhaupt der Mangel an religiös Praktizierenden!
Nach offiziellen evangelischen Zahlen besuchten im Jahr 2019 im Schnitt rund
683.000 Menschen jeden Sonntag einen evangelischen Gottesdienst, die Kirche
hat aber Ende 2020 etwas über 20 Millionen Mitglieder, das sind rund drei Prozent
regelmäßiger Kirchbesucher, der Mitgliederbestand existiert wohl weit überwiegend
aus Tradition und keinesfalls aus praktiziertem Glauben, dagegen helfen Musik,
Licht und Video auch nichts, so ist es! Aber meinereiner kann den Evangelischen
versichern, das liegt nicht am zulassenden Gotteswillen, weil es gibt ja keine
Götter, keine zulassenden und keine ablassenden! Amen, so ist es!