Früher hat er sich um seine Schäfchen gekümmert; jetzt um Schweine. Foto:
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Die katholische Kirche in Spanien ist häufiger wegen ihres Vermögens oder ihrer Vertuschung von Missbrauch in den Schlagzeilen. Mit Xavier Novell Gomà hat sie es auch in die Klatschspalten geschafft. Ursprünglich jüngster Bischof Spaniens, verliebte er sich in eine Erotik-Autorin, sorgte als verheirateter Bischof für Aufregung und soll sich nun, bar seiner kirchlichen Aufgaben, der Produktion von und dem Handel mit Schweinesperma widmen.
Novell wurde 2010, mit gerade einmal 41 Jahren, zum jüngsten Bischof Spaniens.
Bekannt wurde er durch seine Exorzismen, seine Teilnahme an Konversationstherapien,
mittels derer homosexuelle Menschen heterosexuell werden sollten, seine strikte
Ablehnung von Abtreibungen, sowie seinen Einsatz für die Unabhängigkeit der
spanischen autonomen Region Katalonien. Im August 2021 geschah dann das unmöglich
Geglaubte. Novell verkündete, sein Amt niederlegen und zukünftig mit einer
Frau zusammenleben und im landwirtschaftlichen Bereich arbeiten zu wollen.
Da es sich bei der Frau, in die sich Novell verliebt hatte, ausgerechnet um
die bereits geschiedene Psychologin und Autorin erotischer Romane Silvia Caballol
Clemente handelte, sorgte für weltweite Aufmerksamkeit.
Als die beiden im November standesamtlich heirateten, war der Skandal für die
katholische Kirche in Spanien perfekt. Gab es plötzlich womöglich einen
mit einer Frau verheirateten katholischen Bischof in Spanien?
Die Nachricht, dass er durch die Hochzeit automatisch, obwohl er noch die
Bezeichnung Bischof trug, keine Messen mehr halten oder Sakramente spenden konnte,
beruhigte einige.
Seit seiner Ankündigung im August dieses Jahres hat sich Novell auch nicht
mehr mit Messen und Exorzismen beschäftigt, sondern tatsächlich eine
zu seiner Ausbildung als Agraringenieur passende Arbeit gesucht. Er ist nun
in einem Betrieb tätig, der Schweinesperma produziert und es weltweit handelt.
Dem christlichen Glauben wollen Novell und Caballol treu bleiben. Ob sie auch
eine kirchliche Trauung anstreben wollen, ist nicht bekannt.